Richtig Anlegen und Stillen
Manche Frauen benutzen die richtige Stilltechnik ganz instinktiv, erfolgreiches Stillen im Wochenbett ist aber nicht selbstverständlich.
Richtiges Anlegen
Auch wenn Stillen etwas sehr natürliches ist, klappt es nicht immer von Anfang an reibungslos. Das Baby muss die Brustwarze richtig erfassen, damit die Milch gut fliesst und die Brustwarzen nicht wund werden.
Der Suchreflex, mit dem ein Kind bereits geboren wird, ist eindrücklich zu beobachten. Sobald Sie sich mit Ihrem Baby zum Stillen hinsetzen, wird es je nach Hunger unruhig seinen Kopf im Richtung Brust drehen und es kaum erwarten können, angelegt zu werden.
Milcheinschuss, Milchbildung und Milchfluss
Wenige Tage nach der Geburt werden Ihre Brüste anschwellen, möglicherweise haben Sie ein schmerzhaftes Spannungsgefühl oder leichtes Fieber. Die Zunahme des Brustvolumens beim Milcheinschuss ist allerdings grösstenteils nicht durch die Milchmenge selbst, sondern durch eine Schwellung der Brustdrüsen zu erklären.
Die Muttermilch wird nämlich in den Brustdrüsen gebildet und dort in kleinen Bläschen gelagert. Sobald das Baby an der Brust saugt, entleeren sich diese Bläschen und fliessen durch die Milchgänge in Richtung Brustwarze. Viele Mütter verspüren diesen Milchspendereflex mit einem leichten Kribbeln oder Ziehen.
Die Stillmahlzeit
Die Milchmenge, die ein Baby an der Brust trinkt, ist nicht messbar. Für viele Mütter von Neugeborenen, welche in manchen Fällen alle zwei Stunden gestillt werden möchten, stellt sich dann die Frage, ob das Baby auch genug bekommt.
Jedes Baby saugt anders: Die einen trinken nur kurz, dafür sehr effizient an der Brust, andere brauchen länger oder melden sich häufiger. Besonders abends haben Neugeborene oft ein stärkeres Stillbedürfnis und möchten beinahe ununterbrochen an der Brust sein. Dieses Verhalten wird Clusterfeeding genannt und hat nichts damit zu tun, dass Sie vielleicht zu wenig Milch hätten. Bedenken Sie, dass Stillen nicht nur Nahrungsaufnahme bedeutet: Ihr Baby kann damit auch sein Saugbedürnis befriedigen, Ihre Nähe geniessen und sich damit trösten und entspannen.
Stillpositionen
Sitzend, Liegend oder auch im Tragetuch: Stillen ist in diversen Positionen möglich und häufig kristallisiert sich im Laufe der ersten Wochen eine Lieblings-Stillposition von Mama und Baby heraus.
Wichtig ist, dass es Ihnen bequem ist und dass Sie Ihr Baby so positionieren, dass es zu Ihnen an die Brust kommt und nicht Sie sich zum Baby beugen müssen.
Denken Sie auch daran, sich zum Stillen zurechtzulegen, was sich während dieser Zeit brauchen könnten: Etwas zu trinken oder zu essen, eine Decke, die Fernbedienung oder ein Buch.
Besonders zu beachten, wenn Sie Stillen
Mit der Muttermilch schluckt ein Baby während des Stillens auch Luft. Bleibt diese Luft im Magen, kann sie dafür sorgen, dass es im Bauch zwickt und Ihr Baby sich unwohl fühlt. Indem Sie Ihr Kind nach dem Stillen noch eine Weile aufrecht halten und es aufstossen lassen, kann die unangenehme Luft entweichen.
Ihre Brust ist in der Stillzeit empfindlicher, vor allem zu Beginn. Achten Sie darum gut auf sie und gerade wenn Sie nun einen deutlich grösseren Busen haben, wird es Ihnen mit einem gut sitzenden BH wohler sein.
Bedenken Sie auch, dass Ihr Baby Sie beim Stillen nicht nur über den Körperkontakt, sondern auch über Ihren Duft wahrnimmt. Seien Sie deshalb mit Bodylotions oder Parfüm zurückhaltend.
Bereits während der Schwangerschaft haben Sie darauf geachtet, was Sie essen, damit sich Ihr Kind gesund entwickeln kann. Nun stehen Sie vor einer ähnlichen Situation, denn Ihr Kind profitiert über die Muttermilch davon, wie Sie sich ernähren.