Die Dauer einer Stillmahlzeit

Jedes Baby hat sein eigenes Tempo. Manche sind nach fünfzehn Minuten bereits satt, andere lassen es deutlich gemächlicher angehen. Wie lange sollte eine Stillmahlzeit dauern?

Baby trinkt an der Brust
©
GettyImages

Was ist zu kurz, was zu lang beim Stillen?


Grundsätzlich sollte eine Stillmahlzeit an einer Brust mindestens 10, besser 15 Minuten dauern, damit Ihr Baby nicht nur die dünnere Anfangsmilch erhält, sondern auch die dickflüssige und sättigende Nachmilch. Bedenken Sie auch, dass der Milchspendereflex manchmal erst nach zwei bis drei Minuten ausgelöst wird.

Lassen Sie Ihr Kind aber auch nicht stundenlang an der Brust saugen. Die Brust soll kein Nuggi-Ersatz sein! Das strapaziert die Brustwarzen und kann letztendlich zu einer Brustentzündung führen.

Jedes Baby hat andere Still-Bedürfnisse


Babys lassen sich in fünf „Stilltemperamente“ einteilen, die sich nicht wirklich verändern oder beeinflussen lassen:

  • Kräftige Kinder, welche die Brust schnell erfassen und gierig trinken. Sie brauchen 10-20 Minuten für ihre gesamte Stillmahlzeit.

  • Kinder, die beim Anlegen aufgeregt sind und die Brust zwar fassen, aber gleich wieder verlieren und dann zu schreien beginnen. Diese Kinder müssen erst beruhigt werden, bis sie angelegt werden können.

  • Kinder, die in den ersten Tagen wenig Interesse an der Brust oder am Saugen zeigen. Nach dem Milcheinschuss beginnen sie jedoch gut zu trinken. Drängen hilft da nicht. Gelingt es, die Zeit für das Anlegen als Kennenlern- und Schmusezeit zu sehen, finden Mutter und Kind leichter zueinander.

  • Kinder, die vor dem Trinken etwas mit der Brustwarze spielen, saugen, probieren, wieder loslassen und dann erst zu trinken beginnen. Danach trinken sie gut und sollten daher in der Anfangsphase nicht gedrängt werden.

  • Kinder, die ein bisschen trinken, sich ausruhen und wieder trinken. Diese Kinder brauchen durch ihre Pausen sehr lange und lassen sich auch nicht drängen.

Häufige Fragen zum Thema

Die Brust ist kein Reservoir für Milch, sondern eine Produktionsstätte. Das bedeutet, dass Sie Ihr Baby schon kurze Zeit nach dem letzten Stillen erneut anlegen können und die Brust Milch produziert. Aus diesem Grund können auch Zwillingsmütter und Ammen, die ihr eigenes und gleichzeitig noch ein …
Starre Regeln für den Stillrhythmus, also wie oft Sie Ihr Baby pro Tag stillen, gibt es nicht. Es wird immer Phasen geben, in denen ein Stillkind jede Stunde angelegt werden muss, weil es schon wieder Hunger hat oder Ihre Nähe braucht. Nach ein paar Tagen hat sich die Milchproduktion dem erhöhten …
Es kann sein, dass Ihr Kind nicht richtig angelegt ist und die Brustwarze nicht gut zu fassen bekommt. Wegen der dann nur spärlich fliessenden Milch legt es ein Nickerchen ein. Überprüfen Sie immer wieder, ob Ihr Baby korrekt angelegt ist: Es muss möglichst viel Brustgewebe erfassen und so liegen, …
In besonderen Situationen kann es notwendig sein, Babys zum Stillen zu wecken. Zum Beispiel, wenn Kinder nicht genügend an Gewicht zunehmen. Auch bei Neugeborenen mit Gelbsucht muss auf regelmässiges Stillen geachtet werden, denn ein Mangel an Flüssigkeit und Nahrung verstärkt die Gelbsucht. …
Letzte Aktualisierung: 25.05.2022, BH