Er­folg­reich stil­len: So geht das An­le­gen

Mutter stillt ihr Neugeborenes im Spital
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Ma­chen Sie es sich mög­lichst be­quem; ach­ten Sie dar­auf, dass Sie eine Arm­leh­ne auf der Sei­te ha­ben, oder zu­min­dest ein di­ckes Kis­sen, mit dem Sie be­quem Ih­ren Arm ab­stüt­zen kön­nen. Am bes­ten er­hö­hen Sie die Po­si­ti­on Ih­rer Füs­se ein we­nig, z. B. mit ei­nem klei­nen Fuss­sche­mel. Füh­ren Sie auf je­den Fall im­mer das Baby zur Brust und nicht die Brust zum Baby.

Das Baby liegt bei der klas­si­schen Wie­ge­hal­tung mit dem Köpf­chen in Ih­rer Arm­beu­ge. Es soll­te die Brust­war­ze er­rei­chen kön­nen, ohne dass es sein Köpf­chen dre­hen muss, denn mit ge­dreh­tem Hals kann man schlecht schlu­cken! Aus­ser­dem müss­te das Baby so mehr Kraft auf­wen­den, um die Brust­war­ze fest­zu­hal­ten, die da­durch leich­ter wund wird. Das Baby soll­te mit sei­nem Bauch Ih­ren Bauch be­rüh­ren. Ohr, Schul­ter und Be­cken des Kin­des lie­gen da­bei in ei­ner Li­nie. Viel­leicht fin­den Sie es auch be­quem, wenn Ihr Kind auf ei­nem Kis­sen auf Ih­rem Schoss liegt, so­dass Sie nicht sein Ge­wicht hal­ten müs­sen. Wech­seln Sie mehr­mals täg­lich die Still­po­si­ti­on. Da­durch wird die Brust gleich­mäs­sig ge­leert und eine ein­sei­ti­ge Be­las­tung der Brust­war­zen mit Wund­wer­den ver­mie­den.

Jetzt kön­nen sie, falls nö­tig, den Such­re­flex durch Be­rüh­rung der Ih­nen zu­ge­wand­ten Wan­ge oder den Saug­re­flex durch Be­rüh­rung der Un­ter­lip­pe aus­lö­sen. Sie selbst kön­nen Ihre Brust füh­ren, in­dem Sie mit ei­ner Hand un­ter die Brust grei­fen und den Dau­men oben hin­ter den War­zen­be­reich le­gen. Ihr Baby soll­te ei­nen mög­lichst gros­sen Teil des War­zen­ho­fes mit ein­sau­gen. Das schützt die Brust­war­zen vor Wund­wer­den, und regt erst noch den Milch­fluss an. Es schiebt sei­nen Un­ter­kie­fer vor, senkt den Zun­gen­grund nach hin­ten und baut durch Ver­schlies­sen der Mund­höh­le ein klei­nes Va­ku­um auf. Mit sei­ner Zun­ge drückt es die Brust­war­ze an sei­nen wei­chen Gau­men, und die Milch be­ginnt zu flies­sen. Ihr Baby ist rich­tig an­ge­legt, wenn sei­ne Lip­pen sicht­bar nach aus­sen ge­stülpt sind. So hat es ei­nen gu­ten Saug­ab­schluss. Der Kau­mus­kel, die Schlä­fen und Oh­ren wer­den sicht­bar be­wegt und die Schluck­ge­räu­sche sind hör­bar. Das Baby soll der Brust sehr nah sein, aber noch gut at­men kön­nen. Auch wenn sein Näs­chen zu­ge­drückt zu wer­den scheint, er­ken­nen Sie an den re­gel­mäs­si­gen Saug­ge­räu­schen, dass es noch ge­nug Luft be­kommt. Se­hen Sie sich dazu das in­struk­ti­ve Vi­deo am Ende die­ser Sei­te an!

Die Brust­war­zen dür­fen beim Stil­len ei­gent­lich nicht schmer­zen. Schmer­zen beim Stil­len si­gna­li­sie­ren meist, dass das Kind nicht rich­tig "an­ge­dockt" ist! Ur­sa­che könn­te z.B. auch ein ver­kürz­tes Zun­gen­bänd­chen sein. Nur für ei­nen kur­zen Mo­ment di­rekt nach dem An­le­gen darf die Brust in­fol­ge des star­ken Saugrei­zes schmer­zen (sog. An­saug­schmerz). Dies ist ins­be­son­de­re in den ers­ten Ta­gen ein Zei­chen, dass Ihr Baby rich­tig saugt und nicht nur nu­ckelt.

Wenn eine Brust leer ge­trun­ken ist oder nur noch zum Nu­ckeln, aber nicht zum Trin­ken be­nutzt wird, kön­nen Sie Ihr Baby von der Brust lö­sen, in­dem Sie ei­nen Fin­ger zwi­schen Brust und den Mund­win­kel Ih­res Ba­bys schie­ben. Sie kön­nen es jetzt hoch­neh­men, ein Görps­li ma­chen las­sen und wie­der an der­sel­ben Brust (wenn sie noch nicht leer ist) oder an der an­de­ren Sei­te an­le­gen. Man­che Müt­ter wi­ckeln ihr Baby zwi­schen zwi­schen­durch und fin­den, dass das Kind dann bes­ser an der zwei­ten Brust saugt.

Nach ei­nem Kai­ser­schnitt kann das Stil­len sehr schmerz­haft sein, weil das Baby auf die Wun­de drückt. Pro­bie­ren Sie es mit ei­nem Kis­sen auf der Wun­de. Auch der Rü­cken­griff oder die Sei­ten­la­ge und die Rü­cken­la­ge sind emp­feh­lens­wer­te Still­hal­tun­gen.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Schon in den ers­ten Ta­gen nach dem Milch­ein­schuss, also etwa drei bis fünf Tage nach der Ge­burt, soll­ten Sie Ih­rem Baby im­mer bei­de Brüs­te nach­ein­an­der an­bie­ten. Las­sen Sie erst eine Brust leer trin­ken - min­des­tens zehn Mi­nu­ten lang. Dann be­kommt Ihr Baby erst die dün­ne­re, den Durst lö­schen­de und …

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Das kor­rek­te An­le­gen - Ihr Baby weiss, wie es geht!

Ein In­for­ma­ti­ons- und Schu­lungs-Film von ARDO in Ko­ope­ra­ti­on mit dem Deut­schen Heb­am­men­ver­band e.V.

Letzte Aktualisierung: 26.11.2019, BH

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