Das "Görpsli" - wann und wie?
Warum das Görpsli so wichtig ist
Wenn Babys saugen, schlucken sie gleichzeitig Luft, besonders wenn sie sehr hungrig sind oder mit der Schoppenflasche gefüttert werden. Auch wenn sie vor dem Trinken schreien oder beim Füttern das Köpfchen zu tief liegt, gelangt Luft in den Magen. Kommt diese nicht von selbst wieder heraus, können Sie ein wenig nachhelfen, da sonst Luftblasen im Verdauungstrakt eingeschlossen werden und schmerzhafte Blähungen (Koliken) entstehen. Beim Aufstossen, dem Görpsli oder Bäuerchen, wird diese Luft wieder freigesetzt.
Unter Fachleuten herrscht Uneinigkeit darüber, wann und wie oft ein Kind aufstossen sollte. Einige meinen, man sollte das Kind jeweils nach ungefähr 50 ml Milch oder wenn man von einer Brust zur anderen wechselt, aufstossen lassen.
Andere sind der Meinung, es sei besser abzuwarten, bis das Kind von selbst eine Pause beim Saugen einlegt und nur noch nuckelt. Beide Methoden sind geeignet und haben keinerlei Nachteile für das Baby. Entscheiden Sie daher selbst, welche der beiden Möglichkeiten sich am besten in Ihre Still- bzw. Fütterungstechnik integrieren lässt.
Manche Babys schlafen gleich ein, wenn sie genug getrunken haben. Dann brauchen Sie Ihr Baby nicht extra zum Görpsli zu wecken - vor allem dann nicht, wenn es nicht unter Koliken leidet. Legen Sie es aber auf die Seite, damit überschüssige Milch aus dem Mund fliessen kann, wenn das Baby zuviel getrunken hat.
So gelingt das Görpsli am besten
Es gibt drei Positionen, in denen das Görpsli gut gelingt:
Halten Sie Ihr Kind so, dass sein Kopf auf Ihrer Schulter ruht. Legen Sie ein Handtuch oder eine Stoffwindel unter, falls das Kind auch etwas Milch spuckt.
Setzen Sie sich das Kind aufrecht auf Ihren Schoss. Halten Sie es dabei gut fest. Stützen Sie in den ersten Wochen auch das Köpfchen mit der einen Hand.
Sie können das Kind auch bäuchlings über Ihren Schoss legen. Der Kopf sollte dabei auf eine Seite geneigt sein.
Haben Sie eine bequeme Position gefunden, klopfen Sie dem Kind ganz sanft auf den Rücken oder streicheln Sie seinen Rücken zärtlich von unten nach oben, um die eingeschlossene Luft zu lösen. Klopfen Sie auf keinen Fall zu fest, sonst könnte Ihr Kind erbrechen. Und denken Sie daran: Es muss nicht unbedingt immer zum Aufstossen kommen. Nach drei bis fünf Minuten können Sie Ihr Baby ruhig wieder hinlegen. Wird es nach einiger Zeit unruhig, können Sie einen erneuten Versuch starten.
Durch spezielle Ventilsauger oder Schoppenflaschen kann man Luftschlucken zu einem Teil vermeiden, denn durch das Ventil gelangt immer genauso viel Luft ins Fläschchen, wie Nahrung herausgesaugt wird.