Die 38. Woche Ihrer Schwangerschaft
Der Geburtsschmerz ist ein natürlicher Teil des Geburtserlebnisses, jede Wehe bringt Sie ein Stück näher zu Ihrem Baby. Dieser Gedanke kann Ihnen helfen, sich mental auf die Geburt vorzubereiten. Wichtig ist aber auch, dass Sie die verschiedenen Möglichkeiten der Schmerzlinderung kennen, die Ihnen helfen, wenn die Schmerzen zu stark werden.
- Der geplante Kaiserschnitt
- Angst vor der Geburt?
- Das kann in dieser Schwangerschaftswoche untersucht werden
- Wehen können erträglich sein
- Entspannen Sie sich!
- Wie lange kann man noch abwarten?
- Das Handy im Gebärsaal und im Wochenbett
- Wenn die Fruchtblase "springt"
- Schwangerschafts-Kolumne
- Ihre Schwangerschaft in Zahlen
- Hebammentipp: Mentale Geburtsvorbereitung
Der geplante Kaiserschnitt
Wenn bei Ihnen aus irgendeinem Grund von vornherein ein Kaiserschnitt vorgesehen ist, wird er frühestens nach Ende dieser 38. SSW, wahrscheinlich aber erst nach Ende der 39. SSW, stattfinden.
Vor nicht allzulanger Zeit wurde solch eine Schnittentbindung noch meist in der 38. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Heute wartet man lieber bis ans Ende der 39. Woche oder zu Beginn der 40. Woche, weil die Risiken des Eingriffs geringer und der Zustand des Kindes nach der Geburt dann meist besser sind.
Angst vor der Geburt?
Viele Frauen haben vor der Geburt regelrechte Alpträume. Lassen Sie sich nicht verrückt machen; das sind keine „Vorahnungen“, sondern nur ein seelisches Reinemachen. Angeblich soll nach intensiven Alpträumen die Geburt leichter sein. Die Angst vor der Geburt ist ausserdem völlig normal. Zuviel Unbekanntes und Unangenehmes liegt darin, das man in seinen Ausmassen nicht erfassen kann. Schliesslich ist da auch noch die Angst, während der Geburt die Kontrolle zu verlieren, nicht mehr über seinen eigenen Körper bestimmen zu können und anderen so restlos ausgeliefert zu sein.
Das kann in dieser Schwangerschaftswoche untersucht werden
Herztöne, Wehen (Kardiotokografie-Kontrolle)
evtl. Zerstörerische Antikörper
Lage des Feten (Ultraschall)
Wehen können erträglich sein
Machen Sie sich immer klar, dass der Geburtsschmerz ein natürlicher Teil des Geburtserlebnisses ist – und Sie wissen zu jedem Zeitpunkt, wofür Sie die Schmerzen ertragen. Dieses Gefühl macht die Geburt für die meisten Frauen leichter als eine Zahnarzt-Behandlung ohne Spritze. Und auch das Nachgeben, das Mitgehen, das Sich-Öffnen ist für den Ablauf einer Geburt wichtig. Da steht Körperkontrolle nur im Weg!
Entspannen Sie sich!
In jeder Lage sollten Sie jetzt Entspannung bewusst anwenden können. Denn eine normale, bequeme Körperhaltung gibt es für Hochschwangere nicht mehr. Nach spätestens zehn Minuten tut es wieder irgendwo weh... Kein Wunder: Die Gebärmutter ist nun zwanzig Mal schwerer als vor der Schwangerschaft. Alle Muskeln, Sehnen und Bänder sind maximal beansprucht. Zudem ist die Wirbelsäule durch Wassereinlagerungen in den Bändern auch nicht mehr so stabil, denn die grossen und kleinen Gelenke Ihres Körpers bereiten sich schon auf die Dehnung bei der Geburt vor. Versuchen Sie, den Rücken immer so gerade wie möglich zu halten und das Becken beim Gehen etwas nach vorne zu kippen: Ein Hohlkreuz und der typische Schwangeren-Watschelgang verschlimmern nur die Rückenschmerzen.
Wie wäre es, wenn Sie sich eine entspannende Massage gönnen? Die meisten werdenden Väter sind froh, wenn sie aktiv helfen können! Tipp: Lassen Sie Ihren Partner mit der flachen Hand einen Tennisball über Ihren Rücken rollen. Das tut so richtig gut!
Wie lange kann man noch abwarten?
Ihr Frauenarzt, Ihre Frauenärztin wird in den nächsten Wochen in regelmässigen Abständen Tests durchführen, um zu sehen, ob die Plazenta noch ausreichend arbeitet und Sauerstoff und Nährstoffe für das Kind bereitstellt. Sollte sich das geringste Risiko herausstellen, wird sofort die Geburt eingeleitet. Nach 41 ½ Wochen wird Ihr Frauenarzt, Ihre Frauenärztin sowieso spätestens die Wehen einleiten, um eine Übertragung zu verhindern.
Das Handy im Gebärsaal und im Wochenbett
Das Smartphone ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und für viele Eltern ist es eine Selbstverständlichkeit, dass es auch im Gebärsaal und auf der Wochenbettstation mit dabei ist. Zum Fotografieren, zum Telefonieren, zum Musikhören und, und, und... Was auch immer die Beweggründe sein mögen, einige Gedanken zum Smartphone im Gebärsaal und im Wochenbett sollten sich alle Eltern machen.
Wenn die Fruchtblase "springt"
Beim Blasensprung läuft die Flüssigkeit meist nur langsam, tröpfelnd aus der Scheide, und Sie haben das Gefühl von unwillkürlichem Urinabgang. Das Fruchtwasser kann aber auch in einem plötzlichen Schwall abgehen. Auf jeden Fall ist das Platzen der Fruchtblase ein Zeichen für den unmittelbar bevorstehenden Geburtsbeginn. Die Kontraktionen werden innerhalb weniger Stunden einsetzen, denn nun werden im Körper der Mutter Prostaglandine produziert. Das stimuliert die geburtsaktiven, echten Wehen und lockert den Muttermund.
Setzen die Wehen nicht von alleine ein, droht eine gefährliche Fruchtwasserinfektion, denn Fruchtwasser ist eine nährstoffreiche und warme Umgebung, in der sich Bakterien schnell ausbreiten. Deshalb wird üblicherweise 24 Stunden nach einem Blasensprung die Geburt eingeleitet.
Schwangerschafts-Kolumne
Ihre Schwangerschaft in Zahlen
- 38. Woche nach dem 1. Tag der letzten Periode
- 37 Wochen + 0 - 6 Tage (Berechnung Hebamme/Arzt)
- 36. Woche nach der Befruchtung
- Kopfdurchmesser des Fetus: ca. 89-102 mm
- Gewicht des Fetus: ca. 3150 g
- Länge des Fetus: ca. 48 cm
Hebammentipp: Mentale Geburtsvorbereitung
Machen Sie sich immer klar, dass Geburtsschmerz ein natürlicher Teil des Geburtserlebnisses ist – und Sie wissen zu jedem Zeitpunkt, wofür Sie die Schmerzen ertragen. Und auch das Nachgeben, das Mitgehen, das Sich-Öffnen ist für den Ablauf einer Geburt wichtig. Der Geburtsschmerz, vor allem die Wehen machen Angst. Aufgeregt und nervös zu sein, ist normal und versetzt uns Frauen auch in einen Zustand der erhöhten Aufmerksamkeit, was absolut gewollt ist. Jede Wehe bringt Sie aber näher zu Ihrem grossen Geschenk, Ihrem Kind. Sehen Sie die Wehe als eine Welle, die kommt und geht. Sie hat einen Höhepunkt flacht ab und dann gibt es eine Pause... Ihre kleinen "Kurzurlaube" während der Geburt. Stellen Sie sich vor, Sie stehen im hüfthohen Wasser des Atlantiks und eine grosse Welle kommt auf Sie zu. Wenn Sie die Kraft der Welle nutzen und ein Stück mit ihr "surfen", so bringt sie Sie ein gutes Stück näher an den Strand. Machen Sie sich die Wehe zum Partner. Diese positive Konditionierung ist ein wichtiger Teil der mentalen Geburtsvorbereitung.