Natürliche Wehenanregung am Ende der Schwangerschaft
Eine Vielzahl von Tipps, wie und womit Sie die Geburt anregen können.
In den letzten vier Wochen der Schwangerschaft reagiert die Gebärmutter zunehmend sensibel auf wehenstimulierende Hormone. Ist der Körper dann geburtsbereit, können schon kleine Massnahmen helfen, die Geburt auszulösen.
Wehenstimulierende Massagen
Eine sanfte Bauchmassage mit Aromaölen stimuliert in Kombination aus sanftem Druck die Gebärmuttermuskulatur. Mandelöl dient als Grundsubstanz, je nach Vorliebe können Sie dieses mischen.
Beim Stimulieren der Brustwarzen werden wehenfördernde Hormone ausgeschüttet. Eine Minute Massage abwechseln mit einer Minute Pause. Wer noch eine Brustpumpe von der vorherigen Stillzeit hat, kann diese auch vorsichtig einsetzen.
Vollbad zur Wehenförderung
Ein angenehm warmes Bad mit wenig Eukalyptus-Öl oder Ingwer und Zimt entspannt und wirkt gleichzeitig wehenfördernd. Allerdings sollten Sie nicht baden, wenn Sie allein zu Hause sind, falls ihr Kreislauf auf die Wärme reagiert. Beachten Sie ausserdem, dass das Wasser nicht zu heiss ist und die Badezeit nicht mehr als 20 Minuten beträgt.
Ein Heublumenbad lockert die Muskulatur des Beckenbodens und fördert dessen Durchblutung.
Wehenfördernde Getränke
Ab der 38. Schwangerschaftswoche können Sie diese wehenfördernden Tees trinken: Eisenkraut (Verveine, Zitronenverbene), Eisenwurz, Salbei, Zimtstangen, Brombeerblätter, Schafgarbe, Kreuzkümmel, Wermutkraut, Thymian, Frauenmantel, Nelken und Ingwer, Himbeerblätter.
Einen Wehencocktail mit Rizinus sollten Sie wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen nur in Absprache mit der Hebamme zu sich nehmen.
Nahrungsmittel, die Wehen anregen
Achten Sie auf eine ausgewogene und leicht verdauliche Ernährung, denn Ihr Körper braucht Energie für die Geburt und die Stillzeit. Um die Wehen anzuregen, können diese Nahrungsmittel helfen:
Zimt soll die Durchblutung der Bauchorgane und damit auch der Gebärmutter fördern. Bei einer geburtsbereiten Gebärmutter soll damit der letzte Schubs zur Auslösung der Wehen bewirkt werden.
Den Kräutern und Gewürzen Basilikum, Oregano, Thymian, Majoran, Nelken, Ingwer, Muskat und Kardamom wird eine wehenfördernde Wirkung nachgesagt.
Das Chinin in chininhaltige Getränke (Bitter Lemon, Tonic Water) wirkt auf die Gebärmutter stimulierend. Früher wurde Chinin zur Geburtseinleitung verwendet.
Frische Ananas enthält ein Enzym, das den Gebärmutterhals weicher machen soll.
Fördern Sie ausserdem eine regelmässige, problemlose Verdauung und Ausscheidung. Dabei kann Ihnen ab der 34. Schwangerschaftswoche ein Esslöffel geschrotete Leinsamen täglich helfen. Zusammen mit reichlich Wasser fördern Leinsamen die Ausscheidung und auch die Schleimproduktion der Scheidenschleimhäute, welche für die Geburt wichtig ist.
Bewegung und Sex können Wehen auslösen
Geschlechtsverkehr kann durch die Prostaglandine im Sperma und die Ausschüttung von Oxytocin bei Erregung wehenstimulierend wirken. Sie brauchen aber keine Angst zu haben: Erst wenn die Gebärmutter dazu bereit ist, fördert Sex die Wehentätigkeit.
Leichte Bewegung hilft dem Baby, in die richtige Startposition zu rutschen und der Druck des Köpfchens auf den Muttermund fördert die Oxytocin-Produktion. Das kann ein ausgedehnter Spaziergang, Treppensteigen, Schwimmen, Tanzen, Schaukeln, eine Autofahrt über unwegsames Gelände, Hüpfen auf einem grossen Gymnastikball, Kniebeugen oder Yoga sein. Verzichten Sie aber auf alles, was Sie zu viel Kraft kostet, die sie für die bevorstehende Geburt brauchen.
Entspannung kann Wehen fördern
Sorgen Sie für genügend Schlaf, Erholung und Entspannung. Wehenfördernde Hormone werden vom Körper hauptsächlich in Ruhephasen ausgeschüttet, deshalb spüren viele Frauen vor allem abends und nachts die ersten Vorwehen. Auch für die Geburt und das Wochenbett ist es von Vorteil, wenn Sie erholt sind.
Alternativmedizin zur Wehenförderung
Manche Hebammen empfehlen zur Wehenanregung eine Fussreflexzonenmassage, Akupunktur, Akupressur, Spagyrik oder Moxa. Nicht von allen diesen Methoden ist die Wirkung erwiesen.