Die schwe­ren letz­ten Wo­chen vor der Ge­burt

Sind Sie un­ge­dul­dig am Ende der Schwan­ger­schaft? Tipps zur Ab­len­kung, zum Ver­wöh­nen, Ent­span­nen und zur We­hen­an­re­gung.

Schwangere liegt in Seitenlage im Bett
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Der ganz nor­ma­le All­tag kann in den letz­ten Wo­chen der Schwan­ger­schaft an­stren­gend wer­den. Die Or­ga­ne im Bauch ha­ben durch die Grös­se des Ba­bys kaum noch Platz, denn die Ge­bär­mut­ter ist jetzt so gross wie zwei Fuss­bäl­le. Ver­mut­lich ist Ih­nen der Bauch auch häu­fig im Weg und Sie fin­den we­der im Lie­gen noch im Sit­zen eine be­que­me Po­si­ti­on. 

Mit un­se­ren Tipps zur Lin­de­rung von Be­schwer­den oder wie Sie sich ver­wöh­nen kön­nen, ist es viel­leicht auch mög­lich, sich ein we­nig von der Un­ge­duld ab­zu­len­ken.

Es­sen und Trin­ken in den letz­ten Schwan­ger­schafts­wo­chen


Die gros­se Ge­bär­mut­ter drückt den Ma­gen nach oben und lässt ihm kaum Platz, um sich zu deh­nen, wenn Sie et­was es­sen oder trin­ken. Aus­ser­dem schliesst sich der Schliess­mus­kel zur Spei­se­röh­re hin nicht mehr rich­tig und Ma­gen­säu­re fliesst in die Spei­se­röh­ren, was Sie als Sod­bren­nen wahr­neh­men.

So kön­nen Sie den Be­schwer­den, die Ih­nen der Ma­gen macht, et­was lin­dern oder vor­beu­gen.

  • Neh­men Sie fünf klei­ne­re statt drei gros­se Mahl­zei­ten zu sich. Mit der so ver­teil­ten Nah­rungs­auf­nah­me kommt der Kör­per bes­ser zu­recht. 

  • Lein­sa­men sol­len nicht nur eine gute Wir­kung auf die Darm­tä­tig­keit, son­dern auch auf die Schleim­häu­te ha­ben und so­mit die Ge­burt er­leich­tern. Neh­men Sie ei­nen Ess­löf­fel pro Tag mit viel Flüs­sig­keit ein.

  • Trin­ken Sie viel – min­des­tens zwei Li­ter am Tag – das hilft ge­gen die läs­ti­ge Ver­stop­fung und bringt den Stoff­wech­sel in Schwung. Was­ser oder ver­dünn­ter Früch­te­tee sind emp­feh­lens­wert. Mit Kräu­ter­tees soll­ten Sie al­ler­dings vor­sich­tig sein, denn die äthe­ri­schen Öle zum Bei­spiel in Pfef­fer­minz­tee sind jetzt zu in­ten­siv, die ent­wäs­sern­de Wir­kung etwa von Brenn­nes­sel­tee zu stark.

Ge­burts­vor­be­rei­tung und We­hen­an­re­gung


  • Him­beer­blät­ter­tee lo­ckert in den letz­ten Wo­chen der Schwan­ger­schaft die Mus­ku­la­tur des Be­ckens und soll so die Ge­burt er­leich­tern. Ab der 34. Wo­che kön­nen Sie da­von täg­lich ma­xi­mal 3 Tas­sen trin­ken.

  • Eine Damm-Mas­sa­ge mit Jo­han­nis­kraut­öl, Wei­zen­keim­öl oder den äthe­ri­schen Ölen von Mus­ka­tel­ler­sal­bei und Rose be­rei­tet das Ge­we­be auf die star­ke Deh­nung wäh­rend der Ge­burt vor und kann ei­nen Damm­schnitt ver­hin­dern.

  • Wuss­ten Sie schon, dass Sex zur na­tür­li­chen We­hen­an­re­gung ge­eig­net ist? Das funk­tio­niert aber nur, wenn das Baby und Ihr Kö­per be­reit sind für die Ge­burt.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Die an­ge­nehms­te Form der We­hen­an­re­gung ist Sex: Pro­sta­glan­di­ne in der Sa­men­flüs­sig­keit wir­ken ge­gen Ende der Schwan­ger­schaft auf­wei­chend auf den Ge­bär­mut­ter­hals, Brust­war­zen­sti­mu­la­ti­on führt zu ei­ner Aus­schüt­tung des We­hen­hor­mons Oxy­to­cin. Zü­gi­ges Trep­pen­stei­gen - wie jede an­de­re Form der …
Die Be­fürch­tung, durch Ge­schlechts­ver­kehr könn­ten in der Schwan­ger­schaft We­hen aus­ge­löst wer­den, ist sehr häu­fig, aber un­be­grün­det. We­der die Be­we­gun­gen beim Sex noch die Kon­trak­tio­nen in der Ge­bär­mut­ter beim und nach dem Or­gas­mus scha­den in der Schwan­ger­schaft. Vor­zei­ti­ge We­hen wer­den da­durch in …
Him­beer­blät­ter­tee wird von Heb­am­men emp­foh­len und soll das Ge­we­be des Be­cken­bo­dens und der Ge­bär­mut­ter lo­ckern und so emp­find­li­cher für We­hen ma­chen - al­ler­dings erst, wenn die Ge­bär­mut­ter auch we­hen­be­reit ist. Trotz­dem vor­sichts­hal­ber erst ab der 36. SSW trin­ken! Als Do­sie­rung wird täg­lich drei …
We­hen­cock­tails sind Ge­trän­ke zur We­hen­för­de­rung, die über eine An­re­gung der Darm­tä­tig­keit We­hen aus­lö­sen kön­nen. Des­halb ist in den meis­ten Re­zep­ten auch eine or­dent­li­che Por­ti­on Rhi­zi­nus­öl ent­hal­ten. Das kann zu schwe­ren Darm­krämp­fen oder Durch­fall füh­ren. Ärz­te ra­ten aus gu­tem Grund von …

Well­ness und Ent­span­nung in den letz­ten Schwan­ger­schafts­wo­chen


  • Gön­nen Sie sich vie­le Ver­schnauf­pau­sen im Lie­gen, da­mit sich die schwe­ren Bei­ne er­ho­len kön­nen. Sie dür­fen nun also ohne schlech­tes Ge­wis­sen fau­len­zen! La­gern Sie die Bei­ne waag­rech­ten ein we­nig hö­her als die Hüf­ten. 

  • Ge­hen Sie schwim­men, denn die schwe­re­lo­se Be­we­gung im Was­ser tut dem Rü­cken, den Bei­nen, dem Kreis­lauf und der Ver­dau­ung gut.

  • Wenn Ihr Baby ge­nau dann mun­ter wird, wenn Sie schla­fen möch­ten, soll­ten Sie die Sei­ten­la­ge wäh­len. Lie­gen Sie näm­lich auf dem Rü­cken, fühlt sich für das Baby Ihre Wir­bel­säu­le wie ein knor­ri­ger Ast an und es wird un­ru­hig. Klem­men Sie sich ein klei­nes Kis­sen oder ein Still­kis­sen zwi­schen die Knie. 

  • Bit­ten Sie Ih­ren Part­ner, Ih­nen abends mit Ba­by­öl, dem Sie ein paar Trop­fen La­ven­del- oder Oran­gen­öl hin­zu­fü­gen, die Füs­se zu mas­sie­ren.

Pfle­ge


  • Ihr Bu­sen und der Bauch brau­chen viel Pfle­ge. Auch wenn Sie Deh­nungs­strei­fen nicht in je­dem Fall ver­mei­den kön­nen, tut die Pfle­ge mit ei­ner reich­hal­ti­gen Lo­tion der über­dehn­ten und da­durch tro­cke­nen Haut gut. Die Brüs­te soll­ten Sie nur ganz vor­sich­tig und sanft krei­send ein­rei­ben. Auf kei­nen Fall kne­ten oder gar zup­fen, denn die Sti­mu­la­ti­on der Brust­war­zen kann We­hen aus­lö­sen.

  • Ein Voll­bad löst Span­nun­gen und er­leich­tert das Ein­schla­fen. Kalt-war­me Wech­sel­du­schen brin­gen da­ge­gen den Kreis­lauf mor­gens in Schwung und hel­fen ge­gen ge­schwol­le­ne Bei­ne. Stei­gen Sie aber nur in die Wan­ne, wenn noch je­mand im Haus ist, denn falls Ih­nen im war­men Was­ser schwind­lig wird, soll­te Ih­nen je­mand hel­fen kön­nen.

Aus der For­schung


FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Schwan­ge­re schnar­chen oft im Schlaf, denn ihre Na­sen­schleim­häu­te sind stär­ker durch­blu­tet und des­halb an­ge­schwol­le­nen. Das Schnar­chen selbst kann zwar stö­rend für Ih­ren Part­ner sein, ist aber für Sie oder Ihr Kind nicht ge­fähr­lich. Trotz­dem: Wenn Sie sich tags­über müde und ab­ge­spannt füh­len, weil …
Vor­we­hen spü­ren Schwan­ge­re, die nicht ihr ers­tes Kind be­kom­men, oft schon ab der 20. SSW, aber die noch et­was stär­ke­ren Senk­we­hen sind ty­pisch für die letz­ten vier Wo­chen vor der Ge­burt. Das Köpf­chen Ih­res Ba­bys wird da­mit in Rich­tung auf das klei­ne Be­cken ge­drückt. Sie mer­ken das dar­an, dass Sie …
Wenn Sie kei­ne An­zei­chen für ei­nen vor­zei­ti­gen Bla­sen­sprung oder vor­zei­ti­ge We­hen ha­ben, dür­fen Sie ohne Be­den­ken ein war­mes Bad zur Ent­span­nung neh­men. War­mes Was­ser kann zwar schon vor­han­de­ne ech­te, auch vor­zei­ti­ge We­hen ver­stär­ken. Es ist aber sehr un­wahr­schein­lich, dass ein Voll­bad …

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Letzte Aktualisierung: 04.07.2022, AG

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