Kräu­ter-Tee: Heil­kraft aus der Na­tur-Apo­the­ke

Ob Hus­ten, Schnup­fen, Bauch­weh oder Bla­sen­ent­zün­dung – der rich­ti­ge Tee kann da­ge­gen hel­fen.

Glastasse mit Tee und Kräutern
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Für Kin­der und Schwan­ge­re sind na­tür­li­che Haus­mit­tel be­son­ders be­liebt. Schnell fin­det man in der Kü­che oder im Gar­ten ei­nen pas­sen­den Kräu­ter­tee. Tee ist eine der häu­figs­ten Zu­be­rei­tungs­ar­ten von Heil­pflan­zen. Ver­wen­det wer­den gan­ze Pflan­zen oder nur ein­zel­ne Tei­le, wie Blü­ten, Blät­ter, Wur­zeln oder Sa­men. Mo­der­ne For­schung be­stä­tigt das jahr­hun­der­te­al­te Wis­sen über die Ver­wen­dung von Kräu­tern. Fin­den Sie im Fol­gen­den die rich­ti­gen Heil­pflan­zen zur Hei­lung, Lin­de­rung und Un­ter­stüt­zung Ih­res Or­ga­nis­mus.

Die po­si­ti­ven Wir­kun­gen von Tee


Durch die Kräu­ter­heil­kun­de wird der Kör­per ganz­heit­lich be­han­delt: Sym­pto­me wer­den ge­mil­dert, der Geist und die See­le be­han­delt und das Wohl­be­fin­den ge­stärkt. Wich­tig ist, dass rei­ne Tees in Bio- oder Phar­ma­kopöe-Qua­li­ät ohne schä­di­gen­de Spritz- und Dün­ge­mit­tel ge­wählt wer­den. Eine gute Be­ra­tung fin­den Sie in Ih­rer Apo­the­ke oder Dro­ge­rie. Heil­kräu­ter kön­nen auf ver­schie­dens­te Wei­se wir­ken. Wir ha­ben Ih­nen dazu Tee- Mi­schun­gen und Ein­zel­tee­pflan­zen je nach In­di­ka­ti­on zu­sam­men­ge­stellt. Am Ende die­ser Sei­te fin­den Sie schnell die rich­ti­ge Tee­pflan­ze auf­grund Ih­rer Be­schwer­den.

Die rich­ti­ge Zu­be­rei­tung von Tee


Tee ist nicht gleich Tee, denn die ver­schie­de­nen In­halts­stof­fe kom­men nur dann rich­tig zur Wir­kung, wenn die Zu­be­rei­tungs­art kor­rekt ist, ge­nau­so wie beim Ko­chen. Die Art der Zu­be­rei­tung spielt eine wich­ti­ge Rol­le, da­mit die heil­sa­men In­halts­stof­fe der Pflan­zen auf best­mög­li­che Wei­se ge­löst wer­den und ihre Wir­kung ent­fal­ten kön­nen. Wel­che Tee­mi­schung wie zu­be­rei­tet wird, da­mit sie auch wirkt, wird in je­dem Re­zept be­schrie­ben. Die un­ter­schied­li­chen Zu­be­rei­tungs­ar­ten sind Ab­ko­chung (De­kokt), heis­ses Über­brü­hen (In­fus) und Kalt­aus­zug (Ma­zerat).

Wich­tig zu wis­sen: Bei Tee­mi­schun­gen han­delt sich in der Re­gel um ge­trock­ne­te Kräu­ter. Wird ein Re­zept mit fri­schen Pflan­zen zu­be­rei­tet, ist dies bei den Zu­ta­ten ver­merkt. Be­wah­ren Sie Tee­mi­schun­gen und Tee­kräu­ter im­mer dun­kel und in ei­ner luft­dich­ten, ver­schliess­ba­ren Dose auf. Die üb­li­che Do­sie­rung be­trägt drei Tas­sen pro Tag.

De­kokt: Ab­ko­chung (Ab­sud)

Ein Ab­sud, auch De­kokt ge­nannt, ist ein wäss­ri­ger Aus­zug aus här­te­ren Pflan­zen­tei­len wie Bee­ren, Wur­zeln, Rin­den oder Sa­men. Dazu wer­den die Pflan­zen­tei­le wäh­rend ei­ni­ger Zeit in Was­ser ge­kocht, um ih­nen die Wirk­stof­fe zu ent­zie­hen. Man ver­wen­det fri­sche wie auch ge­trock­ne­te Pflan­zen­tei­le.

Sie brau­chen dazu:

  • 1 Tee­löf­fel ge­trock­ne­te Pflan­zen­tei­le oder 3 Tee­löf­fel fri­sche Pflan­zen­tei­le (wie Bee­ren, Wur­zeln, Rin­de oder Sa­men)

  • 250 ml Lei­tungs­was­ser

  • Topf mit De­ckel

  • Tee­sieb und Tee­tas­se

So ma­chen Sie ei­nen Ab­sud:

Ge­ben Sie die ge­trock­ne­ten oder fri­schen Pflan­zen­tei­le mit dem Was­ser in ei­nen Topf, für eine Ta­ges­ra­ti­on ver­drei­fa­chen Sie die Men­ge. Le­gen Sie den De­ckel auf den Topf und ko­chen die Mi­schung auf. Der De­ckel ver­hin­dert, dass ak­ti­ve In­halts­stof­fe mit dem Dampf ent­wei­chen.

Heis­ser Auf­guss (In­fus, Kräu­ter­auf­guss): Ein Auf­guss wei­che­rer Pflan­zen­tei­le wie Blü­ten und Blät­ter ist ganz ein­fach ge­macht. Kräu­ter­tees oder - auf­güs­se lin­dern ver­schie­de­ne Be­schwer­den. Die Kräu­ter dazu ein­fach in eine Tee­kan­ne, in ein Tee-Ei oder ei­nen Tee­fil­ter­beu­tel ge­ben. Als Stan­dard­men­ge ver­wen­det man:

  • 1-2 Tee­löf­fel ge­trock­ne­te Kräu­ter oder 2-4 Tee­löf­fel fri­sche Kräu­ter

  • 175 ml frisch auf­ge­koch­tes Was­ser

  • Tee­kan­ne

  • Tee­fil­ter, -ei

  • Tee­sieb

  • Tee­tas­se

  • evtl. Ho­nig zum Süs­sen (nicht im ers­ten Le­bens­jahr)

Der Auf­guss wird 10-15 Mi­nu­ten zu­ge­deckt ste­hen­ge­las­sen, da­mit die äthe­ri­schen Öle nicht ver­lo­ren ge­hen. Da­nach wer­den die Kräu­ter al­len­falls ab­ge­siebt. Der Tee wird warm oder kalt ge­trun­ken. Nach Ge­schmack kann mit et­was Ho­nig ge­süsst wer­den.

Ma­zerat: Kalt­was­ser­aus­zug Ein Kalt­aus­zug ist eine Zu­be­rei­tungs­form, die vor al­lem für die Her­stel­lung von Kräu­ter­arz­nei­mit­teln ein­ge­setzt wird.

Zu­be­rei­tung: Die Kräu­ter wer­den mit Trink­was­ser über­gos­sen und un­ter ge­le­gent­li­chem Um­rüh­ren, so­weit nicht an­ders vor­ge­schrie­ben, 1 bis 2 Stun­den bei Raum­tem­pe­ra­tur ste­hen ge­las­sen. Da­nach wird al­les durch ein Tee­sieb ge­ge­ben und kurz zum Sie­den er­hitzt. Kalt­aus­zü­ge sind zum so­for­ti­gen Ge­brauch be­stimmt. Chäs­li­kraut-Kalt­was­ser­aus­zug (Mal­ve) wird z. B. ger­ne bei Um­läu­fen an­ge­wandt.

Ver­schie­de­ne An­wen­dungs­mög­lich­kei­ten von Tee oder Kräu­ter­aus­zü­gen


Re­zep­te für Hus­ten­tees


Grund­sätz­lich un­ter­schei­det man zwi­schen Heil­pflan­zen, die bei Reiz­hus­ten hel­fen, also bei ei­nem tro­cke­nen, un­pro­duk­ti­ven Hus­ten und Tee­kräu­tern, die bei ver­schleim­tem, pro­duk­ti­vem Hus­ten hel­fen. Bei Reiz­hus­ten braucht es schleim­lö­sen­de Tee­pflan­zen, bei pro­duk­ti­vem Hus­ten braucht es aus­wurfs­för­dern­de Tee­pflan­zen mit Aro­ma­ti­ka und Sa­po­ni­nen.

Un­ge­süss­te Tees scho­nen die Zäh­ne vor Ka­ri­es. Bei Hus­ten hilft je­doch al­lein schon ein Zu­satz von Ho­nig, weil durch die Ge­schmacks­kospen, die für "süss" zu­stän­dig sind, die Bron­chi­al­se­kre­ti­on ge­stei­gert wird.

Tee-Re­zep­te für Hals­weh-, Mund- und Ra­chen­er­kran­kun­gen


Kratzt der Hals, schmerzt das Schlu­cken oder setzt die Stim­me aus: Auch da­ge­gen ist ein "Kraut ge­wach­sen", das rasch Hil­fe bringt. Ur­sa­che für Hals­schmer­zen ist meist eine Vi­rus­er­kran­kung, die auch auf die Man­deln im hin­te­ren Ra­chen über­grei­fen kann. Mit viel Ruhe und ei­ner Be­hand­lung, die Schmer­zen und al­len­falls Fie­ber lin­dert, klin­gen bei­de Er­kran­kun­gen meist in­ner­halb ei­ner Wo­che ab.

Ad­strin­gie­ren­de Kräu­ter kön­nen Ent­zün­dun­gen und Schmer­zen lin­dern. An­de­re Heil­pflan­zen be­kämp­fen die Er­re­ger, re­gen den Lympf­fluss an oder stär­ken das Im­mun­sys­tem, so dass es In­fek­te bes­ser ab­weh­ren kann.

Tee­re­zep­te ge­gen Blä­hun­gen


Blä­hun­gen sind häu­fig Be­gleit­sym­pto­me ei­ner ge­stör­ten Ver­dau­ung. Eine über­mäs­si­ge An­samm­lung von Ga­sen im Ma­gen-Darm-Trakt, teils mit Auf­trei­bung des Bau­ches, nennt man auch Me­teo­ris­mus. Wer­den ver­mehrt Darm­ga­se ab­ge­ge­ben, spricht man von Fla­tu­lenz. Die Phy­to­the­ra­pie kann die­se un­an­ge­neh­men Be­schwer­den mit aro­ma­ti­schen, blä­hungs­trei­ben­den Ge­wür­zen be­han­deln.

Tee ge­gen Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den


Na­he­zu jede Frau kennt Un­ter­leibs­schmer­zen wäh­rend der Mens­trua­ti­on, denn Pe­ri­oden­schmer­zen ge­hö­ren zu den häu­figs­ten gy­nä­ko­lo­gi­schen Be­schwer­den. Sie sind kei­ne Er­kran­kung und nur sel­ten so stark, dass Frau­en in ih­rem All­tag be­ein­träch­tigt sind. Sie set­zen mit der ers­ten Pe­ri­ode ein und ver­schwin­den spä­tes­tens in den Wech­sel­jah­ren. Wär­me wie eine Bett­fla­sche, eine Tas­se war­mer Tee oder ein en­span­nen­des Bad hel­fen da­ge­gen. Hier fin­den Sie ei­ni­ge Tee­re­zep­te zum Aus­pro­bie­ren.

Re­zep­te für Tees zum Ent­span­nen


Manch­mal braucht es eine Pau­se zur Ent­span­nung: Tief durch­at­men, fri­sche Luft ins Zim­mer rein­las­sen, ein kur­zer Spa­zier­gang oder ein­fach eine Tas­se Ent­span­nungs­tee ge­nies­sen. Fin­den Sie hier un­se­re Tee­re­zep­te.

Nie­ren- und Bla­sen­tees


Tee­mi­schun­gen oder ein­zel­ne Kräu­ter hel­fen gut bei Bla­sen­be­schwer­den und sind nebst viel Trin­ken (un­ge­fähr 2 Li­ter im Tag)  das ers­te Mit­tel der Wahl. Al­lein schon die Flüs­sig­keit schwemmt Kei­me aus dem Kör­per, die Pflan­zen­stof­fe wir­ken zu­dem an­ti­bak­te­ri­ell, harn­trei­bend und ent­zün­dungs­hem­mend. Un­ter­stüt­zend dazu kön­nen Cran­ber­ry- und Prei­sel­beer­saft ge­trun­ken wer­den. Die wis­sen­schaft­li­che Evi­denz der Wir­kung ist je­doch nicht be­legt. Vor­beu­gend hilft die ame­ri­ka­ni­sche Prei­sel­bee­re (=Cran­ber­ry) sehr gut, laut ei­ner fin­ni­schen Stu­die soll die Rück­fäl­lig­keit nach Bla­sen­ent­zün­dun­gen auf die Hälf­te ge­senkt wer­den. Heil­kräu­ter wie Bä­ren­trau­ben  (keim­wid­rig) und Bir­ken­blät­ter (harn­trei­bend) hel­fen zu­ver­läs­sig bei aku­ten Harn­wegs­be­schwer­den. War­ten Sie nicht zu lan­ge bei Be­schwer­den wie Bren­nen beim Was­ser­las­sen, häu­fi­gem Drang zum Was­ser­las­sen oder Schmer­zen in der Nie­ren­ge­gend. Kon­sul­tie­ren Sie Ihre Ärz­tin oder Ih­ren Apo­the­ker, falls die Be­schwer­den nach drei Ta­gen nicht ab­klin­gen oder falls ho­hes Fie­ber, Schüt­tel­frost so­wie Blut im Urin auf­tre­ten. Kin­der soll­ten bei Nie­ren- und Bla­sen­ent­zün­dun­gen im­mer zur Kin­der­ärz­tin.

Re­zep­te für Tees zum Ein- und Durch­schla­fen


Un­ter Schlaf­stö­run­gen lei­den vie­le Men­schen. Häu­fi­ge Ur­sa­chen sind Stress und un­güns­ti­ge Schlaf­ge­wohn­hei­ten.
Wenn die Schlaf­qua­li­tät sinkt, wird auch die kör­per­li­che und geis­ti­ge Leis­tungs­fä­hig­keit schwä­cher. Manch­mal hel­fen et­was Ruhe eine Stun­de vor dem Zu­bett­ge­hen, eine Tas­se war­mer Schlaf­tee oder ein ent­span­nen­des Bad.


Re­zep­te für Tees zur Stär­kung des Im­mun­sys­tems


Un­ser Im­mun­sys­tem dient zur Ab­wehr von Krank­heits­er­re­gern und Fremd­stof­fen, mit de­nen wir täg­lich in Be­rüh­rung kom­men. Die­se kör­per­ei­ge­ne Ab­wehr ist nicht im­mer gleich aus­ge­prägt. Vie­le Fak­to­ren wie un­ge­sun­de Er­näh­rung, Stress oder kur­sie­ren­de Kei­me schwä­chen un­ser Im­mun­sys­tem. Ne­ben zahl­rei­chen pflanz­li­chen Prä­pa­ra­ten, Vit­ami­nen und Mi­ne­ral­stof­fen wie Vit­amin C und Zink kön­nen auch Tee­mi­schun­gen zur Stär­kung des Im­mun­sys­tems bei­tra­gen und so un­ter­stüt­zend wir­ken beim Schutz vor In­fek­tio­nen.

Wel­cher Tee bei wel­chen Be­schwer­den? 


Hier fin­den Sie eine klei­ne Zu­sam­men­fas­sung von Wir­kun­gen und kön­nen den pas­sen­den Tee dazu aus­wäh­len.

Antioxydativ (Verhüten von Zellschäden)Rosmarin, Mariendistel
Adstrigierend (Straffung von Gewebe, Vorbeugung von Entzündungen)Hamamelis, Rose, Salbei
AppetitanregendLorbeerblättertee
Beruhigend, schlafförderndBaldrian, Passionsblume
Blähungsmildernd (karminativ)Anis, Kümmel, Fenchel
BlutstillendFrauenmantel
EntzündungshemmendKamille, Malve oder der Cayennepfeffer
Fieber, grippaler InfektIngwer, Lindenblüten
Keimtötend (antiseptisch)Ringelblume, wilder Majoran, Engelwurz, Knoblauch
KrampflösendYams (Menstruationsbeschwerden)
Halsentzündungen, HalsschmerzenSalbei
Harnwegsinfekte (desinfizierend, keimwidrig)Bärentraube, Preiselbeere, Kapuzinerkresse, Meerrettich
Harntreibend (Spültherapie bei Infekten)Brennnessel, Birke, Löwenzahn, Goldrute
Husten: schleimlösendAlant, Efeu, Thymian, Schlüssenblume, Königskerze
Husten: ReizstillendEibisch, Königskerze, Malve, Spitzwegerich
Husten: KrampflösendEfeu, Thymian, Zwiebel
Magenprobleme, ErkältungPfefferminze
Nervöse Kopfschmerzen Rosmarintee
Sodbrennen, Entzündungen Kamillentee
StimmungsaufhellendJohanniskraut
Verdauungsanregend (Bitterstoffe)Löwenzahn, Artischocke
Letzte Aktualisierung: 23.04.2020, AS