Die 4. Woche der Schwangerschaft
Noch ist da nicht viel mehr als ein winziger Zellhaufen und der Schwangerschaftstest liefert noch keine zuverlässige Antwort auf die Frage, ob Sie schwanger sind. Doch in Ihrem Körper sind bereits grosse Veränderungen im Gange. Und vielleicht machen sich auch schon allererste Schwangerschaftsbeschwerden bemerkbar.
Der Schwangerschaftstest ist noch nicht positiv
Wahrscheinlich wissen Sie noch nichts davon, dass Sie schwanger sind. Erst am Ende dieser Schwangerschaftswoche kann ein üblicher Schwangerschaftstest ein positives Ergebnis bringen. Vorher ist die Anzeige nach dem Urintest noch nicht zuverlässig genug.
Die Einnistung ist abgeschlossen
Auch wenn Sie es noch nicht genau wissen, sondern nur hoffen: In der 4. Schwangerschaftswoche ist schon einiges passiert, denn die Blastozyste hat am Anfang dieser Woche ihre Einnistung beendet. Sie hat sich dabei geteilt in den späteren Mutterkuchen (Plazenta) und den Embryo. Die Plazentazellen graben sich in die Gebärmutterschleimhaut ein – Mutter und Kind sind nun über feine Blutgefässe miteinander verbunden. Ausserdem entsteht eine kleine Fruchtblase und der Dottersack, welcher zunächst die Versorgung mit Nährstoffen sicherstellt, bis der Mutterkuchen diese Aufgabe übernehmen kann.
Vielleicht ist es bei dieser Implantation sogar zu einer menstruationsähnlichen Blutung gekommen, der sogenannten Nidationsblutung oder Einnistungsblutung. Sie ist meist schwächer aus als die Monatsblutung und dauert nur ein bis zwei Tage, mit leicht rosa, hellrot oder bräunlichem Blut. Trotzdem kann man sie mit einer Periodenblutung verwechseln, was nicht selten zu einer rechnerisch falschen Bestimmung des Schwangerschaftsalters führt.
Eine sehr sensible Phase für Ihr Kind
Ihr Baby besteht aus nicht viel mehr als einem Zellhaufen - und reagiert in dieser Phase extrem empfindlich auf schädliche äussere Einflüsse wie z.B. Medikamente, Alkohol und Strahlung. Nur etwa die Hälfte aller Blastozysten entwickeln sich nach der vierten oder fünften Schwangerschaftswoche weiter: In den anderen Fällen kommt es aufgrund von Fehlanlagen (wie Chromosomenstörungen), Hormonmangel oder Durchblutungsstörungen zu einer sehr frühen und unbemerkten Fehlgeburt.
Die Hormonproduktion läuft an
Die winzige Plazenta (jetzt noch Chorion genannt) produziert schon verschiedene Hormone, z.B. hCG (humanes Choriongonadotropin, das man auch „Schwangerschaftshormon“ nennt), Östrogen und Progesteron (das Gelbkörperhormon), die dafür sorgen, dass keine Periodenblutung ausgelöst wird und die Schwangerschaft weiterhin bestehen bleibt.
Hormone wirken überall
Ein hoher Progesteronspiegel im Körper wirkt zudem stark beruhigend auf die Gebärmuttermuskulatur, damit der Embryo nicht abgestossen wird. Lästig ist allerdings, dass nicht nur der Uterus reagiert, sondern auch der restliche Organismus ruhig gestellt wird, was sich zum Beispiel in ganz frühen Schwangerschaftsanzeichen wie Müdigkeit, häufigem Harndrang und Verstopfung bemerkbar macht. Wichtig ist die Plazenta auch für das Wachstum der Gebärmutter und für die Veränderungen an Ihrer Brust als Vorbereitung auf das Stillen. Und sie wirkt wie eine Schranke gegen viele (aber leider nicht alle) schädigende Einflüsse, zum Beispiel gewisse Infektionen.
Ihre Schwangerschaft in Zahlen
- 4. Woche nach dem 1. Tag der letzten Periode
- 3 Wochen + 0 - 6 Tage (Berechnung Hebamme/Arzt)
- 2. Woche nach der Befruchtung
- 8. – 14. Tag der Embryonalentwicklung