Frühgeburt

Warum es zu einer zu frühen Geburt kommen kann, welche Symptome auftreten können und wie die Behandlung aussieht.

Wird ein Kind vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren, gilt dies als Frühgeburt. In der Schweiz kommen jedes Jahr ungefähr 7 von 100 Babys zu früh auf die Welt.

Symptome einer drohenden Frühgeburt


Auf einen zu frühen Beginn der Geburt deuten die folgenden Symptome hin:

  • Vorzeitige Wehen, die mehr als eine halbe Minute anhalten und während mehr als einer Stunde alle 5 bis 10 Minuten zu spüren sind.

  • Die Fruchtblase platzt vorzeitig. Entweder unverkennbar im Schwall oder nur tröpfchenweise.

  • Vaginale Blutungen

Bei jedem dieser Anzeichen sollten Sie sich umgehend mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Gynäkologen in Verbindung setzen.

Ursachen einer Frühgeburt


Warum ein Kind zu früh geboren wird, kann sehr viele verschiedene Ursachen haben. In allen Fällen setzen aber die Wehen vorzeitig ein oder die Fruchtblase platzt zu früh. Trotz medizinischer Massnahmen lässt sich die Geburt nicht mehr verhindern.

Mögliche Gründen dafür sind zu Beispiel chronische Erkrankungen der Mutter, eine Präeklampsie, Infektionen der Geburtswege, eine Muttermundschwäche oder Plazentakomplikationen. Auch angeborene Fehlbildungen des Babys oder zu viel Fruchtwasser können eine zu frühe Geburt verursachen. Nur in etwa der Hälfte der Fälle lassen sich die Gründe eindeutig ermitteln.

Manchmal muss eine Schwangerschaft bewusst und geplant vorzeitig beendet werden, weil das Kind ausserhalb der Gebärmutter besser versorgt werden kann, zum Beispiel bei einer Plazentainsuffizienz. In diesem Fall kann eine Frühgeburt das Leben des Kindes retten.

Risikofaktoren für eine Frühgeburt


Es gibt einige ungünstige Faktoren, die eine Frühgeburt wahrscheinlicher machen:

  • Fehlbildungen der Gebärmutter

  • Mehrlingsschwangerschaften

  • Frühgeburt in einer vorhergehenden Schwangerschaft

  • Kurz aufeinanderfolgende Schwangerschaften 

  • Sehr junges (<18 Jahre) oder fortgeschrittenes (>35 Jahre) Alter der Mutter

  • BMI über 30 oder unter 18,5

  • Schwangerschaft nach einer künstlichen Befruchtung

  • Körperliche und psychische Belastung

  • Diabetes mellitus 

  • Operationen am Muttermund

  • Konsum von Nikotin, Alkohol oder Drogen

Behandlung bei einer drohenden Frühgeburt


Haben die Wehen erst einmal eingesetzt, wird je nach Gesundheitszustand der Mutter und des ungeborenen Kindes entschieden, welche Behandlung durchgeführt wird. Ist zum Beispiel die Fruchtblase bereits geplatzt, lässt sich die Geburt nicht mehr aufhalten. Kann die Geburt hinausgezögert werden, muss die Schwangere Bettruhe einhalten und bekommt wehenhemmende Medikamente. Je nach Situation wird der Mutter Kortison verabreicht, um die Lungenreifung des Babys zu beschleunigen.

Bis zur 24. Schwangerschaftswoche kann mit einer sogenannten Cerclage - einer Fadenschlinge - ein bereits verkürzter Gebärmutterhals oder geöffneter Muttermund verschlossen werden.

Häufige Fragen zum Thema

Nein, leider nicht. Durch einen Muttermundverschluss (Cerclage) kann eine Frühgeburt nicht mit absoluter Sicherheit verhindert werden. Unter günstigen Voraussetzungen ist es allerdings möglich, einige Wochen Zeit zu gewinnen. 
Wenn Ihre Schwangerschaft die 34. Woche überschritten und Ihr Baby sich bis dahin normal entwickelt hat, darf man den Wehen ihren Lauf lassen. Allerdings sollte die Geburtsklinik auf die Entbindung eines Frühgeborenen vorbereitet und für seine Versorgung speziell ausgestattet sein.
Vorwehen sind in der Regel schmerzlos, dauern ungefähr 25 Sekunden und werden bei Ruhe oder in einem warmen Bad schwächer. Sie sollten nicht häufiger als dreimal pro Stunde bzw. zehnmal pro Tag auftreten. Kontraktionen, die länger als 20 und bis zu 60 Sekunden andauern, über eine Stunde hinweg …
Ja, das stimmt. Eine Blasenentzündung kann bis in die Nieren aufsteigen und eine Nierenbeckenentzündung verursachen. Eine solche Pyelonephritis kann dann vorzeitige Wehen auslösen. 

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