Die 23. Woche Ihrer Schwangerschaft
Ein moderates Fitnessprogramm steigert Ihr Wohlbefinden und versorgt den Körper mit Sauerstoff. Wenn sich die Beine schwer anfühlen und Ihnen Wassereinlagerungen zu schaffen machen, fällt es jedoch zuweilen schwer, aktiv zu werden. Gehen Sie schwimmen, besuchen Sie einen Kurs in Schwangerschaftsyoga oder gönnen Sie siche einen gemütlichen Spaziergang, um in Bewegung zu bleiben.
Schwere Beine und schwache Venen
Die vergrösserte Blutmenge und das kindliche Gewicht, das auf die Beckenvenen drückt, aber auch hormonell bedingte Veränderungen der Blutgefässe führen in der Schwangerschaft häufig zu Wasseransammlungen in den Beinen, Besenreisern und Krampfadern, weil das venöse Blut nicht mehr so unbehindert zum Herzen zurückfliessen kann. Die Beine schwellen an, kribbeln, fühlen sich schwer an und schmerzen.
Viel Bewegung, heiss-kalte Wechselduschen, kühlende Gels, Beine oft hochlagern, niemals mit überkreuzten Beinen sitzen, Stützstrumpfhosen oder sogar Kompressionsstrümpfe und möglichst flache Schuhe tragen – so können Sie Venenbeschwerden vorbeugen.
Sie haben Schmerzen beim Sitzen? Juckende oder schmerzende Hämorrhoiden haben dieselbe Ursache wie Krampfadern und verschwinden normalerweise nach der Geburt wieder. Sorgen Sie für weichen und regelmässigen Stuhlgang durch ballaststoffreiche Ernährung und viel Flüssigkeitszufuhr. Sollte das nicht helfen, kann Ihr Frauenarzt, Ihre Frauenärztin eine beruhigende Salbe oder Zäpfchen verschreiben. Lauwarme Bäder oder Kompressen mit Lavendel, Kamille oder Eichenrindenextrakt sind juckreizstillend, Kühlbeutel lindern die Schmerzen.
Beweglich bleiben
Sportliche Frauen brauchen während der Schwangerschaft nicht auf ein gemässigtes Training zu verzichten. Auch für weniger Aktive gilt: Massvoller, aber regelmässiger Sport, z.B. Schwimmen, Yoga, Spazierengehen, versorgt den Körper mit viel Sauerstoff und steigert das Wohlbefinden. Viel Bewegung kann Rückenschmerzen und Kreislaufproblemen vorbeugen. Wer körperlich fit ist, hat insgesamt meist weniger Beschwerden in der Schwangerschaft und erlebt auch die Geburt leichter.
Nasenbluten
Keine Sorge bei häufigerem Nasen- oder Zahnfleischbluten. Durch die Hormonumstellung, das grössere Blutvolumen und die vermehrte Durchblutung der Schleimhäute ist die Nase häufig verstopft. Kleine Gefässe können leicht platzen und bluten. Keine Panik! Ihrem Baby schadet der kleine Blutverlust sicher nicht, und normalerweise hört die Blutung recht schnell auf. Erwähnen Sie das Nasenbluten aber bei der nächsten Kontrolle: Häufiges Nasenbluten kann nämlich auch auf einen erhöhten Blutdruck hindeuten.
Autofahren mit Bauch
Wenn Sie noch selbst Auto fahren, wogegen grundsätzlich nichts zu sagen ist, sollten Sie darauf achten, dass die Sicherheitsgurte nicht über den Bauch geführt werden, sondern unter- und oberhalb. Schwangere sollten grundsätzlich nur Dreipunktgurte benutzen. Wichtig: Der Airbag darf keinesfalls ausgestellt werden!
Nabelschnurblut kann Gutes tun
Vielleicht haben Sie schon einmal etwas über die Möglichkeit gehört, Blut aus der Nabelschnur zu spenden? Nach der Geburt bleiben in der Nabelschnur Reste des Blutes aus dem Mutterkuchen zurück, die wertvolle Blutstammzellen enthalten. Bis man entdeckte, dass diese Zellen zur Behandlung von schweren Erkrankungen eingesetzt werden können, wurden sie mit der Nabelschnur und der Plazenta ungenutzt entsorgt. Heute gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Blut in Blutzellbanken für eine Spende aufzubewahren.
Melden Sie Ihr Baby schon jetzt bei der Krankenkasse an
Alle Krankenkassen bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihr Kind schon vor der Geburt prämienfrei zu versichern. Nutzen Sie unbedingt diese Möglichkeit; damit Ihr Kind ab der Geburtsminute schon versichert ist; Sie sparen sich so allenfalls spätere Diskussionen. Diese Vorgeburtsanmeldung leiten Sie telefonisch oder noch besser übers Internet Ihrer Krankenkasse ein, unter Angabe der gewählten Jahresfranchise. Sie erhalten dann einen schriftlichen Antrag, den Sie unterschrieben zurücksenden müssen.
Schwangerschafts-Kolumne
Ihre Schwangerschaft in Zahlen
- 23. Woche nach dem 1. Tag der letzten Periode
- 22 Wochen + 0 - 6 Tage (Berechnung Hebamme/Arzt)
- 21. Woche nach der Befruchtung
- Kopfdurchmesser des Fetus: ca. 55-66 mm
- Gewicht des Fetus: ca. 600 g
- Länge des Fetus: ca. 30 cm
So entwickelt sich Ihr Baby
Hebammentipp: Wadenkrämpfe
Häufig liegt hier ein Magnesiummangel zu Grunde. Mittlerweile ist es bereits Standard, dass Frauen in der Schwangerschaft ein Magnesiumpräparat von ihrem Arzt verschrieben bekommen. Sie können Magnesium aber auch in homöopathischer Form zuführen: Magnesium phosphoricum ist hier das Mittel der Wahl. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt über die verschiedenen Präparate. Auch über die Ernährung können Sie unterstützend einwirken. Beispielsweise Mandeln und grünes Gemüse sind gute Magnesiumlieferanten. Wenn Sie trotzdem Wadenkrämpfe haben, können im akuten Fall eine Wadenmassage oder Dehn- und Streckübungen der Zehen helfen. Wenn kein Partner für eine Wadenmassage zu Verfügung steht und Sie nicht mehr gut an Ihre Zehen gelangen, können Sie auch mit durchgestrecktem Bein und mit der ganzen Sohle gegen die Wand treten, bis der Krampf sich lockert.