Pas­siv­rau­chen ge­fähr­det die Ge­sund­heit der Kin­der

Aus der For­schung

Zigarette
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Pas­siv­rau­chen ist ge­fähr­lich, ganz be­son­ders für Kin­der. Wir wis­sen von den Be­las­tun­gen für das un­ge­bo­re­ne Kind im Mut­ter­leib, das durch müt­ter­li­ches Rau­chen schwe­re ge­sund­heit­li­che Stö­run­gen oder Schä­di­gun­gen er­lei­det, doch auch nach der Ge­burt schä­digt der Ta­bak­rauch die kind­li­che Ge­sund­heit viel stär­ker als bis­her an­ge­nom­men. Auch das "Damp­fen" mit E-Zi­ga­ret­ten ist für Schwan­ge­re und Kin­der kei­nes­falls un­schäd­lich.

Kin­der, die in ei­nem Rau­cher­haus­halt auf­wach­sen, sind mit ih­ren noch un­rei­fen Or­ga­nen und dem un­ter­ent­wi­ckel­ten Im­mun­sys­tem in ho­hem Mas­se den Schad­stof­fen des Ta­bak­rauchs aus­ge­setzt. Durch das Pas­siv­rau­chen wird das emp­find­li­che kind­li­che Lun­gen­ge­we­be an­ge­grif­fen, Atem­wegs­in­fek­tio­nen sind bis zu dop­pelt so häu­fig und die Ent­wick­lung von Asth­ma wird ge­för­dert. Durch die gif­ti­gen Sub­stan­zen im Ta­bak­rauch, wie Blau­säu­re, Am­mo­ni­ak, Koh­len­mon­oxyd und an­de­re krebs­er­re­gen­de Stof­fe kommt es zu ei­ner mas­si­ven Ge­sund­heits­ge­fähr­dung; so ha­ben Kin­der rau­chen­der El­tern 2-3mal so oft Mit­tel­ohr­ent­zün­dung, Blut­druck­erhö­hung und Hirn­haut­ent­zün­dun­gen tre­ten so­gar mit bis zu 4-7fa­cher Häu­fig­keit auf. Die üb­li­chen Kin­der­krank­hei­ten ha­ben oft ei­nen schwe­re­ren Ver­lauf. Bei Säug­lin­gen ist die Ge­fahr des plötz­li­chen Kinds­tods (SIDS) um das 8-16­fa­che er­höht.

Un­ru­he, Ver­hal­tens- und Auf­merk­sam­keits­stö­run­gen sind wei­te­re Sym­pto­me bei Kin­dern, die ge­zwun­gen sind, den Ta­bak­rauch in ih­rer häus­li­chen Um­ge­bung zu in­ha­lie­ren. Die schäd­li­chen In­halts­stof­fe set­zen sich auf Mö­beln, Gar­di­nen und Tep­pi­chen ab und sind da­mit der mit Ab­stand ge­fähr­lichs­te In­nen­raum-Schad­stoff, der auch durch das Lüf­ten der Räu­me nicht ver­schwin­det.

Es wird den El­tern des­halb drin­gend emp­foh­len, in Räu­men, die auch von Kin­dern be­wohnt wer­den, auf gar kei­nen Fall zu rau­chen. Das gilt auch in be­son­de­rem Mas­se fürs Auto, ist doch die Schad­stoff­be­las­tung auf klei­nem Raum be­son­ders hoch. Es soll­te selbst­ver­ständ­lich sein, die Ge­sund­heit der Kin­der durch das Rau­chen nicht zu ge­fähr­den. 

Aus der For­schung: Deut­sches Krebs­for­schungs­zen­trum Hei­del­berg (Hrsg.)
Pas­siv­rau­chen - ein un­ter­schätz­tes Ge­sund­heits­ri­si­ko, Hei­del­berg 2005

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Auch der wer­den­de Va­ter soll­te zu­min­dest in Ge­gen­wart sei­ner schwan­ge­ren Frau auf Zi­ga­ret­ten ver­zich­ten, denn Pas­siv­rau­chen scha­det eben­falls der Ge­sund­heit des un­ge­bo­re­nen Kin­des. Von dem ge­sam­ten Rauch ei­ner Zi­ga­ret­te wird nur etwa ein Vier­tel in­ha­liert. Der grös­se­re Teil des Rau­ches ver­brei­tet …
Letzte Aktualisierung: 31.12.2020, BH

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