E-Zigaretten – Alternative für Schwangere?

Schwangere mit E-Zigarette
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E-Zigaretten sind weniger schädlich als Tabakzigaretten. Denn bei der Benutzung der E-Zigarette, dem sog. „Dampfen“, werden keine Stoffe verbrannt. Somit inhalieren Sie beim Rauchen einer E-Zigi oder E-Shisha kein Nikotin (jedenfalls nicht in der Schweiz, wo der Handel mit nikotinhaltigen E-Zigaretten verboten ist, www.blv.admin.ch) und deutlich weniger der zum Teil hochgiftigen Stoffe Kohlenmonoxid, Blausäure und Arsen. Krebserregendes Formaldehyd, Acrolein bzw. Acetataldehyd entsteht aber auch beim Verdampfen – und stellt auch beim Passivrauchen ein Risiko dar. E-Zigaretten richten aber auch im Mund Schaden an: Nikotin – egal ob herkömmlich geraucht oder gedampft – stört die gesunde Bakterienflora und begünstigt die Entstehung von Zahnfleischentzündungen. Die Flüssigkeit in E-Zigaretten, die Propylenglykol, Benzol, Formaldehyd und andere Chemikalien enthalten kann, erhöht das Risiko zusätzlich.

Unschädlich sind Elektrozigaretten also auf keinen Fall. Wie stark man beim Dampfen während der Schwangerschaft dem Baby schadet, hängt aber weitgehend von den Inhaltsstoffen der Liquide ab. Der Hauptbestandteil ist Propandiol (Propylenglycol). Dieser Stoff ist als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen (E 1520) und ist beispielsweise auch in Kaugummi, Cremes, Zahnpasta aber auch in normalen Zigaretten und Medikamenten enthalten. In grosser Menge eingeatmet kann Propylenglycol zu Reizungen der oberen Atemwege führen und die Lungenfunktion beeinträchtigen.

Als weitere Liquid-Bestandteile werden Aromastoffe zugefügt, die ebenfalls als Zusatzstoffe für Lebensmittel zugelassen sind. Für die Wirkung auf den menschlichen Körper bei der Verdampfung dieser Aromen liegen keine Studien vor.

Zur Zeit gibt es jedenfalls noch keine Studien zum Einsatz von elektronischen Zigaretten während der Schwangerschaft. Mögliche langfristige gesundheitliche Auswirkungen sind noch weitgehend unbekannt. Tierversuche mit schwangeren Mäusen, die E-Zigaretten-Dampf ausgesetzt waren, zeigten allerdings genetische Veränderungen am Gehirn der Nachkommen.

Deshalb rät das Bundesamt für Gesundheit (BAG) zur Vorsicht und empfiehlt, E-Zigaretten und E-Shishas mit oder ohne Nikotin wie herkömmliche Zigaretten zu behandeln. Insbesondere Schwangeren und stillenden Müttern wird geraten, sich dem Dampf nicht auszusetzen – weder aktiv noch passiv.

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