Die 11. Woche Ihrer Schwangerschaft
Einerseits sehen Sie in der 11. SSW noch nicht richtig schwanger aus, andererseits geht aber der Hosenbund vielleicht schon nicht mehr zu. Die Brüste sind deutlich gewachsen, und es kann sein, dass Sie schon einiges an Gewicht zugenommen haben.
Wieviel Gewichtszunahme ist normal?
Bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels hat die durchschnittliche Schwangere zwischen 1 und 2 kg zugenommen, etwa 10 % der gesamten Gewichtszunahme in der Schwangerschaft. Den geringsten Anteil hat daran das Baby. Die wachsende Gebärmutter, der Mutterkuchen und das Fruchtwasser, aber auch die Vergrösserung der Brust tragen viel mehr dazu bei. Ausserdem steigt Ihr Blutvolumen. Der Kreislauf beschleunigt sich dadurch, Hände und Füsse sind warm und gut durchblutet.
Machen Sie sich aber keine Sorgen, wenn Sie nicht dem statistischen Durchschnitt entsprechen: Jede Schwangerschaft ist anders, und Ihr Baby nimmt sich, was es braucht! Manche Schwangere nehmen in den ersten Monaten sogar ab, vor allem wenn die Übelkeit besonders stark ist oder wenn ihr Ausgangsgewicht schon etwas hoch war. Andere wiederum nehmen im ersten Drittel kräftig zu, dafür später nicht mehr so viel.
Eine Gesamtzunahme von 10 bis 15 kg gelten als normal. Ein paar Pfunde mehr müssen aber noch nicht bedenklich sein. Bei den Kontrollen wird die Gewichtszunahme regelmässig beurteilt, weil sie Rückschlüsse auf die Gesundheit der Mutter und des Kindes zulässt.
Ihr Baby isst mit
Aber deshalb brauchen Sie nicht doppelt so viel zu essen! Ernähren Sie sich ausgewogen und vernünftig, d.h. ballaststoff- und vitaminreich. Essen Sie zwischendurch mal eine Frucht oder einen Joghurt anstatt einen Schoggi-Riegel und trinken Sie viel – aber bitte nicht zuviel Kaffee oder stark gesüsste Limonade! Das gilt auch für die Ernährung am Arbeitsplatz, wenn Sie berufstätig sind.
Atemlos durch die Schwangerschaft
Sie kommen leicht ausser Atem – Ihr Herz muss jetzt wegen der vergrösserten Blutmenge viel mehr leisten. Manchmal klopft es bis zum Halse und rast wie verrückt. Gönnen Sie sich ab und zu eine Pause. Und verzichten Sie auf Höchstleistungen beim Sport! Es ist gut, wenn Sie Ihren Kreislauf ankurbeln, denn dann ist auch die Sauerstoffversorgung der Plazenta besser. Aber es hat keinen Zweck und ist für Ihr Baby auch nicht gut, wenn Ihnen dabei die Luft wegbleibt. Solange Sie sich noch mühelos beim Sport unterhalten können, ist alles im grünen Bereich.
Die Geburt - selten am Termin
Mit der ersten Ultraschalluntersuchung konnte Ihr Frauenarzt, Ihre Frauenärztin das Schwangerschaftsalter feststellen. So haben Sie relativ genau (plus/minus drei Tage) das voraussichtliche Geburtsdatum Ihres Kindes erfahren. Trotzdem: Denken Sie lieber an einen grösseren Zeitraum von zwei bis drei Wochen um diesen Termin herum, das erspart Ihnen später unnötige Aufregung. Und ein guter Tipp: Wenn Sie von Verwandten und Freunden nach dem Geburtstermin gefragt werden, flunkern Sie und verlegen Sie den Termin einfach um zehn Tage nach hinten. Nichts nervt mehr als das lästige Nachfragen, ob denn immer noch nicht...
Pränatale Diagnostik
Um die 12. Schwangerschaftswoche kann ein Ersttrimestertest durchgeführt werden, der Ihnen eine Risikoabschätzung bezüglich kindlicher Chromosomenstörungen (z.B. Down-Syndrom) gibt. Lassen Sie sich von Ihrem Frauenarzt, Ihrer Frauenärztin darüber beraten und entscheiden Sie dann ganz unabhängig, ob Sie diese Blutuntersuchung in Anspruch nehmen wollen. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass diese ungefährliche Untersuchung aus Ihrem Blut nur eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, aber keine Diagnose ergibt. Im Gegensatz dazu gibt der neue Nicht-Invasive PränatalTest (NIPT) ein sehr zuverlässiges Ergebnis, wird von der Krankenkasse jedoch nur bei speziellem Risiko (z.B. einem auffälligen Ersttrimestertest) bezahlt.
Schwangerschafts-Kolumne
Ihre Schwangerschaft in Zahlen
- 11. Woche nach dem 1. Tag der letzten Periode
- 10 Wochen + 0 - 6 Tage (Berechnung Hebamme/Arzt)
- 9. Woche nach der Befruchtung
- 57. – 63. Tag der Entwicklung
- Länge des Embryos: ca. 34-42 mm (Scheitel-Steiss-Länge)
- Gewicht des Embryos: ca. 10 g
So entwickelt sich Ihr Baby
Hebammentipp: Ängste
Einige Schwangere quält das schlechte Gewissen, wenn sie ambivalente Gefühle haben in Bezug auf ihre Schwangerschaft. Diese Gefühle sind völlig normal und ein Zeichen dafür, dass sich die Seele mit den grossen, zukünftigen Veränderungen beschäftigt. Eine Möglichkeit, das Unterbewusstsein positiv zu beeinflussen, sind ätherische Öle. Düfte wirken auf das Hirnzentrum, das direkt für unsere Emotionen zuständig ist. Lavendel extra, auch Berglavendel genannt, ist das am häufigsten verwendete Öl, um wieder Klarheit in die Gefühle zu bekommen. Auch Rose, Iris und Sandelholz können hilfreich sein. Die Öle sollten in einer 10%igen Verdünnung mit Jojobawachs als Duftparfüm verwendet werden. Probieren Sie aus, welcher Duft Ihnen am angenehmsten ist. Auch Bachblüten und Homöopathie können helfen. Lassen Sie sich von Ihrer Hebamme beraten.