Vorsicht bei diesen Getränken in der Schwangerschaft!
Schwangere sollen viel trinken. Aber welche Getränke sollte man als werdende Mutter vermeiden?
Das Wichtigste zuerst: Auf keinen Fall sollten Schwangere unpasteurisierte Milch (Rohmilch) trinken, die Listeriose-Erreger enthalten könnte und für das ungeborene Kind schädlich sein können. Alkohol gehört ebenfalls zu den Getränken auf der schwarzen Liste.
Koffein
Enthalten in Kaffee, Tee, Schokolade bzw. Kakao und manchen kohlensäurehaltigen Getränken wie z.B. Cola oder Red Bull. Koffein wirkt anregend, verengt die Gefässe, vermindert so die Sauerstoffversorgung der Plazenta, beeinträchtigt das Wachstum des Kindes und kann dadurch zu einem niedrigeren Geburtsgewicht führen.
Koffein selbst geht rasch über die Plazentaschranke auf das Ungeborene über und kann dort auch schnelleren Herzschlag und vermehrte Aktivität auslösen. Der Fetus braucht 20mal so lange, um das Koffein in seinem kleinen Körper abzubauen, weil ihm ein wichtiges Leberenzym noch fehlt.
Ausserdem hemmt Koffein die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung und verstärkt die Ausscheidung von Kalzium.
Koffeingehalt | |
---|---|
einer Tasse Kaffee (125ml): | 100 mg |
einer Tasse Schwarztee (125 ml): | 50 mg |
einer Tasse Espresso (50 ml): | 50 mg |
von einem Glas Cola (200 ml): | 30-70 mg |
einer Dose Energiedrink (250 ml): | 80 mg |
Daher sollten Sie Ihren Kaffee- oder Schwarzteekonsum während der Schwangerschaft einschränken. Die EFSA (European Food Safety Authority) erlaubt werdenden und stillenden Müttern bis zu 200 Milligramm Koffein täglich über den Tag verteilt zu trinken, ohne das Kind zu gefährden, was ungefähr zwei Tassen pro Tag entspricht. Das Ergebnis einer schwedischen Untersuchung, dass die Fehlgeburtenrate bei mehr als vier Tassen Kaffee täglich doppelt so hoch ist, konnte in einer grossen amerikanischen Studie widerlegt werden. Eindeutig ist jedoch eine Zunahme von Totgeburten, wenn die werdende Mutter mehr als acht Tassen Kaffee pro Tag trinkt.
Wenn Sie nur schwer auf Kaffee oder Cola verzichten können, versuchen Sie es mit den entkoffeinierten Sorten. Achten Sie dabei auf die Bezeichnung „natürlich entkoffeinierter Kaffee“. Dieser muss mit dem Lösungsmittel Ethylacetat bearbeitet worden sein, das im Gegensatz zum potenziell krebserregenden Dichlormethan tatsächlich natürlich ist, da es auch aus Obst und Gemüse gewonnen wird. Als Alternative bieten sich auch die sogenannten "Gerstenmalzkaffees" oder "Eichelkaffees" an, z.B. Incarom Cereal oder Cafino Cereal. Ein anderer Tipp ist, in der Schwangerschaft auf Milchkaffee umzusteigen: Sie nehmen nur noch halb soviel Kaffee auf und steigern die tägliche Milchmenge!
Aus der Forschung
Teein/Tannin
Schwarzer, weisser und grüner Tee wirkt ebenso anregend und gefässverengend wie Kaffee, enthält aber nur halb so viel Koffein (früher als Teein bezeichnet), allerdings umso mehr, je länger man ihn ziehen lässt. Andererseits hemmt das reichlich vorhandene Tannin wie das Koffein die Verwertung von Eisen im Körper. Und: Die Gerbstoffe können Verstopfung begünstigen, was in der Schwangerschaft ohnehin oft ein Problem ist. Halten Sie sich daher besser an Kräuter- und Früchtetees. Sie werden staunen, wie viele leckere Sorten es in spezialisierten Teeläden und Drogerien gibt! Eine gute Alternative ist ausserdem der südafrikanische Rotbuschtee (Roibos-Tee).
In Apotheken, Reformhäusern und Drogerien können Sie zudem spezielle Teemischungen für Schwangere kaufen. In den letzten Monaten sollte aber darauf geachtet werden, wehenfördernde Kräuter und Gewürze (Kardamom, Ingwer, Nelken und andere) zu meiden. Vorsicht ausserdem mit Himbeerblättertee in der Spätschwangerschaft; er kann am geburtsbereiten Uterus Wehen auslösen.
Zucker/Süssstoffe
Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke, da diese nur einen geringen Nährwert haben. Diät-Getränke mit künstlichem Süssstoff (z.B. Acesulfam, Aspartam, Cyclamat, Neohesperidin DC, Saccharin und Thaumatin) sind in der Schwangerschaft kein Problem. Diät-Getränke mit Zuckeraustauschstoffen (z.B. Sorbit, Xylit, Mannit, Isomalt und Laktit) können leicht abführend wirken. Eine schädigende Wirkung auf das ungeborene Kind ist aber weder bei Süssungsmitteln noch bei Zuckeraustauschstoffen bisher nachgewiesen worden.
Chinin
Chinin ist ein Aromastoff in Tonic- und Bitter-Lemon-Getränken; es wurde und wird z.T. noch in der Malariatherapie und bei nächtlichen Wadenkrämpfen eingesetzt. Ein bis zwei Gläser eines chininhaltigen Erfrischungsgetränks sind durchaus auch in der Schwangerschaft erlaubt, mehr sollte jedoch wegen der wehenauslösenden Wirkung und eines gewissen Suchtpotentials (es wurden Neugeborene mit Entzugserscheinungen beschrieben) nicht genossen werden.
Alkohol
Hochprozentige alkoholische Getränke sollten für Schwangere grundsätzlich tabu sein. Steigen Sie um auf Mineralwasser, Fruchtsaft oder Limonade!