Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft

Wie Ultraschall funktioniert, was bei der Untersuchung zu sehen ist und wie häufig sie durchgeführt wird.

Ultraschallbild Baby
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Mit Ultraschall kann die Entwicklung des ungeborenen Kindes während der Schwangerschaft kontrolliert werden. Viele Eltern erwarten diese Termine mit Spannung, weil sie in diesen Momenten ihr Kind bereits vor der Geburt sehen können.

Was ist Ultraschall und wie wird die Untersuchung durchgeführt?


Der für Menschen hörbare Schall liegt im Frequenzbereich von 16 Hertz bis 20 Kilohertz. Schall mit Frequenzen oberhalb dieses Bereichs wird Ultraschall genannt. 

Bei einer Ultraschalluntersuchung – in der Medizin auch Sonografie genannt – werden also hochfrequente, unhörbare Schallwellen durch den Körper geschickt. Diese Schallwellen werden dort von Gewebe und Organen als Echo zurückgeworfen. Die verschiedenen Strukturen im Körperinnern reflektieren die Ultraschallwellen unterschiedlich stark, sodass das Ultraschallgerät diese Reflexionen am Monitor als Ultraschallbild sichtbar machen kann.

Für die schmerzlose Untersuchung wird Ihr Bauch mit einem Gel bestrichen, welches störende Reflexionen verhindert und damit die Bildqualität deutlich erhöht. Indem die Gynäkologin den Schallkopf des Gerätes bewegt und abwinkelt, kann sie das Baby aus unterschiedlichen Richtungen sehen. Wie deutlich das Baby und die einzelnen Merkmale zu sehen sind, hängt vom Gerät, der Lage des Babys und der Fruchtwassermenge ab.

Beachten Sie, dass Körpercremes, mit denen Sie die Haut am Bauch gepflegt haben, die Bildqualität stark verschlechtern können. Und bei dickeren Bauchfettschichten sind die Bilder ebenfalls oft wenig aussagekräftig, weil die Ultraschallwellen nicht tief genug in den Bauch eindringen können.

Was im Ultraschall zu erkennen ist


Auch für die Eltern gut zu erkennen sind – bereits sehr früh in der Schwangerschaft – der Herzschlag und später auch die Bewegungen des Kindes.

Der Gynäkologe erkennt im Ultraschall, ob das Baby sich der Schwangerschaftswoche entsprechend entwickelt, wie es in der Gebärmutter liegt und wo sich die Plazenta befindet. Auch die Fruchtwassermenge lässt sich feststellen. Bei Ultraschalluntersuchungen um die 20. Schwangerschaftswoche herum ist es möglich, das Geschlecht des Kindes zu erkennen, sofern die Geschlechtsorgane sichtbar sind.

Mit einem 3-D-Ultraschall entstehen sogar dreidimensionale und darum – unter optimalen Bedingungen – sehr deutliche Bilder vom Baby, auf denen es auch für einen Laien gut zu erkennen ist.

Die Sonografie wird auch eingesetzt, um kindliche Fehlbildungen festzustellen. Mit einer sogenannten Doppler-Sonografie kann zum Beispiel bei einer Wachstumsverzögerung das Strömungsverhalten des Blutes in der Nabelschnur farblich dargestellt und gemessen werden. Auch Hinweise auf Chromosomenstörungen sind in der Sonografie zu erkennen: Beispielsweise wird beim Ersttrimestertest mit Ultraschall die Nackentransparenz gemessen. 

Und auch gewisse Risiken der Mutter, wie zum Beispiel ein verkürzter Gebärmutterhals, können mit Ultraschall erkannt werden.

(Vaginal-) Ultraschall in der Frühschwangerschaft


Besonders in der Frühschwangerschaft bis zur 12. Woche, wenn der Embryo erst wenige Millimeter gross ist, liefert die Vaginalsonografie bessere und kontrastreichere Bilder als ein Ultraschall über die Bauchdecke. Beim vaginalen Ultraschall wird ein stabförmiger Ultraschallkopf in die Scheide eingeführt und ganz nah an die Gebärmutter vorgeschoben. Die Ultraschallwellen müssen so nur einen kurzen Weg zurücklegen und keine Strukturen wie Haut, Fettgewebe oder Muskulatur in der Bauchdecke überwinden, um auf die Gebärmutter und den Embryo zu treffen.

Auch bei der Diagnose einer drohenden Fehlgeburt oder einer Einnistung ausserhalb der Gebärmutter, einer sogenannten extrauterinen Schwangerschaft, ist der vaginale Ultraschall sehr hilfreich.

Wie viele Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft?


Im Rahmen der Schwangerschaftskontrollen werden von der Krankenkasse die Kosten für zwei Ultraschalluntersuchungen übernommen. Diese finden in der Regel zwischen der 11. bis 14. und der 20. bis 23. Schwangerschaftswoche statt. Während dieser standardisierten Sonografien wird die körperliche Entwicklung anhand bestimmter Merkmale (Scheitel-Steiss-Länge und später Kopfdurchmesser) beurteilt. 

Bei einer komplikationslosen Schwangerschaft gelten diese beiden Ultraschalluntersuchungen als ausreichend. Bei einer Risikoschwangerschaft werden von der Grundversicherung zusätzliche Ultraschalluntersuchungen übernommen, die der Gynäkologe als nötig erachtet.

Ist Ultraschall schädlich?


Auch bei wiederholten Untersuchungen ist Ultraschall weder für die Mutter noch für das Baby gefährlich. Schallwellen haben zwar eine mechanische und thermische Wirkung auf das Gewebe, auf die sie treffen. Die Schallleistung eines Ultraschallgerätes ist allerdings so tief, dass sie keine kurz-oder langfristigen Schäden verursachen.

Trotzdem sollte für weitere Untersuchungen ausserhalb des normalen Ultraschall-Screenings immer ein medizinischer Grund vorliegen. Und weil bei Doppler-Ultraschalluntersuchungen die Schallleistung deutlich erhöht ist, sollte diese Untersuchungsdauer so kurz wie möglich sein.

Häufige Fragen zum Thema

Wenn Sie gerne wissen wollen, welches Geschlecht Ihr Baby haben wird, gelingt das am besten bei der Ultraschalluntersuchung im zweiten Drittel der Schwangerschaft. Die Geschlechtsdiagnostik ist aber natürlich davon abhängig, wie Ihr Baby liegt oder sich bewegt und ob es seine relevanten Bereiche, …
Letzte Aktualisierung: 22.02.2024, KM