Getränke für Babys
Wann Ihr Baby zusätzliche Flüssigkeit braucht und welches Getränk sich am besten eignet.
Wenn ihr Baby beginnt, Brei oder Fingerfood zu essen und deshalb weniger gestillt wird, braucht es zusätzliche Flüssigkeit.
Wie viel zu Trinken braucht ein Baby?
Ein voll gestilltes Baby oder eines, das nur Schoppennahrung erhält, brauch in der Regel keine zusätzliche Flüssigkeit. Mit der Einführung von fester Nahrung können Sie Ihrem Kind ungefähr 200 Milliliter - ein Becher - zu trinken anbieten.
Wenn Sie unsicher sind, ob das ausreicht, können Ihnen Farbe und Geruch des Urins in der Windel Auskunft geben: Der Urin sollte hellgelb oder strohfarben sein. Ein konzentrierter und darum dunkler Urin mit üblem Geruch ist ein Hinweis auf eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr.
Ideale Getränkt für Babys über 6 Monate
Der beste Durstlöscher ist Wasser. Es schadet den Zähnen nicht, ist überall erhältlich und hinterlässt keine Flecken. In der Schweiz muss das Leitungswasser nicht vorher abgekocht werden. Lassen Sie es aber aus dem Wasserhahn laufen, bis es konstant kalt fliesst. In den Leitungen stehendes Wasser könnte mit Keimen kontaminiert sein. Wasser aus dem eigenen Brunnen oder wenn Sie noch alte Eisen- oder Bleirohre im Haus haben, sollte Ihr Baby nicht trinken, bevor es abgekocht wurde.
Alternativ können Sie stilles Mineralwasser verwenden.
Auch ungesüsster Tee eignet sich sehr gut für Babys über einem halben Jahr. Für die Zubereitung können Sie die Teebeutel von Babynahrungshersteller verwenden - diese sind streng auf Schadstoffe geprüft - oder Sie giessen Kräutertee mit sprudelnd kochendem Wasser auf und lassen ihn mindestens fünf Minuten ziehen. Dies ist notwendig, um Keime abzutöten, die sich in den pflanzlichen Produkten befinden können. Für kleine Mengen eignen sich Instanttees sehr gut, allerdings nur solche in Pulverform, in Granulatform enthalten sie immer Zucker.
Geeignete Teesorten für Ihr Baby sind:
Fenchel, Anis und Kümmel, welche sich auch bei Koliken bestens eignen.
Apfel
Hagebutte hat einen hohen Vitamin C-Gehalt, wirkt aber leicht abführend.
Lindenblüten
Melisse
Malve
Hibiskus
Ungeeignete Getränke für Ihr Kind
Grundsätzlich sind alle gesüssten Getränke für Babys nicht zu empfehlen. Säfte - auch verdünnte - können zu einer Vorliebe von süssem Geschmack führen und selbst natürlicher Fruchtzucker ist für die Zähne nicht ideal. Vermeiden Sie im ersten Lebensjahr alle Süssgetränke wie Sirup, Eistee oder Softdrinks. Aber auch im Kleinkind- und Schulalter sollten Sie ihrem Kind diese Getränke nur bei speziellen Gelegenheiten anbieten. Mit ungesüssten Durstlöschern beugen Sie Karies und Übergewicht vor.
Schwarzer Tee ist für die Babys ungeeignet, da er Koffein und Gerbstoffe enthält. Auch Pfefferminztee sollte ein Baby wegen der darin enthaltenen ätherischen Öle nicht trinken. Und mit Fencheltee sollten sie ebenfalls zurückhaltend sein: Fenchel enthält Estragol, welches vor allem in sehr hohe Dosen lebertoxisch ist und in Tierversuchen Leberkrebs verursachen kann.
Wann Ihr Baby mehr Flüssigkeit braucht
An heissen Tagen oder wenn Ihr Baby Fieber oder Durchfall hat, benötigt es mehr Flüssigkeit als normal. Stillen Sie noch, können Sie dies in solchen Situationen einfach häufiger tun. Muttermilch besteht zu 88 Prozent aus Wasser. Dieser Anteil wird an heissen Tagen höher sein, wenn Sie ausreichend trinken.
Und auch wenn Ihr Baby den Schoppen bekommt, sollten Sie ihm diesen öfters anbieten.
Das Milchpulver zu verdünnen, ist im Fall von einem erhöhten Flüssigkeitsbedarf nicht nötig und kann sogar gefährlich werden. Babys sollten nämlich wegen der noch nicht voll ausgereiften Nieren in den ersten 6 Monaten kein zusätzliches Wasser zu sich nehmen.
Becher oder Trinklerntasse?
Ab dem Alter von etwa 6 Monaten ist das Baby fähig, aus einem kleinen Becher, einer Espressotasse oder einem Schnapsglas zu trinken. Wenn Ihr Kind zu den Mahlzeiten aus einem solchen Gefäss trinkt, können Sie ihm dabei helfen und das Gefäss braucht keinen Deckel.
Sogenannte Trinklerntassen oder Trinkflaschen für Kinder sind praktisch, sollten aber nur ab und zu, zum Beispiel unterwegs, verwendet werden. Andauernder Gebrauch dieser Gefässe kann die Entwicklung des Schluckmusters von Babys beeinflussen.