Lange Flaschenfütterung erhöht Risiko für Übergewicht
Aus der Forschung
Die frühzeitige Vorbeugung gegen Übergewicht sollte bereits im Kindesalter beginnen. So sollten Eltern ihre Kinder nur maximal bis zum zweiten Lebensjahr mit der Schoppenflasche füttern. Wissenschaftler um Robert Whitaker von dem Center for Obesity Research and Education in Philadelphia veröffentlichten dies als Ergebniss ihrer Untersuchungen im Journal of Pediatrics.
Rachel Gooze und ihre Kollegen analysierten die Daten der Early Childhood Longitudinal Study, Birth Cohort, mit insgesamt 6.750 Kindern. Spezielles Augenmerk legten die Wissenschaftler auf den Zusammenhang zwischen einer Flaschenfütterung im Alter von 24 Monaten und anschliessendem Übergewicht im Alter von 5,5 Jahren.
Von den beobachteten Kindern erhielten 22 Prozent im Alter von 24 Monaten noch den Schoppen, und zwar im Laufe des Tages oder aber gegen Abend beim Zubettgehen.
Fast 23 Prozent der Flaschenkinder waren im Alter von 5,5 Jahren fettleibig, hingegen nur 16,9 Prozent der Kinder ohne längere Schoppenfütterung. Auch nach dem Abgleichen mit anderen Faktoren wie dem mütterlichen Gewicht, dem kindlichen Geburtsgewicht oder dem Essverhalten des Kindes im Säuglingsalter, zeigte sich dieser Zusammenhang zwischen längerer Flaschenfütterung und einem Übergewicht nach 5,5 Jahren.
Ein 24 Monate altes Kind erhält mit seiner abendlichen Flaschennahrung etwa zwölf Prozent seines täglichen Kalorienbedarfs. Den Forschern zufolge ist das eine überflüssige Kalorienquelle, die das Risiko für Übergewicht im Kindesalter erhöht. Eine Entwöhnung der Kinder vom Schoppen nach dem ersten Lebensjahr füge den Kindern keinen Schaden zu und könne einen positiven Einfluss auf ihre Gewichtsentwicklung haben, schlossen die Wissenschaftler.
Aus der Forschung: Rachel A. Gooze et al.: Journal of Pediatrics, 5. Mai 2011.