Vor­tei­le des Stil­lens für die Mut­ter

Mutter küsst Ihr Neugeborenes auf den Kopf

Nicht nur für das Baby, auch für die Mut­ter hat das Stil­len eine Rei­he von Vor­tei­len:

Mut­ter­milch kos­tet nichts. Stil­len ist sehr viel be­que­mer, da kei­ne Schop­pen und Nug­gis ste­ri­li­siert wer­den müs­sen, nichts ab­ge­mes­sen und auf­ge­wärmt wer­den muss und die Milch im­mer die rich­ti­ge Tem­pe­ra­tur hat. Wenn Sie mit Ih­rem Baby un­ter­wegs sind, ha­ben Sie die Er­näh­rung Ih­res Kin­des im­mer ohne Auf­wand bei sich. Sie brau­chen nur ein ru­hi­ges Plätz­chen zu fin­den.

Beim Stil­len wird durch das Sau­gen des Kin­des im Kör­per der Mut­ter die Frei­set­zung des Hor­mons Oxy­to­zin an­ge­regt. Das be­wirkt zum ei­nen, dass sich die Milch­gän­ge zu­sam­men­zie­hen, so dass die Milch dem Baby ge­ra­de­zu in den Mund spritzt (Milch­fluss). Zum an­de­ren sorgt Oxy­to­zin da­für, dass sich der Ute­rus rasch wie­der auf sei­ne ur­sprüng­li­che Grös­se zu­rück­bil­det - was sich un­ter Um­stän­den beim Stil­len in schmerz­haf­ten Kon­trak­tio­nen be­merk­bar macht. Der Wo­chen­fluss hört dann schnel­ler auf, Be­cken und Tail­le ge­win­nen schnel­ler den nor­ma­len Um­fang zu­rück.

Wenn Mut­ter­milch pro­du­ziert wird, baut der Kör­per das in der Schwan­ger­schaft an­ge­la­ger­te so­ge­nann­te De­pot­fett ab, vor al­lem an den Ober­schen­keln und Hüf­ten. So trägt Stil­len auch zur Ge­wichts­ab­nah­me bei. Al­ler­dings sind in den müt­ter­li­chen Fett­zel­len auch Schad­stof­fe ge­spei­chert. Des­halb soll­ten Sie wäh­rend der Still­zeit nicht zu­sätz­lich noch eine Ab­ma­ge­rungs­kur ma­chen. Sanf­te Gym­nas­tik bringt Sie si­cher wie­der schnell in Form!

Ein wei­te­rer, nicht ganz un­we­sent­li­cher As­pekt: Stil­len senkt das Brust­krebs­ri­si­ko. Je jün­ger und je häu­fi­ger eine Frau stillt, des­to nied­ri­ger ist ihr Ri­si­ko, spä­ter an Brust­krebs zu er­kran­ken. Wird das ers­te Kind al­ler­dings nach dem 35. Le­bens­jahr der Mut­ter ge­bo­ren, ist der schüt­zen­de Ef­fekt nicht mehr so deut­lich, weil Erst­ge­bä­ren­de über 35 Jah­ren ein hö­he­res Brust­krebs­ri­si­ko im Ver­gleich zu jun­gen Müt­tern ha­ben.

Ei­ner Stu­die in der re­nom­mier­ten Fach­zeit­schrift "Obstetrics and Gy­ne­co­lo­gy" (2009; 113: 974-982) zu­fol­ge ha­ben Frau­en, die we­nigs­tens ein Jahr lang ge­stillt ha­ben, im spä­te­ren Le­ben ein ge­rin­ge­res Ri­si­ko für Herz-Kreis­lauf-Er­kran­kun­gen (z.B. Herz­in­farkt). Frau­en mit ei­ner ge­sam­ten Still­zeit (für alle Kin­der) von min­des­tens ei­nem Jahr lit­ten zu 20 Pro­zent sel­te­ner an Dia­be­tes, sie hat­ten zu 12 Pro­zent sel­te­ner eine ar­te­ri­el­le Hy­per­to­nie, zu 19 Pro­zent sel­te­ner er­höh­te Cho­le­ste­rin­wer­te und sie wa­ren zu 9 Pro­zent sel­te­ner an Schlag­an­fall oder Herz­in­farkt er­krankt.

Und: Stil­len ver­ur­sacht ent­ge­gen land­läu­fi­ger Mei­nung kei­nen schlaf­fen "Hän­ge­bu­sen". Die Brust ver­än­dert sich nicht durch das Stil­len, son­dern durch die Schwan­ger­schaft.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Seit­dem im Jahr 2000 die Still­be­ra­tung als Leis­tung der Kran­ken­kas­sen ge­setz­lich ver­an­kert wur­de, wird das Still­geld nicht mehr au­to­ma­tisch an alle stil­len­den Müt­ter aus­be­zahlt. Ei­ni­ge be­son­ders still­freund­li­che Kran­ken­ver­si­che­rer ent­rich­ten aber auch wei­ter­hin ein Still­geld auf frei­wil­li­ger Ba­sis …
Sport und Stil­len sind kein Ent­we­der/Oder! Ein Rück­gang der Milch­pro­duk­ti­on kann ei­gent­lich nur pas­sie­ren bei Sport­ar­ten, die die Brust­mus­ku­la­tur ex­trem stark be­an­spru­chen. Sie wis­sen ja si­cher, dass Druck auf die Brust, z.B. mit ei­nem viel zu en­gen BH oder mit der fla­chen Hand, den Milch­fluss

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Letzte Aktualisierung: 28.04.2021, MR

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