Vor­zei­ti­ge Ab­lö­sung der Pla­zen­ta

Nicht im­mer ist der Mut­ter­ku­chen fest mit der in­ne­ren Ge­bär­mut­ter­wand ver­bun­den. Wie ge­fähr­lich ist das und wie kann man die­se Si­tua­ti­on er­ken­nen?

Ultraschalluntersuchung am Unterbauch,Ultraschalluntersuchung einer Schwangeren
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Wenn der Mut­ter­ku­chen sich von der Ge­bär­mut­ter­wand ab­löst


Bei ei­ner vor­zei­ti­gen Pla­zen­ta­lö­sung, auch Ab­rup­tio pla­cen­tae oder Ab­la­tio pla­cen­tae ge­nannt, löst sich die Pla­zen­ta ganz oder teil­wei­se von der Ge­bär­mut­ter­wand. Da­durch sam­melt sich Blut in der ent­stan­de­nen Aus­höh­lung an, das zu­wei­len auch aus der Schei­de her­aus­tritt.

Eine vor­zei­ti­ge Lö­sung sieht man bei ca. 0,5 bis 1,0 % al­ler Schwan­ger­schaf­ten. Die Ur­sa­che bleibt je­doch oft un­klar. Frau­en, die schon mehr als zwei Kin­der zur Welt ge­bracht ha­ben und un­ter Blut­hoch­druck oder Prä­eklamp­sie lei­den, sind eher be­trof­fen.

Blu­tun­gen und Schmer­zen


Bei ei­ner vor­zei­ti­gen Pla­zen­ta­lö­sung un­ter­schei­det man zwi­schen leich­ten, mit­tel­schwe­ren oder schwe­ren Fäl­len, je nach­dem, wie gross der Blut­ver­lust ist und wie weit­ge­hend sich die Pla­zen­ta ge­löst hat. Kommt es zu in­ne­ren Blu­tun­gen, sind Schmer­zen und Schock viel­leicht die ein­zi­gen Sym­pto­me. In den meis­ten Fäl­len han­delt es sich je­doch nur um ei­nen ge­rin­gen Blut­ver­lust und eine mi­ni­ma­le Pla­zen­ta­lö­sung, was dem Kind nicht un­be­dingt scha­det.

In schwe­ren Fäl­len, bei de­nen sich mehr als ein Drit­tel der Pla­zen­ta­ober­flä­che ab­löst, wird al­ler­dings die Sauer­stoff­zu­fuhr des Kin­des so stark ein­ge­schränkt, dass das Kind so­gar ster­ben kann.

Wie wird eine Pla­zen­ta­lö­sung be­han­delt?


Eine leich­te Pla­zen­ta­lö­sung wird nor­ma­ler­wei­se mit Bett­ru­he be­han­delt. In der Spät­schwan­ger­schaft wird man sich aber auch über­le­gen, die We­hen künst­lich ein­zu­lei­ten. Soll­te die Schwan­ger­schaft schon weit ge­nug fort­ge­schrit­ten sein, wird un­ter Um­stän­den ein Kai­ser­schnitt vor­ge­nom­men.

Bei schwe­ren Fäl­len der Pla­zen­ta­lö­sung, die mit ei­nem schwe­ren Schock, ho­hem Blut­ver­lust bzw. star­ken in­ne­ren Blu­tun­gen oder gar Nie­ren­ver­sa­gen ein­her­ge­hen, darf kei­ne Zeit ver­geu­det wer­den: Es wird so­fort eine Blut­trans­fu­si­on an­ge­legt und das Baby un­ver­züg­lich mit ei­nem Kai­ser­schnitt auf die Welt ge­holt.

Letzte Aktualisierung: 11.05.2020, BH

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