Krankmachende Keime in der Ernährung von Schwangeren
Schwangere sollten sich vor Lebensmittelinfektionen besonders in Acht nehmen. Worauf Sie als werdende Mutter besonders achten müssen.
Lebensmittelbedingte Infektionen und Lebensmittelvergiftungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Bei einer Lebensmittelinfektion gelangen Keime über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser in den Körper. Weltweit sind ungefähr 250 Erreger lebensmittelbedingter Infektionen bekannt, in der Schweiz kommen jedoch nur wenige häufig vor.
Diese Bakterien führen zu Lebensmittelinfektionen
Die häufigste Form der Lebensmittelvergiftung ist jene durch Bakteriengifte, welche die Krankheitssymptome auslösen. Zu den bekanntesten bakteriellen Erregern gehören:
E. coli
Salmonellen
Campylobacter
Listerien
Eine Infektion mit Escherichia coli ist häufig, denn dieses Bakterium kommt im menschlichen und tierischen Darm und darum auch in den entsprechenden Fäkalien vor. Aus diesem Grund wird dieses Bakterium oft durch verunreinigte Nahrungsmittel übertragen. Eine E. coli-Infektion äussert sich durch Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall und dauert bis zu 8 Tage.
Die Salmonelleninfektion ist eine weitere häufig auftretende Lebensmittelinfektion, da die Übertragung zu einem grossen Teil durch den Verzehr roher oder ungenügend erhitzter tierischer Lebensmittel wie Eier, Geflügel oder Fleisch anderer Tiere erfolgt. Auch weitere Speisen, die selbst hergestellt sind und rohe Eier enthalten – zum Beispiel Tiramisu, Mayonnaise oder Glacé – können darum mit Salmonellen belastet sein. Salmonellen-Bakterien können durch Einfrieren nicht zerstört werden, die einzige Möglichkeit, diese Keime abzutöten, ist das Erhitzen der Lebensmittel auf über 70 Grad während mindestens 10 Minuten.
Eine Infektion mit einem Campylobacter-Bakterium entsteht, ähnlich wie bei Salmonellen, durch ungenügend erhitztes Geflügelfleisch, Eier, Rohmilch und aus rohen Eiern hergestellte Gerichte. Campylobacter-Bakterien lösen hohes Fieber, Bauchschmerzen, wässrige bis blutige Durchfälle, Kopfschmerzen und Müdigkeit aus und können bis zu 11 Tage andauern.
Listerien sind Bakterien, die die Fähigkeit besitzen, sich auch unter ungünstigen Bedingungen zu vermehren, beispielsweise bei Kälte im Kühlschrank. Vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem – wie zum Beispiel Schwangere – sind gefährdet. Eine Listeriose in der Schwangerschaft zeigt sich meist unscheinbar mit Symptomen wie Fieber und Muskelschmerzen. Für das Kind kann sie jedoch sehr gefährlich sein, denn Listerien können auf das Ungeborene übertragen werden und in der Frühschwangerschaft zu einer Fehlgeburt führen. Bei einer Infektion im letzten Drittel der Schwangerschaft kann es zu lebensbedrohlichen Symptomen oder einer Totgeburt kommen.
Eine sehr seltene, aber auch sehr ernste Erkrankung ist der Botulismus. Diese Infektion kann sogar tödlich verlaufen. Auslöser sind Bakterien (Clostridium botulinum), die sich in Konserven, Räucherfleisch und -fisch vermehren und ein Nervengift produzieren, das unbehandelt zum Atemstillstand führt. Gewölbte Konservendosen, von alleine aufgegangene Einmachgläser und prall gespannte Vakuumverpackungen sollten Sie lieber sofort wegwerfen.
Viren, die Lebensmittelinfektionen verursachen
Auch Viren können über Lebensmittel in den Körper gelangen und so für eine Erkrankung sorgen. An viralen Lebensmittelinfektionen sind häufig diese Viren schuld:
Norovirus
Rotavirus
Hepatitis A-Virus
Die Infektion mit dem Norovirus löst eine akute Magen-Darm-Erkrankung mit heftigem Erbrechen und Durchfall aus. Die Ansteckungsgefahr über den Kontakt zu Erkrankten, verunreinigte Gegenstände oder Lebensmittel ist sehr hoch. Die Infektion dauert nur wenige Tage, kann aber durch den hohen Flüssigkeitsverlust gefährlich werden.
Das Rotavirus ist die weltweit häufigste Ursache für schwere Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kindern. Es ist hochansteckend und wird leicht übertragen. Die Ansteckung erfolgt zumeist über Fäkalien oder verunreinigte Gegenstände, mit denen der Mund des Kindes in Kontakt kommt, sowie über Lebensmittel oder Trinkwasser.
Das Hepatitis-A-Virus ist vor allem in Ländern mit unzureichenden Hygienestandards verbreitet und wird hauptsächlich über Wasser und Nahrungsmittel, die mit Fäkalien verunreinigt sind, übertragen. Eine Impfung schützt wirksam vor Hepatitis A.
Toxoplasmose
Eine in der Schwangerschaft gefürchtete Lebensmittelinfektion ist die Toxoplasmose. Der Verzehr von rohen oder ungenügend erhitzten Fleisch- und Wurstwaren, nicht ausreichend gewaschenem Gemüse oder Salat kann zu dieser Infektion führen. Am bekanntesten ist jedoch die Übertragung durch den Kontakt mit Katzen. Dieser Parasit kann nämlich durch den Kot von infizierten Katzen weitergegeben werden.
Vor allem bei Menschen mit herabgesetztem Immunsystem, wie es Schwangere sind, kann eine Toxoplasmose schwerwiegende Folgen haben.
Lebensmittelhygiene
In der Schwangerschaft ist Ihr Immunsystem geschwächt und Sie können schneller krank werden. Gerade jetzt ist es also wichtig, dass Sie krankmachenden Keimen so gut wie möglich aus dem Weg gehen und denjenigen, die vor allem über Lebensmittel übertragen werden, durch eine gute Hygiene den Kampf ansagen.