Milch­stau

Frau mit Kinderwagen in der Stadt hat Schmerzen in der Brust
©
GettyImages

Wenn die Brust nicht aus­rei­chend ent­leert wird, staut sich die Milch in den Milch­gän­gen. Dies er­le­ben vie­le Frau­en vor al­lem in den ers­ten Wo­chen der Still­zeit.

An­zei­chen ei­nes Milch­s­taus


Die Brust ist ge­spannt, ge­schwol­len, ge­rö­tet, druck- und be­rüh­rungs­emp­find­lich und fühlt sich heiss an, ähn­lich wie beim Milch­ein­schuss im Wo­chen­bett. Zu­sätz­lich kön­nen Sie kno­ti­ge, ver­här­te­te Stel­len in der Brust er­tas­ten. An­ders als bei ei­ner Brust, die schmerzt, weil sie prall ge­füllt ist, bring das Stil­len kei­ne Er­leich­te­rung und es schmerzt so­gar, wenn das Baby saugt. Die Kör­per­tem­pe­ra­tur kann leicht er­höht sein, rich­tig krank füh­len Sie sich aber nicht.

Ein Milch­stau kann un­be­han­delt in eine Brust­ent­zün­dung (Mas­ti­tis) über­ge­hen. Dann wer­den die Schmer­zen in der Brust stär­ker und der gan­ze Kör­per re­agiert auf die Ent­zün­dung, zum Bei­spiel mit Fie­ber, Schüt­tel­frost und all­ge­mei­nen Krank­heits­zei­chen. In die­sem Fall soll­ten Sie sich un­be­dingt mit Ih­rer Heb­am­me oder Still­be­ra­te­rin in Ver­bin­dung sit­zen.

Ur­sa­che ei­nes Milch­s­taus


Der Stau in den Milch­gän­gen ent­steht, wenn nicht alle Milch­ka­nä­le voll­stän­dig ent­leert wer­den. Fliesst die Milch nicht ab, wei­ten sich die Milch­gän­ge und die Milch tritt in das um­lie­gen­de Brust­ge­we­be aus. Dort wird sie als Fremd­kör­per wahr­ge­nom­men und mit ei­ner Ent­zün­dungs­re­ak­ti­on be­kämpft.

Oft tritt ein Milch­stau ein, wenn das Kind plötz­lich län­ge­re Zeit nicht an der Brust trinkt. Aber auch ein hor­mo­nel­les Un­gleich­ge­wicht zwi­schen Milch­pro­duk­ti­on und Milch­fluss kann der Aus­lö­ser sein. Der Milch­fluss, oder auch Milch­spen­de­re­flex, re­agiert sehr sen­si­bel auf den see­li­schen Zu­stand und kann dar­um bei Stress, Schmer­zen, Angst oder Är­ger ge­hemmt wer­den.

Wenn Sie Ihr Baby die Brust – zu­min­dest auf der ers­ten Sei­te – im­mer ganz leer trin­ken las­sen, beu­gen Sie ei­nem Milch­stau vor. Kon­trol­lie­ren Sie Ihre Brust re­gel­mäs­sig, um ver­här­te­te Stel­len früh zu er­ken­nen.

Be­hand­lung ei­nes Milch­s­taus


  • Auch wenn es weh­­tut: Le­gen Sie Ihr Baby häu­­fig, min­­des­­tens alle zwei Stun­­­den, an der be­­trof­­fe­­nen Sei­­te an und zwar so, dass es mit dem Kinn die ver­­här­­te­­te Stel­­le mas­­siert. Sie kön­­nen die­­se aber auch mit krei­­sen­­den Be­we­gun­­gen und leich­­tem Druck, von in­­­nen nach aus­­­sen strei­chend, selbst mas­­sie­­ren. 

  • Ach­­ten Sie dar­­auf, dass Ihr Baby die Brust leer trinkt. Ist dies nicht der Fall, kön­­nen Sie die Milch von Hand aus­­strei­chen oder ab­­pum­­pen.

  • Ein feucht-war­­mer Um­­­schlag, zum Bei­­spiel ein war­­mer Wasch­la­p­­pen, kann kurz vor dem nächs­­ten Stil­­len den Milch­­­fluss er­­leich­­tern, weil sich da­­durch die Milch­­gän­ge er­wei­­tern.

  • Die ge­­leer­­te Brust nach dem Stil­­len küh­­len, da­­mit sich die Milch­­gän­ge wie­­der zu­­­sam­­men­zie­hen kön­­nen. Zum Küh­­len ei­g­­net sich ne­­ben dem be­­währ­­ten Quar­k­wi­­ckel auch ein Beu­­tel tie­f­ge­­kühl­­te Er­b­­sen, zer­hack­­tes Eis in ei­­nem Beu­­tel oder ein spe­zi­el­­le Kühl­­pads für die Brüs­­te.

  • Kör­per­­li­che En­t­­­span­­nung und Ruhe, durch­­aus auch für ein paar Stun­­­den mit Ih­­rem Baby im Bett, tun Ih­­nen jetzt be­­son­­ders gut. 

  • Be­­spre­chen Sie mit Ih­­rer Heb­am­­me oder Ih­­rem Gy­­nä­­ko­­lo­gen, ob Sie me­­di­­ka­­men­­tös et­­was ge­gen die Schmer­­zen und al­l­­fäl­­li­ges Fie­ber tun kön­­nen. Ibu­­pro­­fen zum Bei­­spiel geht nur in ge­­rin­gen Men­gen in die Mu­t­­ter­­milch über. 

Letzte Aktualisierung: 11.05.2022, BH / AS / KM

Mehr zum The­ma

Ak­tu­el­les

kurz&bündigkurz&bündig
5/23/2023
Kinder mit Hund und Katze im Garten

Haus­tie­re schüt­zen vor Nah­rungs­mit­tel­all­er­gi­en

In ei­ni­gen Län­dern ha­ben mehr als zehn Pro­zent der Kin­der Nah­rungs­mit­tel­all­er­gi­en, Ten­denz stei­gend. Kin­der, die früh …

Neu­es­te Ar­ti­kel

Unsere Partner