Abstehende Ohren
Wie es dazu kommt, dass die Ohren übermässig vom Kopf abstehen und wie dies behandelt wird.
Abstehende Ohren, auch Apostasis otum genannt, sind die häufigste Fehlbildung der Ohren.
Definition und Ursache von abstehenden Ohren
Abstehende Ohren sind eine anatomische Anomalie, bei der die Ohrmuschel einen Winkel von mehr als 30° zum Kopf bildet oder der Abstand mehr als 2 Zentimeter beträgt. Als ästhetisch störend gelten bereits Ohren, bei denen der Abstand zwischen Kopf und Ohrmuschel mehr als 1,8 Zentimter beträgt.
Durch eine Fehlbildung des Ohrknorpels und eine deshalb nur schwach oder gar nicht ausgebildeten Ohrfalte liegen die Ohren nicht am Kopf an, sondern stehen ab. Die Ursache ist meist genetisch, das Hörvermögen wird dadurch aber nicht beeinträchtigt.
Folgen von abstehenden Ohren für das Kind
Abstehende Ohren sind sehr auffällig und Kinder mit abstehenden Ohren leiden oft unter dem Spott anderer Kinder. Möglicherweise wird dadurch ihr Selbstbewusstsein und ihre psychische Entwicklung beeinträchtigt.
Therapie von abstehenden Ohren
Mit einer chirurgischen Korrektur - einer Ohranlegeplastik oder Otoplastik- wird das Ohr näher an den Kopf angelegt. Da das Ohr bei Kindern unter 5 Jahren noch nicht ausgewachsen ist, wird die Operatioen frühestens ab dem 6. Lebensjahr angeboten. Bis zu diesem Zeitpunkt ist das Ohr bis zu 90 Prozent ausgewachsen und das Risiko, dass es nach der Operation wieder absteht, ist kaum mehr vorhanden. Ausserdem muss das Kind selber auch den Wunsch nach einer Operation äussern.
Die Operation wird bei Kindern unter Vollnarkose durchgeführ. Danach trägt das Kind für etwa zwei Wochen einen formenden Verband und anschliessend für weiter zwei bis vier Wochen nachts ein festes Stirnband.
Die Grundversicherung übernimmt die Kosten für diese Operation nicht, da es sich um einen kosmetischen Eingriff handelt. Mit einer Zusatzversicherung besteht jedoch die Möglichkeit auf eine zumidest teilweise Kostenübernahme.