Die Ohren und das Gehör beim Kind

Wie das Gehör eines Kindes funktioniert und wodurch es geschädigt werden kann.

Vater flüstert Tochter etwas ins Ohr
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Neben den Augen ist das Ohr unser wichtigstes Sinnesorgan, denn die Welt der Geräusche, der Klänge und der Sprache eröffnet sich durch das Gehör. 

So funktioniert das Gehör


Der Schall, den Geräusche erzeugen, wird vom äusseren Gehörgang an das Trommelfell und weiter über das Mittelohr in das Innenohr geleitet. Die Schallwellen werden in Nervenreize umgewandelt und über die Aktivierung des Hörnervs wird das Gehörte ins Gehirn weitergeleitet. Damit also zum Beispiel Musik oder Sprache als solche erkannt werden kann, müssen diese Reize im Gehirn verarbeitet werden.

Wenn das Gehör also nicht richtig funktioniert, kann das Gehörte nicht wahrgenommen und verstanden werden. Ist dies seit der Geburt so, beeinflusst dies die sprachliche Entwicklung und das Sprachverständnis.

Störungen des kindlichen Gehörs


Eine Störung des Gehörs kann angeboren sein, aber auch später auftreten. Und das Problem kann an verschiedenen Orten des Gehörs liegen. Mögliche Ursachen für eine Gehörstörung sind:

  • Eine angeborene Schwerhörigkeit.

  • Ein durch Ohrenschmalz verstopfter Gehörgang.

  • Nach einer Infektionen wie zum Beispiel Mumps. 

  • Chronische Mittelohrentzündungen.

  • Eine Überbelastung durch Lärm.

Hörstörungen erkennen


Um eine angeborene Schwerhörigkeit früh zu diagnostizieren und zu behandeln, wird in der Schweiz fast flächendeckend bei allen Neugeborenen in den ersten Lebenstagen ein Hörscreening durchgeführt.

Wenn Sie bei Ihrem Kind folgende Beobachtungen machen, könnten dies Anzeichen für ein Problem des Gehörs sein, die Sie mit der Kinderärztin besprechen sollten:

  • Ihr Baby ist nach dem 3. Monat ein eher stilles Kind.

  • Es reagiert nicht auf neue und ungewohnte Geräusche, auch wenn dies in seinem Blickfeld liegen und laut sind.

  • Es brabbelt monoton und immer in derselben Tonlage. 

  • Ihr Kleinkind ahmt keine Laute nach, zum Beispiel das Bellen von Hunden oder die Sirene eines Polizeiautos

  • Ihr Kind spricht auffallend laut oder leise.

  • Es leidet häufig an Mittelohrentzündungen und hört während der Akutphase schlecht.

Das Gehör schützen


Kinder sind oft Lärm ausgesetzt, ohne dass sie ihm ausweichen können. Babys können sich noch nicht die Ihren zuhalten und auch Kleinkinder haben nicht immer die Möglichkeit, vor Lärm zu flüchten.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Geräusche ab 100 Dezibel, das entspricht dem Geräusch eines Presslufthammers, bereits nach Minuten bei Kindern zu einem Lärmschaden führen können, ab 130 dB reichen bereits Sekunden. Die WHO empfiehlt für Kinder eine maximale Lautstärke von 75 Dezibel, das entspricht ungefähr dem Lärm einer normal befahrenen Strasse. Darum ist es wichtig, das Gehör Ihres Kindes mit einem Gehörschutz zu schützen.

Letzte Aktualisierung: 01.12.2022, BH / KM