Das Hörscreening bei Neugeborenen
Wie und wann dieser Test durchgeführt wird und warum Ihr Kind davon profitieren könnte.
In der Schweiz werden 1 bis 2 von 100 Kindern mit einer Hörbeeinträchtigung geboren. Dies kann die sprachliche Entwicklung sehr stark beeinflussen. Aus diesem Grund wurde das Hörscreening in der Schweiz 1999 eingeführt.
Warum das Neugeborenen- Hörscreening wichtig ist
Wird ein Baby bereits mit einer Hörstörung geboren, beeinträchtigt dies die sprachliche Entwicklung. Wenn das Gehirn durch eine Beeinträchtigung des Gehörs in den ersten Lebensmonaten keine Anregung erhält, fehlt ihm die Erfahrung, um selber Laute zu bilden. Je länger die Störung unentdeckt bleibt, umso schwieriger wird es, diesen Rückstand in der Sprachentwicklung aufzuholen.
Mit dem Neugeborenen-Hörscreening können Hörstörungen schon sehr früh entdeckt werden. Massnahmen zur Behandlung werden damit schon sehr früh eingeleitet und die sprachliche Entwicklung des Kindes wird nicht oder nur leicht beeinträchtigt.
So wird das Hörscreening durchgeführt
Für das Hörscreening wird in der Schweiz in den meisten Spitälern in den ersten Tagen nach der Geburt eine Schallmessung in beiden Gehörgängen durchgeführt. Die Untersuchung ist für das Kind völlig schmerzfrei, sie kann sogar erfolgen, während das Baby schläft. Dabei wird eine zierliche Sonde, die leise Klicklaute von etwa 80 Dezibel erzeugt, in das Ohr eingeführt. Ist das Gehör intakt, reagier das Innenohr mit einer sogenannten Schallantwort, die gemessen werden kann.
Erfolgt keine Reaktion, wird der Test zu einem späteren Zeitpunkt erneut durchgeführt. Ein harmloser Grund für ein negatives Testergebnis ist zum Beispiel ein Rest von Fruchtwasser im Ohr.
Ist diese Messung im Spital nicht durchgeführt worden, sollte sie in der Kinderarztpraxis nachgeholt werden. Die Kosten werden von der Grundversicherung übernommen.