Stillen im Wochenbett
Der Milcheinschuss ein paar Tage nach der Geburt kann Beschwerden machen. Lesen Sie, was dann hilft.
Wenn Sie Ihr Neugeborenes stillen, haben Sie bis zu diesem Zeitpunkt bereits Erfahrungen sammeln können, wie Sie Ihr Kind am besten anlegen.
Stillen beim Milcheinschuss
Der Milcheinschuss erfolgt in der Regel am zweiten bis vierten Tag nach der Geburt. Die Brüste schwellen an und fühlen sich schwerer und empfindlicher an. Manche Frauen empfinden diese Veränderung der Brüste als schmerzhaft, spüren aber nach dem Stillen eine deutliche Erleichterung.
Nehmen Sie sich Zeit für die Mahlzeiten, denn das Stillen – besonders bei prall gefüllten Brüsten – klappt nicht immer auf Anhieb und erfordert von Mutter und Kind manchmal etwas Geduld.
Wenn Ihnen der Milcheinschuss Beschwerden bereitet, können Ihnen folgende Tipps helfen:
Legen Sie direkt vor dem Stillen ein warmes Handtuch über Ihre Brust oder nehmen Sie eine warme Dusche, so kommt der Milchfluss zu Beginn der Mahlzeit besser in Gang.
Wenn ihr Baby die Brustwarze nicht richtig fassen kann, weil die Brust zu prall ist, können Sie vor dem Stillen ein wenig Milch mit der Hand ausstreichen.
Tragen Sie einen Still-BH aus Baumwolle, der nicht zu eng sitzt und breite Träger hat. Locker sitzende Kleidung ist für viele Frauen ebenfalls angenehmer.
Stilleinlagen, die Sie in den BH legen, saugen austretende Muttermilch auf und halten so Ihre Brustwarzen zwischen den Stillzeiten trocken. Auslaufende Milch kann schmerzhafte Risse in den Brustwarzen verursachen und Flecken auf der Kleidung hinterlassen.
Tragen Sie auch nachts einen BH mit Stilleinlagen. In den ersten Tagen nach dem Einschiessen der Milch kann schon ein wenig Druck auf die Brust – zum Beispiel wenn Sie auf der Seite schlafen – dazu führen, dass die Milch fliesst.
Nach dem Stillen ist ein kalter Waschlappen, kühle Quarkwickel oder eine Kühlpackung sehr wohltuend.
Der Milcheinschuss dauert wenige Tage. Durch frühes und häufiges Anlegen des Babys werden die Beschwerden deutlich gemildert. Man spricht hier von Stillen ad libitum / Stillen nach Bedarf.
Quarkwickel helfen beim Milcheinschuss, Milchstau oder Brustentzündungen. Hier finden Sie eine Anleitung dazu.
Vorsicht Brustentzündung!
Wenn Sie in den Tagen nach dem Milcheinschuss Schmerzen in der Brust haben, Fieber bekommen und sich allgemein krank fühlen, kann dies auf eine Brustentzündung hindeuten. Dafür gibt es verschiedene Ursachen:
Milchstau durch einen verstopften Milchgang.
Durch wunde Brustwarzen sind Keime in das Brustdrüsengewebe eingedrungen.
Klingen die Beschwerden trotz Quarkwickeln und kalten Umschlägen nicht ab, sollten Sie sich unbedingt an Ihre Hebamme oder Stillberaterin wenden.
Wenn Sie nicht stillen
Bei Mütter, die nicht stillen möchten oder können, wird sich die Brust ungefähr eine Woche nach der Geburt verkleinern. Bis dahin leistet ein guter Stütz-BH den schmerzenden Brüsten auch hier gute Dienste. Wenn Sie nicht stillen möchten, dürfen Sie auf keinen Fall zur Entlastung Milch abpumpen, denn die Milchdrüsen werden dadurch nur zu verstärkter Milchproduktion angeregt.