Prä­eklamp­sie-Ri­si­ko durch Her­pes­in­fek­ti­on

Aus der For­schung

Frau mit einem Lippenherpes
©
GettyImages

Bei sechs bis acht Pro­zent al­ler Schwan­ge­ren steigt der Blut­druck ge­fähr­lich an. Un­ter den Erst­ge­bä­ren­den sind es so­gar bis zu zehn Pro­zent. Da­mit ist die Hy­per­to­nie die häu­figs­te Schwan­ger­schafts­kom­pli­ka­ti­on und mit ei­nem An­teil von 20 bis 25 Pro­zent al­ler To­des­fäl­le bei Neu­ge­bo­re­nen si­cher­lich auch die be­deu­tends­te. Wenn Hy­per­to­nie wäh­rend der Schwan­ger­schaft nicht be­han­delt wird, kann dies zu un­kon­trol­lier­ten epi­lep­ti­schen An­fäl­len füh­ren. Die­se An­fäl­le kön­nen zum Tod des Ba­bys, aber auch der Mut­ter füh­ren, was v.a. in Ent­wick­lungs­län­dern ein Grund für die hohe Müt­ter­sterb­lich­keit ist. Die Ur­sa­che die­ser so­ge­nann­ten Ge­sto­sen (u.a. auch Prä­eklamp­sie und HELLP-Syn­drom) ist völ­lig un­klar. Bis­lang wur­den vor al­lem ge­ne­ti­sche Ein­flüs­se ver­mu­tet.

Aber auch Vi­ren be­güns­ti­gen of­fen­bar die Ent­ste­hung von Blut­hoch­druck in der Schwan­ger­schaft. In ei­ner  aus­tra­li­schen Stu­die wa­ren vor al­lem Her­pes­vi­ren im Blut der Neu­ge­bo­re­nen deut­lich mit ei­ner vor­an­ge­gan­ge­nen Ge­sta­ti­ons­hy­per­to­nie as­so­zi­iert.

Die For­scher un­ter­such­ten das Blut von 717 Neu­ge­bo­re­nen von Müt­tern mit Ge­sto­se und von 609 Neu­ge­bo­re­nen nach un­kom­pli­zier­tem Ver­lauf der Schwan­ger­schaft. Er­geb­nis: Die Neu­ge­bo­re­nen von Schwan­ge­ren mit Ge­sto­se hat­ten über fünf­fach häu­fi­ger ei­nen po­si­ti­ven Vi­rus­nach­weis. In der Re­gel han­del­te es sich da­bei um die Grup­pe der Her­pes­vi­ren und die dazu ge­hö­ri­gen Zy­to­me­ga­lie­vi­ren. Cy­to­me­ga­lie­vi­ren wa­ren auch mit Früh­ge­bur­ten as­so­zi­iert, die oft durch eine Ge­sto­se aus­ge­löst wer­den. Auf vor­ge­burt­li­che Blu­tun­gen oder auf das Ge­burts­ge­wicht des Kin­des zeig­ten Her­pes-Vi­ren je­doch kei­nen Ein­fluss.

Aus der For­schung: C. Gib­son et al.: Bri­tish Jour­nal of Obstetrics and Gy­ne­co­lo­gy, 115 (4), 2008, S.492-500.

Letzte Aktualisierung: 07.04.2021, BH

Mehr zum The­ma

Ak­tu­el­les

kurz&bündigkurz&bündig
9/7/2023
Trauriger Vater wird von Kind umarmt

De­pres­si­ons­ri­si­ko: Wie beim Va­ter, so beim Kind

Lei­det der Va­ter an ei­ner De­pres­si­on, steigt das Ri­si­ko beim Kind, spä­ter eben­falls zu er­kran­ken. Ge­mäss ei­ner Me­ta­anal…

Neu­es­te Ar­ti­kel

Unsere Partner