HELLP-Syndrom

Welche Symptome und Folgen diese Komplikation der Präeklampsie haben kann.

Schwangere im Spitalbett
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Das HELLP-Syndrom ist eine seltene, aber schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation.

Was ist das HELLP-Syndrom?


Das HELLP-Syndom ist eine Komplikation der Präeklampsie und unter anderem dadurch gefährlich, weil es zu Gerinnungsstörungen kommen kann. Der Name setzt sich zusammen aus Hämolyse (Auflösung der roten Blutkörperchen), Erhöhung der Leberwerte und verminderte Anzahl der Blutplättchen (Low Platelet Count).

Die meisten Schwangeren erkranken im letzten Schwangerschaftsdrittel am HELLP-Syndrom. Es ist aber auch möglich, dass es erst nach der Geburt dazu kommt.

Symptome des HELLP-Syndroms


Das Hauptsymptom sind rechtsseitige Oberbauchschmerzen, die in den Rücken ausstrahlen können und durch die Vergrösserung der Leber ausgelöst werden. Diese Schmerzen treten manchmal auch ohne die klassischen Anzeichen der Präeklampsie (hoher Blutdruck, Ödeme und Eiweiss im Urin) auf und das HELLP-Syndrom kann möglicherweise nicht direkt als solches diagnostiziert werden. Ausserdem kann es zu diesen Symptomen kommen:

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Sehstörungen 

  • Lichtempfindlichkeit

Komplikationen des HELLP-Syndroms


Der Verlauf des HELLP-Syndroms ist unvorhersehbar. Die Situation kann sich sowohl stabilisieren als auch verbessern oder sehr schnell verschlechtern. Entscheidend für einen guten Ausgang ist, dass die Veränderungen der Gerinnungs- und der Leberwerte früh entdeckt werden. Wird zu lange gewartet, kann es zu einer massiven Gerinnungsstörung kommen, die nicht mehr zu beherrschen ist.

Weitere mögliche Komplikationen bei der Mutter sind: Leberriss, Gehirnblutung, akutes Nierenversagen, Lungenödem und das Versagen mehrerer Organe. Diese schweren Komplikationen können für die Mutter tödlich sein und gefährden damit auch das Leben des ungeborenen Kindes. Ausserdem ist es auch durch eine mögliche vorzeitige Plazentaablösung in Gefahr.

Behandlung des HELLP-Syndroms


Sehr oft ist die rasche Beendigung der Schwangerschaft durch einen Kaiserschnitt unumgänglich. Je nach Schwangerschaftswoche wird zuvor die Lungenreifung des ungeborenen Kindes mit Kortison beschleunigt.

Die  Auswirkungen des Syndroms auf die mütterlichen Organe werden entsprechend behandelt.

Letzte Aktualisierung: 30.10.2024, KM