Die 9. Wo­che Ih­rer Schwan­ger­schaft

Frau legt einen Apfel in eine Lunchbox
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Wenn Sie sich ge­sund er­näh­ren und re­gel­mäs­sig für leich­te Be­we­gung sor­gen, tun Sie sich und Ih­rem Baby viel Gu­tes. Nicht "für zwei es­sen" ist jetzt an­ge­sagt, son­dern eine ab­wechs­lungs­rei­che Er­näh­rung, die Ih­rem Kör­per alle wich­ti­gen Nähr­stof­fe lie­fert.

Ge­sun­de Er­näh­rung - für Ihr Baby!


Ganz im Vor­der­grund steht ab jetzt, dass Sie für eine aus­ge­gli­che­ne Er­näh­rung sor­gen. Sie sol­len aber nicht „für zwei“ es­sen, denn der zu­sätz­li­che Be­darf im ers­ten Drit­tel der Schwan­ger­schaft be­trägt nur 100 Ka­lo­ri­en/Tag!

Ach­ten Sie dar­auf, dass Sie aus­rei­chend Ei­weiss, Koh­len­hy­dra­te, Fett, Spu­ren­ele­men­te und Vit­ami­ne zu sich neh­men. Das be­deu­tet vor al­lem viel fri­sches Ge­mü­se und Obst, Milch (und Milch­pro­duk­te), Fleisch und Fisch, und mög­lichst voll­wer­ti­ge Ge­trei­de­pro­duk­te (Brot, Mües­li etc.). Fol­säu­re soll­ten Sie min­des­tens bis zur 12. Schwan­ger­schafts­wo­che wei­ter ein­neh­men, das Schwan­ger­schafts-Mul­ti­vit­amin­prä­pa­rat noch län­ger.

Sehr wich­tig: Viel trin­ken!


Wenn Sie reich­lich Flüs­sig­keit zu sich neh­men, füh­len Sie sich gleich viel we­ni­ger schlapp. Im­mer­hin muss Ihr Blut­vo­lu­men um 35% zu­le­gen und auch Frucht­was­ser muss pro­du­ziert wer­den. Op­ti­mal sind 2 Li­ter Was­ser pro Tag. Wenn Ih­nen das schwer fällt, ver­su­chen Sie es mit ei­ner Mi­schung von Was­ser und un­ge­süss­tem Frucht­saft oder mit kal­tem Früch­te­tee.

Vor­sicht bei die­sen Nah­rungs­mit­teln!


Es gibt lei­der auch ei­ni­ge Spei­sen, die für Schwan­ge­re ge­fähr­lich sein kön­nen. Vor­sicht ist vor al­lem bei die­sen Le­bens­mit­teln ge­bo­ten: Rohe oder sehr weich­ge­koch­te Eier, ro­hes Schwei­ne­fleisch, Le­ber und mit Le­ber her­ge­stell­te Pro­duk­te so­wie Milch­er­zeug­nis­se aus Roh­milch kön­nen Stof­fe und Kei­me ent­hal­ten, die Ihr Kind schä­di­gen kön­nen.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Wäh­rend der Schwan­ger­schaft ist es sehr wich­tig, viel Fisch zu es­sen, denn da­mit führt man sich eine Ex­tra­por­ti­on Jod, hoch­wer­ti­ges Ei­weiss und wert­vol­le Ome­ga-3-Fett­säu­ren zu. Wenn Sie ger­ne Su­shi, Sa­shi­mi, Maki, ge­räu­cher­te Fo­rel­len­fi­lets oder Räu­cher­lachs, Mat­jes, He­ring oder rohe Aus­tern …
Ist Par­me­san aus Roh­milch? So­lan­ge Milch­er­zeug­nis­se nicht pas­teu­ri­siert (wär­me­be­han­delt) sind, kön­nen sie ge­fähr­li­che Er­re­ger ent­hal­ten, z.B. Lis­te­rio­se-Bak­te­ri­en. Bei Hart­kä­se und Ex­tra­hart­kä­se tra­gen aber ver­schie­de­ne Schrit­te bei der Her­stel­lung zur mi­kro­bio­lo­gi­schen Si­cher­heit die­ser Käse bei. …
Erd­bee­ren kön­nen bei emp­find­li­chen Men­schen All­er­gi­en aus­lö­sen, das stimmt. Es ist aber bis­her nicht be­wie­sen wor­den, dass der Ge­nuss von Erd­bee­ren in der Schwan­ger­schaft zu ei­ner spä­te­ren Erd­beer-All­er­gie beim Kind führt. Die ein­zi­ge Aus­nah­me: Wenn die Schwan­ge­re selbst, der wer­den­de Va­ter oder …

Be­we­gung tut gut - und fast al­les ist er­laubt


Bau­en Sie re­gel­mäs­si­ge und leich­te Be­we­gung in Ih­ren Ta­ges­ab­lauf ein - aus­ser wenn per­sön­li­che Ri­si­ko­fak­to­ren da­ge­gen spre­chen. Gut ist ein Spa­zier­gang an der fri­schen Luft, mög­lichst nicht in der Nähe von Au­to­ab­ga­sen. Das kann aber auch Ihre bis­her ge­wohn­te Sport­art sein. Ach­ten Sie dar­auf, dass Sie sich nicht über­an­stren­gen und auf­hö­ren, wenn es müh­sam wird. Als Faust­re­gel gilt: Sie soll­ten sich je­der­zeit noch mit nor­ma­ler Stim­me un­ter­hal­ten kön­nen. Schwim­men, Yoga oder ein­fach nur Spa­zie­ren ge­hen sind be­son­ders gute Be­we­gungs­ar­ten in der Schwan­ger­schaft.

Un­ter­su­chun­gen ha­ben deut­lich ge­zeigt, dass sport­li­che Frau­en we­ni­ger schwan­ger­schafts­ty­pi­sche Be­schwer­den und auch eine leich­te­re Ge­burt ha­ben. In un­se­rer Lis­te der wich­tigs­ten Sport­ar­ten kön­nen Sie nach­se­hen, ob Ihre Lieb­lings-Sport­art in der Schwan­ger­schaft noch aus­ge­übt wer­den kann.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Da Sie wahr­schein­lich gut trai­niert sind, kön­nen Sie wei­ter­lau­fen, bis Sie sich nicht mehr wohl­füh­len. Man­che Schwan­ge­re jog­gen noch fast bis zum Ge­burts­ter­min. Die meis­ten, auch trai­nier­te Läu­fe­rin­nen, hö­ren aber in der Mit­te der Schwan­ger­schaft da­mit auf, weil es wirk­lich zu müh­sam wird. Vie­le …
Auch wenn man in der Schwan­ger­schaft an­fäl­li­ger für  Pilz- und an­de­re Schei­den­in­fek­tio­nen ist, be­steht in öf­fent­li­chen Schwimm­bä­dern kein ernst­zu­neh­men­des Ri­si­ko. Die Was­ser­qua­li­tät wird streng über­wacht. Eine In­fek­ti­ons­quel­le sind al­ler­dings feuch­te Holz­bän­ke in Schwimm­bä­dern, also im­mer ein …
Bei Berg­wan­de­run­gen soll­ten Sie Ex­tre­me ver­mei­den, das sind Auf­stie­ge mit ei­nem Hö­hen­un­ter­schied von über 2000 m und ein sehr ra­scher Auf­stieg (z.B. mit der Seil­bahn) auf über 3000 m Ziel­hö­he. Die dün­ne­re Luft ab ei­ner Höhe von 2500 m führt zu Sauer­stoff­man­gel, bringt Sie in Atem­not und …
Ski­lau­fen (oder Snow­boar­den) ist kei­ne ri­si­ko­ar­me Sport­art und für Schwan­ge­re nur be­dingt ge­eig­net. Ei­ner­seits ist das Gleich­ge­wichts­ge­fühl durch den ver­la­ger­ten Kör­per­schwer­punkt ver­än­dert. An­de­rer­seits sind auch die bes­ten Ski­läu­fer nicht da­vor ge­schützt, von An­fän­gern oder Pis­ten­row­dys …

Was Sie bei der ers­ten Ul­tra­schall­un­ter­su­chung er­war­tet


Viel­leicht wird Ihr Frau­en­arzt, Ihre Frau­en­ärz­tin in­ner­halb der nächs­ten Wo­chen die ers­te der zwei in der ge­sam­ten Schwan­ger­schaft vor­ge­se­he­nen Ul­tra­schall­un­ter­su­chun­gen durch­füh­ren (zwi­schen der 9. und 12. Wo­che). Da­bei wird kon­trol­liert, wo der Em­bryo sitzt, ob es ei­ner oder meh­re­re sind, ob er sich be­wegt, ob die Her­z­ak­ti­on er­kenn­bar ist und wie gross der Em­bryo ist. Weil der Em­bryo ge­krümmt liegt, misst man den Ab­stand zwi­schen Kopf und Steiss­bein: Die Schei­tel-Steiss-Län­ge. Die Grös­se des Em­bry­os wird nur im ers­ten Schwan­ger­schafts­drit­tel mit der Schei­tel-Steiss-Län­ge be­zeich­net, da­nach ori­en­tiert man sich am Kopf­durch­mes­ser - ein­fach weil das Kind in der en­gen Ge­bär­mut­ter­höh­le in sei­ner gan­zen Län­ge nicht mehr ge­mes­sen wer­den kann. Der er­rech­ne­te Ge­burts­ter­min wird mit der Grös­se des Em­bry­os ver­gli­chen und even­tu­ell kor­ri­giert. Bis zur Ge­burt soll­te kei­ne Kor­rek­tur mehr er­fol­gen. Aber le­gen Sie sich auf die­ses Da­tum nicht zu sehr fest: Nur ei­nes von 25 Ba­bys wird ge­nau an sei­nem Ge­burts­ter­min ge­bo­ren!

Vor­ge­burt­li­ches Scree­ning


Als ori­en­tie­ren­de Un­ter­su­chung in der frü­hen Schwan­ger­schaft (um die 12. Wo­che her­um) wird Ih­nen eine Blut­un­ter­su­chung auf be­stimm­te Sub­stan­zen und die Ul­tra­schall­mes­sung am Na­cken des Kin­des an­ge­bo­ten, das so­ge­nann­te "Erst­tri­mes­ter-Scree­ning". Eine Ver­di­ckung im Na­cken kann – muss aber kei­nes­wegs! - auf eine Chro­mo­so­men­stö­rung hin­wei­sen und des­halb ein Grund für wei­ter­ge­hen­de Un­ter­su­chun­gen sein.

Sehr viel aus­sa­ge­kräf­ti­ger ist die neue­re Un­ter­su­chung auf fe­ta­les Zell­ma­te­ri­al im müt­ter­li­chen Blut (NIPT). Die­se Un­ter­su­chung ist je­doch nicht ganz bil­lig, und wenn bei Ih­nen kei­ne Ri­si­ko­fak­to­ren für eine kind­li­che Chro­mo­so­men­stö­rung vor­liegt, müs­sen Sie den Test selbst be­zah­len.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Da bei den Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen nichts Be­sorg­nis­er­re­gen­des auf­ge­fal­len ist, kann es sich ei­gent­lich nur um die ty­pi­schen Deh­nungs­schmer­zen han­deln. Der ge­sam­te Be­reich um die Ge­bär­mut­ter her­um ist stark durch­blu­tet und des­halb auch schon so früh in der Schwan­ger­schaft ein un­ge­wohn­tes und nicht …
Der hohe Ös­tro­gen­spie­gel in der Schwan­ger­schaft för­dert die Talg­pro­duk­ti­on der Kopf­haut und führt so zu fet­ti­gem, span­nungs­lo­sem Haar. Da­ge­gen hilft nur: Häu­fi­ger Haa­re wa­schen. Im mitt­le­ren Schwan­ger­schafts­drit­tel hat sich Ihr Kör­per wahr­schein­lich an die neue Si­tua­ti­on ge­wöhnt und Ihr Haar ist …
Ja, bei­des steht in di­rek­tem Zu­sam­men­hang. Je di­cker die Na­cken­fal­te ist, umso häu­fi­ger wird dann bei den wei­ter­ge­hen­den Un­ter­su­chun­gen eine Ur­sa­che, d.h. eine Er­kran­kung des Kin­des ge­fun­den. Das lässt sich am Bei­spiel des Down Syn­droms er­klä­ren: Das sta­tis­ti­sche Al­ters­ri­si­ko ei­ner 30jäh­ri­gen …
So­lan­ge sich Ihr Baby im Ul­tra­schall zeit­ge­recht ent­wi­ckelt, ist das durch­aus nicht be­un­ru­hi­gend. Ge­nau­so wie ein Drit­tel al­ler Frau­en kei­ne Übel­keit in der Schwan­ger­schaft ha­ben, gibt es auch Schwan­ge­re, de­ren Brust sich kaum merk­lich ver­än­dert. Trotz­dem wer­den Sie Ihr Baby ge­nau­so gut stil­len

Schwan­ger­schafts-Ko­lum­ne


Ihre Schwan­ger­schaft in Zah­len


Babybauch 6 Fruechte Erdbeere
  • 9. Woche nach dem 1. Tag der letzten Periode
  • 8 + 1 - 7 Tage (ärztliche Berechnung)
  • 7. Woche nach der Befruchtung
  • 43. – 48. Tag der Entwicklung
  • Länge des Embryos: ca. 17-24 mm (Scheitel-Steiss-Länge)

So ent­wi­ckelt sich Ihr Baby


Heb­am­men­tipps: Schwan­ger­schafts­vor­sor­ge


Stethoskop am Bauch der Schwangeren

Hebammen haben oft mehr Zeit für die Fragen und Nöte der Schwangeren und verfügen über einen grossen Erfahrungsschatz. Es besteht seit einiger Zeit die Möglichkeit, in einer Hebammensprechstunde die Schwangerschaft komplett von einer Hebamme begleiten zu lassen, sofern es sich um eine "normale", d.h. unkomplizierte Schwangerschaft handelt. Möchten Sie dennoch nicht auf die Kompetenzen einer Ärztin oder eines Arztes verzichten, können Sie die Vorsorge auch zwischen Arzt/Ärztin und Hebamme aufteilen. So profitieren Sie doppelt. Einige Ärzte und Arztpraxen arbeiten bereits mit Hebammen zusammen und haben eine feste Hebammensprechstunde, in der sogar Risikoschwangere betreut werden.

Letzte Aktualisierung: 17.02.2020, BH

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Ältere Schwangere

Beim ers­ten Kind im­mer äl­ter

Frau­en in Eu­ro­pa wer­den im­mer äl­ter bei der Ge­burt des ers­ten Kin­des. Nach An­ga­ben der eu­ro­päi­schen Sta­tis­tik­be­hör­de …

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