Ist es gefährlich, wenn der Muttermund nicht ganz geschlossen ist?
Eine Muttermundschwäche kommt am häufigsten zwischen dem 4. und 6. Schwangerschaftsmonat vor. Der Grund für solch eine Zervixinsuffizienz ist in den meisten Fällen unbekannt. Der Muttermund öffnet sich nicht erst unter der Geburt sondern schon vorzeitig, manchmal schon zu Beginn des zweiten Schwangerschaftsdrittels. Das kann gefährlich werden, weil sich Keime leichter ansiedeln und zu einer Fehlgeburt oder vorzeitigen Wehen und Frühgeburt führen können.
Wenn Sie noch keine vorzeitigen Wehen haben, kann konsequente körperliche Schonung in den meisten Fällen eine Frühgeburt verhindern. Wichtig ist zusätzlich, Infektionen im Scheidenbereich zu verhindern, indem der pH-Wert im sauren Bereich gehalten wird. Teststäbchen oder Testhandschuhe erhalten Sie in der Apotheke. Schon vorhandene Infektionen müssen sorgfältig behandelt werden.
Eine Muttermundschwäche, die sich schon sehr früh in der Schwangerschaft zeigt, kann auch mit einer Cerclage behandelt werden: Der Gebärmutterhals wird unter Narkose ungefähr im 4. Schwangerschaftsmonat zugenäht, d.h. ein Kunststoffbändchen wird mit wenigen Stichen um die Zervix gelegt und wie ein Tabaksbeutel zugezogen. Die Naht wird erst eine oder zwei Wochen vor dem Entbindungstermin entfernt. Anstatt dessen kann auch ein Cerclage-Pessar, ein Ring aus weichem Gummi, ohne Narkose einfach über den Muttermund gestreift werden.