Meine letzte Geburt war furchtbar. Jetzt habe ich grosse Angst vor der nächsten Geburt.

Viele Frauen, die ein enttäuschendes oder sogar für sie traumatisches Geburtsgeschehen mit ihrem Baby erlebten, verdrängen die damit verbundenen Gefühle. Dies geht meistens solange, bis der Alltag mit dem Kind zur Routine wird, wieder Ruhephasen eintreten und dadurch die negativen Gefühle Platz bekommen. Ansonsten kommen sie spätestens bei einer nächsten Schwangerschaft wieder ins Bewusstsein, weil die Frau sich dann unweigerlich mit dem nächsten nahenden Geburtserlebnis befassen muss. Eine adäquate Geburtsverarbeitung ist sehr wichtig.

Wenn Sie betroffen sind, ist es wichtig, dass Sie baldmöglichst mit einer Hebamme (siehe Netzwerk Verarbeitung Geburt unter www.geburtsverarbeitung.ch) oder einer anderen geburtshilflich und therapeutisch weitergebilden Person in Kontakt treten und sich unterstützen lassen. So können Sie unter Anleitung alle Sie belastenden Faktoren aus dem letzten Geschehen reflektieren, um sich bei dieser Geburt besser und angepasster begleiten zu lassen. Sie fassen den Mut, wichtige Änderungen (wie z. B. Wechsel in ein anderes Spital, Wechsel des Gynäkologen/der Gynäkologin, Organisation einer Beleghebamme, eines Geburtshauses, Begleitung durch eine Doula etc.) anzugehen. Damit verbunden werden Sie deutlich spüren, wie dies zu einer Versöhnung mit dem Geschehenen führt, aber auch zu einer Entspannung auf die nächste Geburt hinführt.

Letzte Aktualisierung: 28.10.2019, BH

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