Fol­säu­re - wich­tig in der Schwan­ger­schaft

Der Be­darf an Vit­amin B9 steigt in der Schwan­ger­schaft stark an und kann durch die Er­näh­rung kaum ge­deckt wer­den.

Stiftung Folsaure 2018

  Fol­säu­re (Fo­lat) ist ein was­ser­lös­li­ches Vit­amin aus der B-Grup­pe (Vit­amin B9).

Wel­che Nah­rungs­mit­tel ent­hal­ten Fol­säu­re?


Das Vit­amin B9 ist in grü­nem Blatt­ge­mü­se, Pe­ter­li, Wur­zel­ge­mü­se (z.B. Rüeb­li, Spar­geln), Erb­sen, grü­nen Boh­nen, Avo­ca­dos, To­ma­ten, Kar­tof­feln, Pil­zen, So­ja­mehl, Nüs­sen, Ei­ern, Fisch, Aus­tern, Milch, He­fe­ex­trakt, Wei­zen­kei­men, Wei­zen­kleie, Brot, Voll­korn­pro­duk­ten, un­ge­schäl­tem Reis und Früch­ten wie z.B. Dat­teln, Oran­gen, Grape­fruit, Erd­bee­ren, Kir­schen, Trau­ben und Ba­na­nen ent­hal­ten.

Fol­säu­re ist licht- und hit­ze­emp­find­lich. Der Fol­säu­re­ge­halt in ge­koch­tem Ge­mü­se ist bis zu 80% ge­rin­ger als in un­ge­koch­tem. Des­halb ist Fol­säu­re auch das Vit­amin, das in un­se­rer Nah­rung am häu­figs­ten fehlt. Oft ist ein Fol­säu­re­man­gel mit ei­nem Ei­sen­man­gel kom­bi­niert.

Ei­ni­ge Nah­rungs­mit­tel sind in der Schweiz schon mit Fol­säu­re an­ge­rei­chert. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen hier­zu be­kom­men Sie von der Fol­säu­re­initia­ti­ve Schweiz. Das Bun­des­amt für Ge­sund­heit prüft zur Zeit, ob eine ge­ne­rel­le An­rei­che­rung von Le­bens­mit­teln, v.a. Mehl, sinn­voll ist, wie sie in den USA schon seit fünf Jah­ren üb­lich und er­folg­reich ist.

Der Fol­säu­re­be­darf in der Schwan­ger­schaft


Die Schwan­ger­schaft ver­stärkt den Fol­säu­re­be­darf noch deut­lich: Sie ha­ben ei­gent­lich schon 12 Wo­chen vor ei­ner ge­plan­ten Schwan­ger­schaft ei­nen zu­sätz­li­chen Be­darf von 400 µg (0,4 mg) täg­lich, um Vor­rä­te an­zu­le­gen, und die­ser Be­darf bleibt bis zur 12. Schwan­ger­schafts­wo­che be­stehen. Man­che Ex­per­ten ver­tre­ten heu­te schon, die­se Men­ge auf das Dop­pel­te zu er­hö­hen. Der hohe Be­darf am An­fang ei­ner Schwan­ger­schaft er­klärt sich dar­aus, dass Fol­säu­re wich­tig ist für den rei­bungs­lo­sen Ab­lauf der Zell­tei­lung und der Ent­wick­lung des Em­bry­os. Fol­säu­re­man­gel führt da­ge­gen so­wohl zu ei­ner hö­he­ren Rate von Fehl­ge­bur­ten als auch zu ei­nem er­höh­ten Ri­si­ko für be­stimm­te kind­li­che Fehl­bil­dun­gen, v.a. am Neural­rohr, d.h. Rü­cken­mark und Ge­hirn.

Fol­säu­re-Er­gän­zung schon vor der Schwan­ger­schaft!


Egal wie viel Fol­säu­re Sie über Ihre Er­näh­rung zu sich neh­men: Es ist nicht mög­lich, die­sen dop­pelt so ho­hen Be­darf in der Schwan­ger­schaft al­lei­ne über Nah­rungs­mit­tel zu de­cken. Da­her ist es sehr rat­sam, min­des­tens 1 - 3 Mo­na­te vor ei­ner ge­plan­ten Schwan­ger­schaft, z.B. gleich nach Ab­set­zen der Pil­le,  und wäh­rend der ers­ten 12 Schwan­ger­schafts­wo­chen ein Vit­amin­prä­pa­rat ein­zu­neh­men, das Fol­säu­re ent­hält. Ge­mäss neue­ren Stu­di­en soll Fol­säu­re be­son­ders wirk­sam sein, wenn es nicht als Ein­zel­vit­amin son­dern zu­sam­men mit an­de­ren Vit­ami­nen ein­ge­nom­men wird. Aus­ser­dem kann nicht jede Frau Fol­säu­re op­ti­mal ver­wer­ten. Es ist da­her wich­tig, eine bio­lo­gisch wirk­sa­me Fo­lat­form wie bei­spiels­wei­se Me­ta­fo­lin zu­zu­füh­ren. So kön­nen Sie das Ri­si­ko ei­ner Neural­rohr­fehl­bil­dung bei Ih­rem Baby deut­lich re­du­zie­ren.

Mo­men­tan sieht die emp­foh­le­ne Do­sie­rung die Ein­nah­me von min­des­tens 0,4 mg täg­lich als Nah­rungs­zu­satz in Ta­blet­ten­form vor. Ha­ben Sie schon ein Kind mit ei­nem Neural­rohr­de­fekt ge­bo­ren oder sind Sie Epi­lep­ti­ke­rin und neh­men Me­di­ka­men­te ge­gen das Krampf­lei­den ein, soll­te die­se Do­sie­rung noch deut­lich hö­her sein. 

Wenn Sie also zur Zeit noch kei­ne Fol­säu­re­er­gän­zung ein­neh­men, soll­ten Sie jetzt da­mit an­fan­gen und die Ein­nah­me min­des­tens bis zur zwölf­ten Schwan­ger­schafts­wo­che fort­füh­ren. Bes­ser zu spät als über­haupt nicht!

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Fol­säu­re spielt bei al­len Zell­neu­bil­dungs- bzw. Zell­tei­lungs­pro­zes­sen im mensch­li­chen Kör­per eine wich­ti­ge Rol­le. Wäh­rend der Schwan­ger­schaft kann ein Man­gel an Fol­säu­re un­ter an­de­rem zu so­ge­nann­ten Neural­rohr-De­fek­ten beim Kind füh­ren. Da­ne­ben wer­den auch Herz­feh­ler, Harn­wegs­de­fek­te so­wie die …
Wis­sen­schaft­lich un­be­strit­ten ist, dass eine aus­rei­chen­de Ver­sor­gung mit Fol­säu­re in der Früh­schwan­ger­schaft beim un­ge­bo­re­nen Kind das Ri­si­ko für Neural­rohr­de­fek­te (z.B. of­fe­ner Rü­cken) ver­min­dert. Ei­ni­ge Stu­di­en deu­ten auch dar­auf hin, dass frü­he Fehl­ge­bur­ten, eine Prä­eklamp­sie (Ge­sto­se) oder …

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In­ter­view mit Prof. Dr. Bert­hold Ko­letz­ko zum The­ma Fol­säu­re:

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