Vit­ami­ne E, D und K in der Schwan­ger­schaft

Drei wich­ti­ge fett­lös­li­che Vit­ami­ne und ihre Funk­ti­on im Kör­per der wer­den­den Mut­ter

Fläschchen mit Pipette
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Die fett­lös­li­chen Vit­ami­ne D, E und K über­neh­men vie­le un­ter­schied­li­che Auf­ga­ben im mensch­li­chen Kör­per. Vit­amin D ist für die Kno­chen- und Mus­kel­funk­tio­nen be­deu­tend. Vit­amin E ist ein An­ti­oxi­dans und Vit­amin K spielt un­ter an­de­rem eine Rol­le bei der Blut­ge­rin­nung. Aus­ser­dem ge­hört noch Vit­amin A zu den fett­lös­li­chen Vit­ami­nen, wich­tig für die Haut und Seh­kraft.

Vit­amin D


Vit­amin D oder Cal­ci­fe­rol wird für die Phos­phat- und Kal­zi­um­auf­nah­me und ei­nen ge­sun­den Kno­chen­auf­bau be­nö­tigt. Es spielt aus­ser­dem eine Rol­le in un­se­rem Im­mun­sys­tem, das heisst bei der kör­per­ei­ge­nen Ab­wehr ge­gen Krank­heits­er­re­ger. Bei ei­nem Man­gel kommt es zu aku­ten In­fek­tio­nen des un­te­ren At­mungs­trakts, ei­ner Ra­chi­tis bzw. Kno­chen­er­wei­chung, zu Früh­ge­bur­ten und ver­zö­ger­ter Ge­hirn­ent­wick­lung. Eine un­zu­rei­chen­de Ver­sor­gung in der Kind­heit soll spä­ter zu Dia­be­tes mel­li­tus, Mul­ti­pler Skle­ro­se, Blut­hoch­druck und Mus­kel­schwä­che füh­ren.

Der mensch­li­che Kör­per kann das fett­lös­li­che Vit­amin D zu 90% selbst her­stel­len: Die Haut pro­du­ziert Vit­amin D un­ter Son­nen­ein­strah­lung. Die rest­li­chen 10% müs­sen über die Nah­rung zu­ge­führt wer­den. Die Ver­sor­gung mit Vit­amin D ist na­tür­lich im Win­ter und Früh­jahr schlech­ter als im Som­mer und Herbst, da­her muss dann mehr Vit­amin D von aus­sen zu­ge­führt wer­den. Vit­amin-D-Lie­fe­ran­ten in der Er­näh­rung sind Milch­pro­duk­te (voll­fet­te Milch, But­ter), Fleisch bzw. Le­ber und Ei­gelb. Auch in Öl ein­ge­leg­ter Fisch, wie z.B. Sar­di­nen, Ma­kre­len oder Lachs, oder See­fisch soll­te min­des­tens ein­mal pro Wo­che auf Ih­rem Spei­se­plan ste­hen, da die­ser viel Vit­amin D ent­hält, das die Kal­zi­um­auf­nah­me aus der Nah­rung be­schleu­nigt. Eine pflanz­li­che Quel­le sind Pil­ze, die in der Son­ne ge­trock­net wur­den oder ge­wach­sen sind. Die meis­ten Pil­ze auf dem Markt sind je­doch nicht im Son­nen­licht ge­wach­sen.

Die Vit­amin D-Ver­sor­gung wäh­rend der Schwan­ger­schaft wirkt sich un­ter an­de­rem auf das kind­li­che Im­mun­sys­tem, sei­nen Hor­mon­haus­halt und sei­nen Stoff­wech­sel so­wie den Kno­chen­auf­bau und die Ent­wick­lung des Ge­hirns aus. Da das Vit­amin D für die kind­li­che Ent­wick­lung so wich­tig ist, be­ginnt die Ver­sor­gung des Kin­des da­mit, noch be­vor sich die Pla­zen­ta aus­ge­bil­det hat. Wäh­rend der Schwan­ger­schaft be­steht da­her ein er­höh­ter Be­darf von ca. 800 IE (In­ter­na­tio­na­le Ein­hei­ten) oder 20 Mi­kro­gramm pro Tag. Fach­leu­te emp­feh­len nach neue­ren Stu­di­en eine deut­lich hö­he­re Zu­fuhr.

Ve­ga­ne­rin­nen kön­nen nun ein neu in der Schweiz er­hält­li­ches Pro­dukt mit Vit­amin D3 ein­neh­men, wel­ches aus Al­gen und nicht wie bis an­hin aus La­no­lin (Schaf­woll­fett) ge­won­nen wird. Es ist in ei­ner prak­ti­schen Tropf­tu­be er­hält­lich und leicht zu do­sie­ren.

Ist eine Über­do­sie­rung von Vit­amin D mög­lich und ge­fähr­lich? Ex­per­ten sa­gen, dass bis zu 4.000 Ein­hei­ten pro Tag auch für Schwan­ge­re un­be­denk­lich sind. Das mit Ta­blet­ten auf­ge­nom­me­ne Vit­amin D (Chole­cal­ci­fe­rol) ist völ­lig in­ak­tiv. Le­ber und Nie­ren wan­deln es erst dann in die ak­ti­ve Form um, wenn kör­per­li­cher Be­darf be­steht. Ab ei­ner Ein­nah­me von 50.000 IE, also der mehr als zehn­fa­chen emp­foh­le­nen Ta­ges­do­sis, kann eine Hy­per­vit­ami­no­se be­ob­ach­tet wer­den. Bei der Über­do­sie­rung von Vit­amin D steigt der Kal­zi­um­spie­gel im Blut und die Nie­ren wer­den be­las­tet.

Vit­amin E


Vit­amin E (To­co­phe­rol) fin­det man in Wei­zen­kei­men, Voll­korn­pro­duk­ten, Ei­ern, Milch, Nüs­sen und Kör­nern, Pflan­zen­öl (aus Son­nen­blu­men, Raps und Mais), Blatt­ge­mü­sen, Brok­ko­li, Avo­ca­dos und So­ja­pro­duk­ten. Vit­amin E schützt die Zel­len vor den schäd­li­chen frei­en Ra­di­ka­len, un­ter­stützt die Im­mun­ab­wehr und hilft bei der Sauer­stoff­ver­sor­gung des Ge­we­bes. Das hat of­fen­bar auch ei­nen Ein­fluss auf das spä­te­re Asth­ma­ri­si­ko von Klein­kin­dern. In ei­ner pro­spek­ti­ven Be­ob­ach­tungs­stu­die er­krank­ten im Al­ter von 5 Jah­ren fünf­mal we­ni­ger Kin­der, wenn die wer­den­den Müt­ter aus­rei­chend mit Vit­amin E ver­sorgt wa­ren.

Vit­amin K


Vit­amin K (Phyl­lochi­non) wird im Darm­be­reich pro­du­ziert und teil­wei­se vom Kör­per auf­ge­nom­men. Es ist auch in grü­nem Ge­mü­se (Spi­nat, Ro­sen­kohl, Brok­ko­li), Kar­tof­feln, Rind- und Ge­flü­gel­fleisch, Milch­pro­duk­ten, Ei­ern, Apri­ko­sen und Voll­korn­pro­duk­ten vor­han­den. Vit­amin K spielt eine wich­ti­ge Rol­le bei der Blut­ge­rin­nung und wird Neu­ge­bo­re­nen oft nach der Ge­burt ge­ge­ben, um Hirn­blu­tun­gen zu ver­hin­dern.

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