Die Leis­tun­gen der Kran­ken­ver­si­che­rung

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Zu­nächst ein­mal muss zwi­schen Grund­ver­si­che­rung und Zu­satz­ver­si­che­rung un­ter­schie­den wer­den.

Grund­ver­si­che­rung 


Die Grund­ver­si­che­rung ist ob­li­ga­to­risch für alle Per­so­nen mit Wohn­sitz in der Schweiz. Die An­mel­dung muss in­nert drei Mo­na­te er­fol­gen. Die recht­li­che Grund­la­ge dazu ist das Kran­ken­ver­si­che­rungs­ge­setz (KVG). Vor­teil des KVG ist u.a., dass

  • die Grund­ver­si­che­rung jede Per­son mit Wohn­sitz in der Schweiz (idea­ler­wei­se schon vor der Ge­burt) ver­si­chern muss, so­bald die­se bei der Ver­si­che­rung an­ge­mel­det ist (sog. Auf­nah­me­pflicht). Ver­pas­sen Sie je­doch die An­mel­de­frist von 3 Mo­na­ten nicht, an­sons­ten müs­sen Sie die Rech­nun­gen bis zu die­sem Zeit­punkt selbst be­zah­len. 

  • alle An­bie­ter der Grund­ver­si­che­rung die­sel­ben, vom Ge­setz de­fi­nier­ten Leis­tun­gen er­brin­gen müs­sen. Ein­zig der Preis da­für ( die sog. Prä­mie) ist je nach Ver­si­che­rer un­ter­schied­lich.

  • alle aus dem Aus­land ein­rei­sen­den Schwan­ge­ren, die sich bei der Kran­ken­kas­se an­mel­den, so­fort grund­ver­si­chert sind.

Zu­satz­ver­si­che­run­gen 


Bei Zu­satz­ver­si­che­run­gen hin­ge­gen gilt ein an­de­res Ge­setz, das Ver­si­che­rungs­ver­trags­ge­setz (VVG):

  • Hier gilt das Prin­zip der "Ver­trags­frei­heit". Ver­si­che­rer sind also frei, den Ver­si­che­rungs­schutz nach ih­rer Ge­schäfts­po­li­tik zu de­fi­nie­ren. Sie kön­nen Vor­be­hal­te an­brin­gen (z.B. Aus­schlüs­se auf­grund be­stehen­den Krank­hei­ten), al­len­falls auch den An­trag ab­leh­nen.

  • Der Ver­si­che­rer wird des­halb beim Ver­si­che­rungs­an­trag (auch vor der Ge­burt) stets eine Ri­si­ko­prü­fung vor­neh­men. In der Re­gel er­folgt dies mit­tels ei­nes Fra­ge­bo­gens. Die­ser muss wahr­heits­ge­mäss aus­ge­füllt wer­den, weil der Ver­si­che­rer an­sons­ten nicht an die im Ver­trag er­wähn­te Leis­tungs­pflicht ge­bun­den ist (sog. "fal­sche An­trags­de­kla­ra­ti­on").

  • Falls Sie aus dem Aus­land an­rei­sen, gilt in der Re­gel eine War­te­frist (auch Ka­renz­pflicht ge­nannt) zwi­schen 9 Mo­na­ten und 2 Jah­ren. Falls Sie ei­nen Kin­der­wunsch ha­ben und eine Pri­vat­ver­si­che­rung ab­schlies­sen wol­len, er­kun­di­gen Sie sich da­her vor­her ge­nau.

Wie soll ich mich ver­si­chern?


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Die Zu­satz­ver­si­che­rung ist nicht ob­li­ga­to­risch, aber bringt vie­le Vor­tei­le, in­dem Sie Leis­tun­gen deckt, die über die Grund­ver­si­che­rung hin­aus­ge­hen. Sie kön­nen da­mit er­gän­zen­de Leis­tun­gen wie bei­spiels­wei­se Al­ter­na­tiv­me­di­zin oder Seh­hil­fen ver­si­chern. 

Da­mit Sie fle­xi­bler in der Wahl sind, kön­nen Sie mit ei­ner Spi­tal­zu­satz­ver­si­che­rung be­stim­men für wel­che Ab­tei­lung (pri­vat, halb­pri­vat oder all­ge­mein) und wel­che Spi­tä­ler die De­ckung gel­ten soll.

Schwan­ge­re, die über eine Zu­satz­ver­si­che­rung ver­fü­gen, und da­her auf ei­ner pri­va­ten oder halb­pri­va­ten Ab­tei­lung ent­bin­den wol­len, soll­ten zu­dem ge­nau ab­klä­ren, ob das Neu­ge­bo­re­ne eine Zu­satz­ver­si­che­rung braucht und wann die­se ab­ge­schlos­sen wer­den kann. Da in die­sem Be­reich für jede Kran­ken­kas­sen die Ver­trags­frei­heit gilt, sind die Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen wo­mög­lich ähn­lich, aber in ei­ni­gen Leis­tun­gen un­ter­schied­lich. Es be­steht so­mit das Ri­si­ko, dass die Be­hand­lungs­kos­ten des Neu­ge­bo­re­nen selbst be­zahlt wer­den müs­sen.

Wei­ter gibt es auch Mo­del­le, bei wel­chen Be­tei­li­gungs­pau­scha­len ver­ein­bart wer­den kön­nen. Aus die­sem Grund ist eine vor­gän­gi­ge sorg­fäl­ti­ge Ab­klä­rung beim Kran­ken­ver­si­che­rer un­um­gäng­lich (und mög­li­cher­wei­se auch ein­fa­cher und schnel­ler, wie die Po­li­ce sel­ber zu stu­die­ren). In­for­mie­ren Sie sich zu den War­te­fris­ten beim Ab­schluss ei­ner Spi­tal­ver­si­che­rung oder le­sen Sie die In­for­ma­tio­nen zur Ver­si­che­rung für Ihr Kind. 

Bei­de Ver­si­che­rungs­ar­ten (Grund- und Zu­satz­ver­si­che­rung) kön­nen be­reits vor der Ge­burt des Ba­bys ab­ge­schlos­sen wer­den. Um spä­te­re Dis­kus­sio­nen über all­fäl­li­ge Ge­burts­krank­hei­ten oder Ge­burts­feh­ler zu ver­hin­dern, emp­fiehlt es sich da­her, dies so früh wie mög­lich vor der Ge­burt zu tun.

Mehr In­for­ma­tio­nen fin­den Sie hier:

Bro­schü­re:
Die In­fos des Bun­des­amts für Ge­sund­heit (BAG) fin­den Sie hier: "Grund­la­gen, Sinn und Zweck der so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung"

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Seit­dem im Jahr 2000 die Still­be­ra­tung als Leis­tung der Kran­ken­kas­sen ge­setz­lich ver­an­kert wur­de, wird das Still­geld nicht mehr au­to­ma­tisch an alle stil­len­den Müt­ter aus­be­zahlt. Ei­ni­ge be­son­ders still­freund­li­che Kran­ken­ver­si­che­rer ent­rich­ten aber auch wei­ter­hin ein Still­geld auf frei­wil­li­ger Ba­sis …
Letzte Aktualisierung: 13.05.2020, PvE / AS