Die natürlichste Säuglingsernährung: Stillen
Schon während der Schwangerschaft haben die meisten Frauen eine Vorstellung davon, ob sie ihr Kind stillen oder ihm den Schoppen geben wollen. Die Entscheidung für das eine oder andere liegt selbstverständlich ganz bei Ihnen.
Stillen wird jedoch von Hebammen und Ärzten/Ärztinnen sehr empfohlen, und zwar aufgrund einer Vielzahl von Vorteilen, die es für das Kind und auch die Mutter bietet. Tatsächlich kann praktisch jede Frau erfolgreich stillen, wenn sie will, wenn sie von ihrer Umgebung unterstützt wird und umfassend informiert ist. Selbst Hohl- oder Flachwarzen, die man früher als Stillhindernis angesehen hat, sind kein Grund mehr für die Schoppennahrung.
Mindestens vier von fünf frischgebackenen Müttern wollen heutzutage ihre Babys stillen. Die Statistik zeigt deshalb auch deutlich, dass Stillen wieder „modern“ geworden ist: Die Stillquote liegt inzwischen in der Schweiz bei durchschnittlich 88% (regional unterschiedlich zwischen 80 und 92%), also höher als in Deutschland aber niedriger als in Österreich. Nach drei Monaten werden noch 48% der Kinder voll gestillt, nach vier Monaten noch 32% und nach sechs Monaten noch 14% (Bundesamt für Gesundheit, Fünfter Schweizer Ernährungsbericht 2015).
Stillen ist zwar die natürlichste Form, ein Baby zu ernähren, aber auch natürliche Fähigkeiten müssen erst geübt werden. Und der Anfang ist oft ganz schön schwer! Lassen Sie sich nicht entmutigen von den ersten Schwierigkeiten. Lassen Sie sich helfen! Sehr gute Informationen rund um das Stillen gibt es bei verschiedenen Institutionen unter www.stillen.ch, www.muetterberatung.ch und www.stillberatung.ch. Und fast jede Geburtsklinik beschäftigt heute speziell ausgebildete Pflegekräfte und Hebammen als Stillberaterinnen und ist stolz auf eine hohe Stillfrequenz. Haben Sie sich mit dem Stillen angefreundet und kennen die Tricks, ist es nicht anders als mit dem Velofahren: Wenn man es erst einmal kann, ist es kinderleicht.
Andererseits: Wenn Sie durchaus nicht stillen möchten, kann Sie die beste Stillberatung nicht dazu überreden. Stellen Sie dann bewusst auf Fertigmilch um. Zermürben Sie sich nicht selbst mit einem schlechten Gewissen – stehen Sie zu Ihrer Entscheidung. Schuldgefühle bedeuten nur eine weitere Belastung und helfen niemandem. Darüber hinaus wachsen und entwickeln sich auch Kinder, die Schoppennahrung erhalten, völlig normal. Und vielleicht sogar besser als unzufrieden gestillte Babys.
Eine Sammlung der häufigsten Fragen zum Thema Stillen finden Sie hier, Beratung in unserer Linksammlung "Stillberatung"