Me­di­ka­men­te ge­gen All­er­gi­en

Dür­fen Schwan­ge­re mit All­er­gi­en ihre ge­wohn­ten Arz­nei­mit­tel wei­ter ein­neh­men oder scha­det das dem Baby?

Medikamente, Tabletten
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Die bes­te Vor­sor­ge­mass­nah­me für schwan­ge­re All­er­gi­ke­rin­nen ist die ab­so­lu­te Kon­takt­ver­mei­dung - ver­ständ­li­cher­wei­se ist das aber sel­ten mög­lich. Dann hel­fen auch in der Schwan­ger­schaft im aku­ten Fall Me­di­ka­men­te zur Lin­de­rung der Be­schwer­den, zum Bei­spiel An­ti­hist­ami­ni­ka oder Kor­ti­son (Cor­ti­cos­te­roi­de) als Sal­be, Au­gen­trop­fen oder Na­sen­spray. Bit­te kon­sul­tie­ren Sie si­cher­heits­hal­ber vor­her Ih­ren Arzt, ob Sie die ge­wohn­ten Mit­tel auch in der Schwan­ger­schaft neh­men dür­fen. Die meis­ten Arz­nei­mit­tel sind zwar auch in der Schwan­ger­schaft un­ge­fähr­lich, aber es gibt wich­ti­ge Aus­nah­men!

Ver­su­chen Sie zu­nächst, mit ei­nem lo­kal am Auge und in der Nase wirk­sa­men an­ti­all­er­gi­schen Arz­nei­mit­tel (z.B. die be­währ­ten Wirk­stof­fe Cro­mo­g­li­cin­säu­re, Ne­do­cro­mil und Be­clo­me­tha­son) oder ei­ner leich­ten Sal­be (z.B. mit dem Wirk­stoff Po­la­ra­mi­ne) zu­recht zu kom­men. Auch Na­sen­sprays zur Ver­en­gung der Blut­ge­fäs­se in der Schleim­haut  sind wir­kungs­voll. Emp­foh­le­ne Wirk­stof­fe: Phe­nyleph­rin, Te­try­zo­lin, Oxy­me­ta­zo­lin. Durch den Ein­satz des Me­di­ka­ments di­rekt am Ort der Be­schwer­den wer­den nur mi­ni­ma­le Do­sie­run­gen ge­braucht - und das ist gut für Sie und für Ihr Baby!

Die ein­zi­gen sys­te­misch (also im gan­zen Kör­per wirk­sa­men) und z.B. in Ta­blet­ten­form ein­ge­setz­ten An­ti­hist­ami­ni­ka, zu de­nen es schon grös­se­re Stu­di­en in der Schwan­ger­schaft gibt, sind die Wirk­stof­fe Ter­fena­din, Dexchlor­pheni­ra­min, Dime­tin­den, Do­xyl­amin, Cro­mo­g­li­cin­säu­re und Ce­ti­ri­zin. Da­bei wur­de bis jetzt kei­ne er­höh­te Fehl­bil­dungs­ra­te bei den ge­bo­re­nen Kin­dern ge­fun­den (Quel­le: Schwei­ze­ri­sche Me­di­zi­ni­sche Wo­chen­schrift, 2000). Meh­re­re Au­toren be­zeich­nen aber auch den Wirk­stoff Cle­mas­tin und Lo­ra­ta­din als un­be­denk­lich in der Schwan­ger­schaft. Ihr Frau­en­arzt, Ihre Frau­en­ärz­tin wird mit Ih­nen die Si­tua­ti­on be­spre­chen und Ih­nen ein ge­eig­ne­tes Arz­nei­mit­tel emp­feh­len.

Als lang­fris­ti­ge Mass­nah­me gibt es die so­ge­nann­te Hy­po­sen­si­bi­li­sie­rung ("Sprit­zen­kur", "SIT"). Dazu wird das All­er­gen so lan­ge in stei­gen­der Do­sie­rung un­ter die Haut ge­spritzt, bis kei­ne Sym­pto­me mehr auf­tre­ten. Eine Hy­po­sen­si­bi­li­sie­rung (oft falsch De­sen­si­bi­li­sie­rung ge­nannt) soll­te mög­lichst vor und kei­nes­falls wäh­rend ei­ner Schwan­ger­schaft be­gon­nen wer­den. Eine un­vor­her­seh­ba­re Über­re­ak­ti­on ist im­mer mög­lich und kann bei Schwan­ge­ren we­ni­ger gut be­han­delt wer­den - Mut­ter und un­ge­bo­re­nes Kind sind dann ge­fähr­det. Die Hy­po­sen­si­bi­li­sie­rung kann je­doch in der Schwan­ger­schaft zu Ende ge­führt wer­den, wenn sie bis da­hin gut ver­tra­gen wur­de.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Für Schwan­ge­re mit All­er­gi­en gibt es sys­te­misch (also z.B. in Ta­blet­ten­form) ein­ge­setz­te An­ti­hist­ami­ni­ka, über die schon grös­se­re Stu­di­en in der Schwan­ger­schaft vor­lie­gen und bei de­nen kei­ne er­höh­te Fehl­bil­dungs­ra­te bei den ge­bo­re­nen Kin­dern ge­fun­den wur­de. Das sind die Wirk­stof­fe  Do­xyl­amin, …
Wenn Sie mit ei­nem An­ti­hist­ami­ni­kum gute Er­fah­run­gen ge­macht ha­ben, dür­fen Sie auch in der Schwan­ger­schaft auf ei­nes der be­währ­ten Prä­pa­ra­te zu­rück­grei­fen. Ver­su­chen Sie es zu­nächst mit Spray oder Au­gen­trop­fen, dann ist die Wirk­stoff­men­ge, die über die Pla­zen­ta auf das Kind über­ge­hen könn­te, am …
Letzte Aktualisierung: 23.01.2023, BH

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