Sollte man in der Schwangerschaft nicht einfach alle Arzneimittel absetzen?

Das kann man generell nicht so sagen. Nur eines ist ganz eindeutig: Genauso falsch wie eigenmächtiges Einnehmen von Medikamenten ist das eigenmächtige Absetzen ärztlich verordneter Arzneimittel.

Die Zahl spezieller kindlicher Fehlbildungen, die auf Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft zurückzuführen sind, ist äusserst gering. Und einer werdenden Mutter darf nicht aus unbegründeter Angst ein lebenswichtiges Medikament vorenthalten werden, denn das wäre für ihr Kind viel schlimmer. Optimal ist es, wenn Frauen mit einer chronischen Erkrankung (z.B. Bronchial-Asthma, Bluthochdruck, Epilepsie, psychische Erkrankungen) vor Beginn der Schwangerschaft mit Medikamenten und Dosierungen eingestellt werden, die ihr Baby so wenig wie möglich belasten.

Schwangere sollten aber trotzdem kritisch mit Medikamenten umgehen, so wenig wie möglich einnehmen und wenn überhaupt, dies mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin absprechen und auf altbewährte Medikamente oder wenn möglich Hausmittel zurückgreifen. Wenn Sie ausser in gynäkologischer noch in anderer ärztlicher Behandlung sind, muss auch dort ihre Schwangerschaft bekannt sein. Im allgemeinen werden Schwangeren heute nur solche Medikamente verschrieben, bei denen ausreichend gesichert ist, dass sie keine fruchtschädigende (teratogene) Wirkung haben.

Letzte Aktualisierung: 09.01.2023, BH

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