Ich habe manchmal richtige Heisshungerattacken und kann mich dann nicht mehr beherrschen. Wenn das so weitergeht, nehme ich bestimmt zuviel zu!

In der Schwangerschaft ist die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse gesteigert. Es kommt deshalb immer wieder zu einem starken Abfall des Blutzuckerspiegels und damit zu Heisshungergefühlen. Dann muss es gleich eine ganze Tafel Schokolade oder ein grosses Stück Sahnetorte sein. Die lassen den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe schiessen – nur leider hält dieses Gefühl nicht lange vor. Schnell ansteigende Blutzuckerspiegel sinken auch eben so schnell wieder. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, muss das Essverhalten verändert werden.

Extremen Hungeranfällen kann man durch täglich mehrere kleine, ausgewogene Mahlzeiten vorbeugen. Fünf oder sechs kleinere Mahlzeiten sind besser verträglich und lassen Heisshunger gar nicht erst aufkommen, denn dann wird kontinuierlich eine geringe Menge und nicht mehr ab und zu eine grosse Dosis Insulin in den Blutkreislauf abgegeben. Das beugt zudem Übelkeit vor, die ja auch durch starke Blutzuckerschwankungen begünstigt wird.

Oft haben Schwangere auch eine unwiderstehliche Lust auf ganz bestimmte Speisen, besonders auf Süsses. Süssigkeiten verschlimmern die Heisshungergefühle noch. Dagegen können ein vollwertiges Getreidemüsli, Honig oder Vollrohrzucker gesüsste Früchte- und Müsliriegel, Trockenfrüchte wie Feigen, Aprikosen, Rosinen und Nüsse den Blutzucker für einige Zeit wirkungsvoll normalisieren.

Andererseits: Gestehen Sie sich diese Gelüste ab und an ruhig zu und essen Sie, worauf Sie gerade Appetit haben. Selbst in der Schwangerschaft dürfen kleine Ernährungsfehler gemacht werden. Ihr Körper weiss am besten, was er braucht.

Letzte Aktualisierung: 22.10.2019, BH