Honig und Joghurt gegen Scheidenpilz

Aus der Forschung

Schale mit Joghurt und Glas mit Honig
©
GettyImages

Drei von vier Frauen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an einer Scheidenpilzinfektion, verursacht durch Hefepilze der Gattung Candida albicans. Schwangere haben dabei aufgrund des steigenden Östrogenspiegels ein besonders hohes Risiko. Die vaginale Behandlung mit einem Antipilzmittel (Antimykotikum) birgt zwar keine Gefahr für den Feten, doch viele Schwangere haben dennoch ein mulmiges Gefühl. Eine Studie konnte zeigen, dass sich der Pilz mit einer Mixtur aus Honig und Joghurt leicht behandeln lässt. Wegen seiner auf Keime wachstumshemmenden und gleichzeitig entzündungshemmenden Wirkung ist die Honig-Joghurt-Mixtur vor allem in arabischen Ländern als „Hausmittel“ bekannt.

An der ägyptischen Studie nahmen 129 Schwangere mit einer sogenannten Candidiasis der Scheide teil. Diabetikerinnen sowie immunsupprimierte Frauen durften nicht an der Studie teilnehmen. 82 Frauen wurden während einer Woche zweimal täglich mit 30 g einer Mixtur aus Honig und Joghurt (62.5% Honig, 25% Joghurt, 12.5% destilliertes Wasser) behandelt. 47 Frauen erhielten einmal täglich eine lokale Behandlung mit einem Antimykotikum (100 mg Tioconazol).

In beiden Gruppen ließ sich die Infektion gut in den Griff bekommen. Nach einer Woche hatten die Frauen der Gruppe mit der Honig-Joghurt-Behandlung deutlich weniger Beschwerden als in der Gruppe mit  dem Antimyotikum. Allerdings zeigte sich im Mikroskop und in der Pilzkultur, dass nach der Behandlung mit dem Pilzmedikament die Hefepilze häufiger reduziert waren als nach der Honig-Joghurt-Therapie. Beide Therapien wurden etwa gleich gut vertragen. Nebenwirkungen gab es beim Pilzmedikament bei 24% der Teilnehmerinnen und bei der Honig-Joghurt-Behandlung bei 29%.

Die leidige Scheidenpilzinfektion kann demnach gut mit einer Honig-Joghurt-Mixtur lokal behandelt werden und zwar allein oder zusammen mit einem Pilzmittel. Insbesondere für Schwangere sei dies eine gute und willkommene Therapieoption, so die Forscher.

Aus der Forschung: A. M. Abdelmonem et al.: Archives of Gynecology and Obstetrics, Online First, 7 Februar 2012

Letzte Aktualisierung: 21.02.2021, BH