Trichomonaden-Infektion in der Schwangerschaft

Frau hält Shirt hoch und streichelt sich über den Bauch
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Eine Infektion mit Trichomonaden wird normalerweise durch Geschlechtsverkehr übertragen. Die eine Hälfte der infizierten Frauen zeigt überhaupt keine Symptome, die andere leidet unter Juckreiz und Wundsein im Scheidenbereich, Schmerzen beim Wasserlassen und einen grünlich-gelblichen, übelriechenden und schaumigen Ausfluss.

Ihr Frauenarzt, Ihre Frauenärztin kann den Erreger oft schon in einem direkten Abstrichpräparat unter dem Mikroskop erkennen, meist aber wird sicherheitshalber eine Kultur (Anzüchtung) durchgeführt.

Man behandelt eine Trichomonaden-Infektion mit dem Antibiotikum Metronidazol, das entweder in Tablettenform als Einmal-Dosis (oder Zweimal-Dosis, weil dies weniger starke Nebenwirkungen wie Übelkeit auslöst) oder lokal als Scheidenzäpfchen über einen Zeitraum von sieben Tagen angewendet wird. Die Tabletten sind wirksamer als die lokale Therapie, allerdings sollte man mit ihrer Anwendung in der Frühschwangerschaft vorsichtig sein, bis die Ungefährlichkeit für den Embryo in grösseren Studien nachgewiesen worden ist. Auch darf während der Behandlung kein Alkohol getrunken werden. Beide Partner müssen gleichzeitig behandelt werden.

Nach bisherigen Erkenntnissen erhöht eine Trichomonaden-Infektion das Risiko für eine Frühgeburt und für eine Gebärmutterentzündung (Endometritis) im Wochenbett. Eine konsequente Behandlung ist deshalb sehr sinnvoll.

Letzte Aktualisierung: 04.07.2022, BH