Vorzeitiger Verlust der Milchzähne
Spielende, tobende Kinder können sich nicht nur die Haut abschürfen oder die Knochen brechen, es passiert auch nicht selten, dass ein Milchzahn (vor allem ein Schneidezahn oder ein Teil davon) abbricht. Aber auch ein immer wieder vereiternder Milchbackenzahn stellt eine Gefahr für das Kind dar und muss entfernt werden. Im Kleinkindalter entsteht dann eine Zahnlücke, denn der darunter nachwachsende, bleibende Zahn bricht erst ab dem neunten Lebensjahr durch.
Die möglichen Folgen sind:
Ein Milchzahn hat für seinen bleibenden Nachfolger eine Platzhalterfunktion. Fehlt ein Zahn, bewegen sich die Nachbarzähne nach und nach in die Lücke hinein und stehen schliesslich schief. Dadurch wird der normale Zahnkontakt, der "Biss" gestört. Der Platz für den zukünftigen, bleibenden Zahn ist zu eng.
Richtiges Kauen ist auf der Seite mit der Zahnlücke nicht mehr möglich. Das Kind wechselt beim Kauen automatisch auf die andere Seite oder zerkleinert die Nahrung nicht mehr ausreichend.
Der gegenüberliegende Zahn kann stärker herauswachsen, also länger werden, wenn ihm sein Gegenstück fehlt. Auch dadurch ist die Kaufunktion gestört.
Bei Verlust der Milchschneidezähne kann es zu einer verstärkten Mundatmung kommen, weil die Lippe nicht mehr von innen abgestützt ist.
Müssen mehrere Zähne gezogen werden, können zudem die normale Sprachentwicklung und eventuell auch das Aussehen ungünstig beeinflusst werden. Beides kann für Kinder sehr belastend sein.
Was kann man tun?
Die richtige Behandlung kann dazu beitragen, eine spätere Kieferregulierung (Zahnspange) zu vermeiden:
Ein Platzhalter kann am Nachbarzahn befestigt werden, der die Lücke bis zum Durchbruch des bleibenden Zahnes "reserviert".
Wenn mehrere Zähne über längere Zeit ersetzt werden müssen, kann eine kleine Kinderprothese angefertigt werden, d. h. eine Zahnspange (herausnehmbares, kieferorthopädisches Gerät) mit künstlichen Zähnen.
Kann ein stark zerstörter Milchzahn nicht mehr mit einer Füllung erhalten werden, ist eventuell eine Kinderzahnkrone einzusetzen. Die Alternative könnte eine aufwändige und langwierige Wurzelbehandlung eines Milchzahns sein.