Placenta praevia

Wo in der Gebärmutter sich die Plazenta fälschlicherweise befinden kann und was das für Mutter und Kind bedeutet.

Schwangere während einer Utraschalluntersuchung bei ihrer Frauenärztin
©
iStock

In der Gebärmutter hat die Plazenta genügend Platz, sich einzunisten. Tut sie es an einem ungünstigen Ort, dann dies für Mutter und Kind gefährlich sein.

Was ist eine Plazenta praevia?


Normalerweise liegt die Plazenta im oberen Bereich der Gebärmutter. Bei einer Plazenta praevia hat sie sich zu weit unten in der Gebärmutter angesiedelt und liegt damit in ungünstiger Nähe zum Geburtskanal

Verschiedene Arten der pacenta praevia


Die zu tiefen Positionen der Plazenta unterscheiden sich folgendermassen: 

  • Die tief sitzende Plazenta liegt zwar nahe am Muttermund, erreicht diesen aber nicht.

  • Bei der Plazenta praevia marginalis berührt die Plazenta den inneren Muttermund, verlegt ihn aber nicht.

  • Die Plazenta praevia partialis liegt teilweise über dem inneren Muttermund.

  • Eine Plazenta praevia totalis verlegt den inneren Muttermund komplett.

Placenta
©
Shutterstock
von links nach rechts: normale Plazentalage, placenta praevia marginalis, placenta praevia partialis, placenta praevia totalis

Risikofaktoren für eine ungünstige Plazentalage


Bei Mehrlingsschwangerschaften, Narben in der Gebärmutter - zum Beispiel nach einem Kaiserschnitt - oder nach mehreren Schwangerschaften ist das Risiko einer Placenta praevia erhöht. Auch eine aussergewöhnliche Form der Gebärmutter, ein höheres Alter der Mutter, Rauchen und künstliche Befruchtung gehören zu den Risikofaktoren.

Folgen einer Placenta praevia


Eine Plazenta praevia ist eine häufige Ursache für Blutungen vor der Geburt. Wie gefährlich diese sind, hängt davon ab, wie weit die Plazenta den Gebärmutterhals verdeckt. Wird nämlich der innere Gebärmutterhals im Laufe der Schwangerschaft oder bei der Geburt gedehnt, kann die Plazenta, die darüber liegt, reissen und sehr stark bluten. Je mehr Plazentagewebe also den Gebärmutterhals blockiert, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit einer Blutung. Das Risiko für das Baby hängt stark vom Blutungsgrad ab.

Eine Placenta praevia wird heute bereits im Rahmen der Ultraschallkontrollen nach der 20. Schwangerschaftswoche - und meist bevor es zu Blutungen - kommt, entdeckt. 

Behandlung einer Placenta praevia


Bei einer Blutung muss die Schwangere schnellstmöglich ärztlich betreut werden. Je nach Lage der Placenta praevia wird sie im Spital überwacht oder muss sich zu Hause körperlich schonen, um eine Blutung zu vermeiden.

Bei einer Placenta preavia totalis kommt das Kind immer mittels Kaiserschnitt zur Welt. Der Zeitpunkt ist abhängig davon, wie hoch das Risiko für eine Blutung bei fortbestehender Schwangerschaft ist. Bei einer akuten Blutung muss immer ein notfallmässiger Kaiserschnitt durchgeführt werden.

Häufige Fragen zum Thema

Wenn die Plazenta so tief liegt, dass sie den inneren Muttermund komplett verlegt, ist der Geburtsweg versperrt. Diese ungünstige Lage der Placenta praevia kann zu starken Blutungen führen, zum Beispiel wenn sich der innre Muttermund im Verlauf der Schwangerschaft oder unter der Geburt dehnt. Die …
Ja. Da die Gebärmutter im Lauf der Schwangerschaft wächst, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sich die Plazenta gegen Ende der Schwangerschaft weiter nach oben verschiebt. Eine tief liegende Plazenta wird mit Ultraschallkontrollen genau beobachtet.

Newsticker zum Thema

kurz&bündig
12/4/2023
Mikroplastik in Petrischalen wird im Labor untersucht

Zunahme von Mikroplastik in der Plazenta

Die Studie eines Forschungsteams der University of Hawaii und des Kapi'olani Medical Center for Women and Children …
Letzte Aktualisierung: 06.06.2025, KM