Ver­wandt­schaft der El­tern bringt mehr Nach­wuchs

Aus der For­schung

Hände mit Eheringen eines Hochzeitspaares
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In der Wis­sen­schaft ha­ben For­scher im­mer wie­der die Vor­tei­le von neu­en Ge­nen, also nicht ver­wand­ten El­tern, be­tont. Man geht da­von aus, dass sich Erb­krank­hei­ten bes­ser ver­hin­dern las­sen, wenn die Part­ner mög­lichst we­ni­ge glei­che Gene ha­ben. Krank­ma­chen­de Gene lö­sen häu­fig eine Erb­krank­heit nur dann aus, wenn so­wohl vom Va­ter als auch von der Mut­ter (die bei­de ge­sund sind) ein de­fek­tes Gen an das Kind wei­ter­ge­ge­ben wird. So habe bei­spiels­wei­se die frü­her üb­li­che In­zucht in Kö­nigs­häu­sern zu schwe­ren Pro­ble­men wie Blu­ter­krank­heit etc. bei Nach­kom­men ge­führt.

Wenn man je­doch ei­nen ent­fern­ten Ver­wand­ten ehe­licht, könn­te das zu ei­ner grös­se­ren Zahl an Nach­kom­men füh­ren. Zu­min­dest ha­ben is­län­di­sche For­scher dies an­hand ei­ner gros­sen Gen-Stu­die in ih­rem Land her­aus­ge­fun­den. Die is­län­di­schen For­scher ha­ben ins­ge­samt mehr als 160.000 Paa­re in den ver­gan­ge­nen 165 Jah­ren un­ter­sucht. Am "frucht­bars­ten" wa­ren dem­nach Cou­si­nen und Cou­sins drit­ten und vier­ten Gra­des. Das zeig­te sich so­wohl in der Zahl ih­rer Kin­der als auch ih­rer En­kel­kin­der. Mög­li­cher­wei­se sind ent­fern­te Ver­wand­te bio­lo­gisch bes­ser kom­pa­ti­bel, mei­nen die Gen-Ex­per­ten.

Ein Vor­teil in Be­zie­hun­gen zwi­schen Cou­sins ers­ten Gra­des konn­te hin­ge­gen nicht fest­ge­stellt wer­den. Die For­scher konn­ten zwar eine grös­se­re Zahl an Nach­kom­men fest­stel­len, al­ler­dings star­ben die Kin­der frü­her und hat­ten selbst we­ni­ger Nach­kom­men. Das könn­te wie­der­um be­deu­ten, dass es deut­li­che An­zei­chen ge­ne­ti­scher Nach­tei­le gebe, wenn nahe Ver­wand­te hei­ra­ten und Kin­der be­kom­men.

Das Er­geb­nis hat das is­län­di­sche Phar­ma­un­ter­neh­men de­Code ver­öf­fent­licht. Das Un­ter­neh­men wur­de 1998 ge­grün­det und ist fe­der­füh­rend bei der ge­ne­ti­schen Un­ter­su­chung der Be­völ­ke­rung Is­lands an­hand von Blut- und Ge­we­be­pro­ben, Fa­mi­li­en­stamm­bäu­men und Kran­ken­ak­ten. Die Nut­zungs­rech­te an den Er­geb­nis­sen hat der Phar­ma­kon­zern Hoff­mann-La Ro­che er­wor­ben.

Aus der For­schung: A. Hel­ga­son et al.: Sci­ence 8, 319, S. 813-816, 2008

Letzte Aktualisierung: 07.04.2021, BH

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