Dopp­ler-So­no­gra­phie in der Schwan­ger­schaft

Eine be­son­de­re Ul­tra­schall­un­ter­su­chung zur Be­ur­tei­lung der Durch­blu­tung der fe­ta­len Ge­fäs­se und der Pla­zen­ta­funk­ti­on

Sonographie; Durchblutung der Placenta
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Die Dop­p­­ler-So­­no­gra­­phie (be­­nannt nach dem Er­­fin­­der die­­ser Tech­­nik) ist eine be­­son­­de­­re Me­­tho­­de der Ul­­tra­­schal­l­un­­­ter­­su­chung, bei der die Flies­s­ge­­schwin­­di­g­keit in Ge­­fäs­­sen und da­­durch die Durch­­blu­­tung wich­­ti­ger Or­ga­­ne ge­­mes­­sen wird.

Flüs­sig­kei­ten und Strö­mungs­ver­hält­nis­se


Mit ih­rer Hil­fe kann vor al­lem der Blut­fluss, d.h. das Strö­mungs­ver­hal­ten des Blu­tes in den Ge­fäs­sen be­stimm­ter Or­ga­ne bes­ser be­ur­teilt wer­den. Ne­ben dem Ge­we­be, das in Grau­tö­nen dar­ge­stellt wird, er­schei­nen Flüs­sig­kei­ten wie  Blut schwarz. Die Farb­dopp­ler-So­no­gra­phie kann un­ter­schied­li­che Strö­mungs­rich­tun­gen dar­stel­len. Z.B. zeigt sich an der Na­bel­schnur der Blut­fluss zur Ul­tra­schall­son­de hin in rot und der Fluss von der Son­de weg in blau.

Wann ist eine Dopp­ler-Un­ter­su­chung an­ge­bracht?


Dopp­ler-Ul­tra­schall­un­ter­su­chun­gen (Du­plex-So­no­gra­fi­en) sind kei­ne Rou­ti­ne-Un­ter­su­chun­gen und wer­den meist nur un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen durch­ge­führt.

  1.  Ist Ihr Kind für die er­rech­ne­te Schwan­ger­schafts­wo­che nach den Bio­me­trie-Mess­wer­ten zu klein, be­steht also der Ver­dacht auf eine Pla­zen­ta­in­suf­fi­zi­enz, kann mit Hil­fe der Dopp­ler-So­no­gra­phie die Durch­blu­tung der ge­bär­mut­ter­ver­sor­gen­den Ge­fäs­se, der Pla­zen­ta und der Na­bel­schnur, der Haupt­schlag­ader und der Ge­hirn­ge­fäs­se des Ba­bys be­ur­teilt wer­den und so­mit, ob das Baby noch op­ti­mal mit Nähr­stof­fen und Sauer­stoff ver­sorgt wird. 

  2. Bei ei­ner chro­ni­schen Krank­heit (Blut­hoch­druck, Dia­be­tes etc.) oder wenn Sie in der vor­aus­ge­gan­ge­nen Schwan­ger­schaft eine Prä­eklamp­sie hat­ten, ist eine Dopp­ler-Un­ter­su­chung sinn­voll.  

  3. Bei Ver­dacht auf eine Herz­er­kran­kung oder ei­nen Herz­feh­ler beim Kind kann man mit der Dopp­ler-So­no­gra­phie eine be­son­ders ge­naue­re Dia­gno­se stel­len.  

  4. Es kann zu­ver­läs­sig be­ur­teilt wer­den, ob die Nie­ren aus­rei­chend Urin aus­schei­den und die Frucht­was­ser­men­ge noch aus­reicht 

Zeigt die Dopp­ler-Un­ter­su­chung ei­nen auf­fäl­li­gen Be­fund, kön­nen Mut­ter und Kind bes­ser über­wacht wer­den. Bei ei­ner un­zu­rei­chen­den Ver­sor­gung des Kin­des kann so auch der rich­ti­ge Zeit­punkt für eine vor­zei­ti­ge Ent­bin­dung fest­ge­legt wer­den.

Wie und wann wird die Dopp­ler-So­no­gra­phie durch­ge­führt? 


Die Dopp­ler-Un­ter­su­chung wird ge­nau­so wie eine nor­ma­le Ul­tra­schall­un­ter­su­chung über die Bauch­de­cken durch­ge­führt, al­ler­dings mit ei­nem spe­zi­el­len Schall­kopf und in der Re­gel erst nach der 20. Schwan­ger­schafts­wo­che, meist so­gar erst im letz­ten Drit­tel der Schwan­ger­schaft.

Aus zwei Grün­den wer­den Dopp­ler­un­ter­su­chun­gen nicht vor der 12. SSW durch­ge­führt: Ers­tens gibt es kei­nen sinn­vol­len me­di­zi­ni­schen Grund für eine Durch­blu­tungs­dia­gnos­tik in der Früh­schwan­ger­schaft, zwei­tens sind bis da­hin die sen­si­blen Pha­sen der Or­gan­ent­wick­lung ab­ge­schlos­sen. Im­mer­hin wird dazu eine 10­fach hö­he­re En­er­gie als bei nor­ma­len Ul­tra­schall­un­ter­su­chun­gen ein­ge­setzt. Auch wenn es bis­her kei­nen kon­kre­ten An­halt für schä­di­gen­de Ein­flüs­se von Dopp­ler-Ul­tra­schall gibt, soll­te die­se Vor­sichts­mass­nah­me in der Früh­schwan­ger­schaft be­ach­tet wer­den.

Letzte Aktualisierung: 02.09.2022, BH

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