Die Kontrolluntersuchungen in der Schwangerschaft

Ab wann und in welchen Abständen die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft stattfinden und was alles untersucht wird.

In Zusammenarbeit mit:
In Zusammenarbeit mit:
Schweizerischer Hebammenverband
Schwangere in Arztpraxis mit Ultraschallbild
©
GettyImages

In einer problemlos verlaufenden Schwangerschaft sind 7 Kontrolluntersuchungen und zwei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen. Diese Untersuchungen werden in der Schweiz von der Krankenkasse übernommen.

Termine für die Schwangerschaftskontrollen


Die meisten Schwangeren melden sich bei ihrer Gynäkologin oder auch ihrer Hebamme, nachdem Sie zu Hause einen Schwangerschaftstest gemacht haben und dieser ein positives Resultat anzeigt. Ein erster Termin ist in der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche sinnvoll. Ab diesem Zeitpunkt kann die Schwangerschaft nämlich mittels Ultraschall bestätigt werden. Die weiteren Kontrolltermine finden im Abstand von 4 bis 6 Wochen statt. 

Die erste Schwangerschaftskontrolle


Die erste Kontrolluntersuchung nimmt am meisten Zeit in Anspruch. Ihre Gynäkologin wird Sie ausführlich befragen. Mit diesen Fragen zu Ihren Lebensgewohnheiten und Ihrer Krankengeschichte kann Ihr Arzt bereits eine erste Einschätzung vornehmen, ob für die Schwangerschaft Risiken vorliegen. Und bestimmt möchten Sie auch vieles wissen: Am besten schreiben Sie sich Ihre Fragen für jeden Kontrolltermin auf, damit nichts Wichtiges vergessen geht.

Anschliessend werden Sie körperlich untersucht. Zusätzlich wird Folgendes gemacht:

  • Ein Abstrich der Scheide: Dieser wird auf Infektionszeichen untersucht. Liegt kein aktueller Krebsabstrich vom Muttermund vor, kann dieser ebenfalls entnommen werden.

  • Eine Blutentnahme: Verschiedenen Blutwerte werden untersucht und die Blutgruppe einschliesslich Rhesusfaktor bestimmt. Ausserdem wird nach Antikörpern von durchgemachten oder akuten Infektionen, zum Beispiel Röteln oder Hepatitis, gesucht.

  • Mit einer Ultraschalluntersuchung wird zum einen die Schwangerschaft bestätigt, zum andern kann eine Eileiterschwangerschaft ausgeschlossen werden. Spätestens in der 8. Schwangerschaftswoche können Sie eine deutliche Herzaktion Ihres Babys sehen. Diese Ultraschalluntersuchung wir in den meisten Fällen vaginal durchgeführt, da damit in diesem frühen Stadium am meisten zu erkennen ist.

Beachten Sie!

Die Ultraschalluntersuchung in der Frühschwangerschaft ist nicht Teil der von der Grundversicherung übernommenen Leistungen in der Schwangerschaft. Das erste von der Krankendasse bezahlte Ultraschall-Screening ist jenes in der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche.

Was wird während der Schwangerschaftskontrolle untersucht?


In den Kontrolluntersuchungen werden jeweils Ihr GewichtBlutdruck, der Fundusstand (Oberkante der Gebärmutter) und der Bauchumfang gemessen. Ausserdem wird der Urin kontrolliert sowie die kindliche Herzaktion und später die Lage des Kindes überprüft. Regelmässig wird auch der Hämoglobingehalt Ihres Blutes gemessen. 

Zu bestimmten Zeitpunkten in der Schwangerschaft kommen im Rahmen der Kontrolltermine zusätzlich dazu:

  • 12. bis 14. Schwangerschaftswoche: Ultraschall und Beratungsgespräch bezüglich vorgeburtlicher Tests und deren Durchführung

  • 20. bis 23. Schwangerschaftswoche: Ultraschall

  • 26. bis 28. Schwangerschaftswoche: Zuckerbelastungs-Test und Auffrischung der Keuchhustenimpfung

  • 36. bis 37. Schwangerschaftswoche: Scheidenabstrich auf Streptokokken

  • ab der 38. Schwangerschaftswoche wird jeweils ein CTG geschrieben.

Zusätzliche Kontrolluntersuchungen sind immer möglich. Zum Beispiel bei Verdacht auf Komplikationen, wenn Sie aus irgendeinem Grund beunruhigt sind oder wenn der Geburtstermin überschritten wird.

Schwangerschaftskontrolle bei Risikoschwangerschaft


Wenn in der Schwangerschaft Komplikationen auftreten oder Risiken vorliegen, werden von der Krankenkasse zusätzliche Untersuchungen übernommen. Das könnte zum Beispiel eine pränataldiagnostische Untersuchung bei älteren Schwangeren oder eine Echokardiografie bei Verdacht auf einen kindlichen Herzfehler sein. 

Frauen, die an einer chronischen Erkrankung leiden, regelmässig Medikamente einnehmen müssen und deshalb als Risikoschwangere gelten, werden in enger Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen medizinischen Fachleuten betreut.

Ausserdem kommen Sie während Ihrer Schwangerschaft unter Umständen mit weiteren Spezialisten in Kontakt. Zum Beispiel eine Ernährungsberaterin bei Schwangerschaftsdiabetes oder ein Humangenetiker bei genetischen Risiken.

Kontrollen bei der Hebamme


Verläuft die Schwangerschaft unkompliziert, können alle sieben Vorsorgeuntersuchungen von einer Hebamme durchgeführt werden. Bei Risikoschwangerschaften mit und ohne Anzeichen für Probleme darf die Hebamme in Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kollegen betreuen.

Häufige Fragen zum Thema

Der kindliche Herzschlag wird praktisch schon bei der ersten Ultraschalluntersuchung kontrolliert, dann bei jeder weiteren Ultraschalluntersuchung. Früher hat man die Herztöne mit dem geburtshilflichen Stethoskop abgehört. Das ist aber erst später in der Schwangerschaft, frühestens ab der 18. …
Wenn Sie gerne wissen wollen, welches Geschlecht Ihr Baby haben wird, gelingt das am besten bei der Ultraschalluntersuchung im zweiten Drittel der Schwangerschaft. Die Geschlechtsdiagnostik ist aber natürlich davon abhängig, wie Ihr Baby liegt oder sich bewegt und ob es seine relevanten Bereiche, …
Nein. Viele Ärzte führen aber hin und wieder eine vaginale Untersuchung durch. Der Grund: Veränderungen am Gebärmutterhals, die auf eine mögliche Frühgeburt hinweisen, kann ein erfahrener Geburtshelfer mit einer Tastuntersuchung gut abschätzen. Gegner der vaginalen Untersuchung führen allerdings …
Letzte Aktualisierung: 07.12.2023, KM

Mehr zum Thema

Aktuelles

kurz&bündig
11/22/2024
Tropfen Vitamin D

Bessere Knochengesundheit beim Kind dank Vitamin D in der Schwangerschaft

Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft zusätzliches Vitamin D eingenommen haben, haben auch im Alter von sieben …

Neueste Artikel

Unsere Partner