Röteln in der Schwangerschaft

Warum diese Kinderkrankheit in der Schwangerschaft so gefährlich ist und wie Sie Ihr Baby schützen, wenn Sie nicht geimpft sind.

Schwangere liegt und streicht sich mit der Hand über den Bauch

Der letzte Fall einer Rötelnerkrankung während der Schwangerschaft wurde in der Schweiz zwar 2009 dokumentiert, trotzdem ist die Aufklärung darüber, was diese Krankheit in der Schwangerschaft anrichten kann, sehr wichtig.

Warum Röteln in der Schwangerschaft gefährlich ist


Röteln (Rubella) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, ausgelöst durch das Röteln-Virus (Rubi-Virus). Diese Kinderkrankheit wird durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Die Infektionsquelle ist dabei das Nasen- und Rachensekret, Blut, Urin und Stuhl.

Röteln können für Ihr ungeborenes Baby gefährlich sein, insbesondere, wenn Sie sich in der ersten Schwangerschaftshälfte anstecken. Die Röteln Viren passieren in 90 Prozent der Fälle die Plazentaschranke und gelangen so zum ungeborenen Kind. In diesem Fall besteht ein hohes Risiko – in den ersten 12 Wochen bis 80 Prozent –, dass Ihr Kind mit Fehlbildungen des Herzens, Entwicklungsrückständen, blind und/oder gehörlos zur Welt kommt. Nach der 20. Schwangerschaftswoche ist die Gefahr für das Ungeborene nur noch gering. 

Überprüfung der Röteln-Immunität in der Schwangerschaft


Zu Beginn der Schwangerschaft wird Ihr Frauenarzt kontrollieren, ob bei Ihnen eine wirksame Immunität vorliegt. Ist in Ihrem Impfausweis dokumentiert, dass Sie zweimal geimpft wurden, ist bei Ihnen ein Schutz gegen das Röteln-Virus vorhanden. Die Rötelnimpfung ist im Schweizer Impfplan im Kindesalter zweimal vorgesehen.

Ist keine Impfung dokumentiert, kann anhand einer Blutanalyse festgestellt werden, ob Sie immun sind oder nicht. Eine Immunität ohne Impfung wäre möglich, wenn Sie bereits einmal (vielleicht unbemerkt) an Röteln erkrankt sind.

Sollten Sie nicht immun sein, vermeiden Sie den Kontakt mit Kindern, die Röteln haben könnten! Wenn Sie trotzdem in den ersten 20 Schwangerschaftswochen mit einer möglicherweise infizierten Person in Kontakt gekommen sind, informieren Sie umgehend Ihre Gynäkologin. Nach einer möglichen Infektion ist bei nicht-immunen Frauen noch eine passive Immunisierung mit Immunglobulin möglich, die Wirkung ist aber unsicher. Damit eine Neuinfektion sicher erkannt wird, werden die Blutwerte im weiteren Verlauf der Schwangerschaft kontrolliert.

Röteln-Impfung vor der Schwangerschaft


Besitzen Sie keine Röteln-Immunität, sollten Sie sich vor der Schwangerschaft noch impfen lassen. Besonders für Frauen, die in Berufen mit viel Kontakt zu Kindern arbeiten, ist dies sehr empfehlenswert. Nach einer Röteln-Impfung wird empfohlen, eine Schwangerschaft für einen Monat zu vermeiden.

Die Symptome einer Röteln-Infektion


Die Inkubationszeit ist die Zeit, die vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergeht. Bei Röteln beträgt sie zwischen 14 und 21 Tage. Ansteckend ist man allerdings bereits eine Woche vor den ersten Symptomen. 

Nach der Inkubationszeit beginnt die Erkrankung mit grippalen Symptomen mit Gliederschmerzen und dem typischen Hautausschlag (hellrot, kleinfleckig und nicht zusammenfliessend). Dazu reagieren die Lymphknoten im Nacken und hinter den Ohren empfindlich auf Druck und es kann zu einer Bindehautentzündung kommen.

An Röteln zu erkranken ist aber auch ohne Symptome möglich: Die Hälfte der Infizierten bemerkt von der Erkrankung nichts. Ohne Blutuntersuchung kann also kaum festgestellt werden, ob jemand bereit einmal an Röteln erkrankt ist.

Häufige Fragen zum Thema

Eine Rötelninfektion in der Schwangerschaft kann für das Ungeborene schwere Auswirkungen haben. Deshalb wird bei Frauen mit Kinderwunsch und Schwangeren überprüft, ob sie schon eine Rötelnerkrankung durchgemacht haben und dagegen immun sind. Falls nicht, kann vor der Schwangerschaft geimpft …
Ein Titer von 1:8 bedeutet nicht, dass Sie überhaupt keinen Schutz haben. Er ist nur nicht vollständig. Ab einem Titer von 1:32 ist ausreichender Immunschutz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen. Treffen Sie Vorsichtsmassnahen und vermeiden Sie den Kontakt zu Kindern im …
In der ersten Schwangerschaftshälfte ist eine Ansteckung mit Röteln besonders gefährlich. In diesem Fall besteht ein hohes Risiko – in den ersten 12 Wochen bis 80 Prozent –, dass Ihr Kind mit Fehlbildungen des Herzens, Entwicklungsrückständen, blind und/oder gehörlos zur Welt kommt. Nach der 20. …
Letzte Aktualisierung: 23.09.2024, BH/JZ

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