Zikavirus-Infektion in der Schwangerschaft

Warum dieses Virus für Ungeborene gefährlich sein kann und was Sie bei Reisen in ein Risikogebiet beachten sollten.

Frau unter Moskitonetz
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Bis 2014 ist diese Infektionskrankheit vereinzelt in Asien, Ozeanien und Afrika aufgetreten. Seit 2015 sind 60 Länder und Gebiete in Süd- und Mittelamerika, der Karibik, im Pazifik, Asien und Afrika davon betroffen. 

Was ist das Zika-Virus?


Zika ist ein Virus, das durch den Biss einer infizierten Tigermücke (Aedes aegypti /albopticus) übertragen wird. Es verursacht nur bei einem Viertel der Angesteckten harmlose grippeähnliche Beschwerden wie Hautausschlag, mässiges Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen oder eine Bindehautentzündung.

Die Folgen des Zika-Virus 


Im Oktober 2015 trat in Brasilien eine grosse Zika-Epidemie auf. Dabei wurde eine ine dramatische Häufung von Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen beobachtet. Die Kinder wurden mit kleineren Schädeln und Gehirnen (Mikrozephalie) geboren und sind dadurch schwerstbehindert.

Mikrozephalie kann auch familiär bedingt sein und muss keinen Krankheitswert haben. Stellt sich aber tatsächlich heraus, dass sowohl knöcherner Schädel als auch Gehirn fehlgebildet sind, gibt es viele andere mögliche Ursachen, zum Beispiel eine vorgeburtliche Röteln-Infektion, komplizierte Fehlbildungssyndrome oder Mangelernährung. In Brasilien werden jährlich 3 Millionen Babys geboren. Statistisch ist zu erwarten, dass darunter ungefähr 3000 mit Mikrozephalie sind – auch ohne Zika-Virus.

Inzwischen gibt es Hinweise, dass die Krankheit auch gravierende neurologische Komplikationen bei Erwachsenen nach sich ziehen könnte: Die Zahlen des potenziell tödlich verlaufenden Guillain-Barré-Syndroms, das mit Lähmungserscheinungen verbunden ist und auch Männer betrifft, sind in den Zika-betroffenen Gebieten ebenfalls auffällig gestiegen.

Die Ansteckung mit dem Zika-Virus


Ansteckung erfolgt durch den Biss einer infizierten Tigermücke, welche vor allem am Vormittag, späten Nachmittag und bei Dämmerung aktiv sind.

Das Virus kann im Sperma mehr als 9 Wochen nach Infektion nachgewiesen und darum auch durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Eine Übertragung über eine Bluttransfusion ist ebenfalls möglich.

Vorsichtsmassnahmen gegen das Zika-Virus in der Schwangerschaft


  • Schwangere sollten von Reisen in Ausbruchsgebiete (Brasilien, Lateinamerika und Karibik) absehen, wie das schweizerische Expertenkomitee für Reisemedizin empfiehlt. 

  • Frauen im gebärfähigen Alter sollten eine Schwangerschaft bis drei Monate nach den Ferien in einem Land mit Zika-Ausbreitung vermeiden. Bei männlichen Partnern sollte 6 Monate nach der Reise abgewartet werden, um eine Schwangerschaft zu planen.

  • Schwangere, die bereits in einem Zika-Ausbruchsgebiet sind, sollten bei den an sich harmlosen Symptomen wie leichtes Fieber, Hautrötungen und Kopfschmerzen einen Arzt aufsuchen.

  • Tragen Sie hautbedeckende helle Kleidung und Kopfbedeckung, sprühen Sie sich mit Moskito-Spray ein und schlafen Sie bei geschlossenem Fenster oder unter einem Moskitonetz.

Letzte Aktualisierung: 22.11.2024, JZ

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