Über­ge­wicht vor der Schwan­ger­schaft - De­pres­sio­nen da­nach

Aus der For­schung

Mutter mit Baby auf dem Bett
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Liegt der Body Mass In­dex (BMI) be­reits vor ei­ner Schwan­ger­schaft über 30, ist die Wahr­schein­lich­keit, an postpar­ta­len De­pres­sio­nen (PPD) zu lei­den, um etwa 30 Pro­zent er­höht.

In ei­ner pro­spek­ti­ven Stu­die mit 1.282 Teil­neh­me­rin­nen er­mit­tel­ten Dr. Yvet­te La­Cour­sie­re und Kol­le­gen von der Uni­ver­si­ty of Utah in Salt Lake City (USA) den BMI vor ei­ner Schwan­ger­schaft und acht Wo­chen nach der Ge­burt den Grad ei­ner postpar­ta­len De­pres­sio­nen (PPD) an­hand des Edin­burgh Post­na­tal De­pres­si­on Score.

Eine PPD wur­de dia­gnos­ti­ziert bei

  • 18,7 Pro­zent der zu­vor un­ter­ge­wich­ti­gen Teil­neh­me­rin­nen (BMI < 18,5)

  • 12,7 Pro­zent der zu­vor nor­mal­ge­wich­ti­gen Teil­neh­me­rin­nen (BMI 18,5 - 24,9)

  • 15,9 Pro­zent der zu­vor über­ge­wich­ti­gen Teil­neh­me­rin­nen (BMI 25 - 29,9)

  • 17,6 Pro­zent der Teil­neh­me­rin­nen mit Adi­po­si­tas Klas­se I (BMI 30 - 34,9)

  • 28 Pro­zent der Teil­neh­me­rin­nen mit Adi­po­si­tas Klas­se II (BMI 35 - 39,9)

  • 29,4 Pro­zent der Teil­neh­me­rin­nen mit Adi­po­si­tas Klas­se III (BMI ≥ 40)

Auch nach­dem die Da­ten um ver­schie­de­ne Fak­to­ren wie Al­ter und Bil­dungs­stand der Mut­ter so­wie um fi­nan­zi­el­le, trau­ma­ti­sche und emo­tio­na­le Stres­so­ren be­rei­nigt wur­den, blieb der BMI als Ri­si­ko­fak­tor be­stehen.

Eben­so be­ein­fluss­te das Aus­mass der Ge­wichts­zu­nah­me die Ent­ste­hung postpar­ta­ler De­pres­sio­nen. Un­ter den zu­vor nor­mal­ge­wich­ti­gen Teil­neh­me­rin­nen wur­de eine PPD dia­gnos­ti­ziert

  • bei 9,6 Pro­zent der Fäl­le mit ei­ner Ge­wichts­zu­nah­me von 24 lb (rund 11 kg) oder we­ni­ger

  • bei 11 Pro­zent der Fäl­le mit ei­ner Ge­wichts­zu­nah­me von 25 lb bis 34 lb (rund 11kg bis 15kg)

  • bei 16 Pro­zent der Fäl­le mit ei­ner Ge­wichts­zu­nah­me von mehr als 35 lb (rund 16kg) oder mehr

Ein ähn­li­ches Bild zeig­te sich bei den leicht über­ge­wich­ti­gen Frau­en (12 Pro­zent, 13,6 Pro­zent, 20 Pro­zent). Bei den adi­pö­sen Frau­en hin­ge­gen liess sich un­ter die­sem As­pekt kein Zu­sam­men­hang fest­stel­len. Ent­ge­gen der Er­war­tun­gen nah­men die nor­mal­ge­wich­ti­gen Frau­en wäh­rend der Schwan­ger­schaft im Schnitt mehr zu als die be­reits über­ge­wich­ti­gen, und zwar zwi­schen 11 un­d15 kg im Ver­gleich zu 7 bis 11kg.

"Frau­en könn­ten gleich zu Be­ginn der Schwan­ger­schafts­vor­sor­ge ei­nen Fra­ge­bo­gen aus­fül­len", regt La­Cour­sie­re an. "Dann hat der Arzt die In­for­ma­tio­nen gleich zur Hand und ein Hang zu De­pres­sio­nen könn­te früh­zei­tig er­kannt wer­den."

Aus der For­schung: El­se­vier Glo­bal Me­di­cal News, 2008.

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