Mehr­lin­ge - schon vor der Ge­burt ganz schön müh­sam

Die ty­pi­schen Schwan­ger­schafts­be­schwer­den sind be­son­ders aus­ge­prägt und läs­tig, wenn Sie Zwil­lin­ge er­war­ten.

Ultraschallbild von Zwillingen
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Eine Mehr­lings­schwan­ger­schaft be­las­tet den Kör­per ganz ex­trem. Frau­en, die Zwil­lin­ge oder so­gar Dril­lin­ge er­war­ten, lei­den des­halb stär­ker und häu­fi­ger un­ter den ganz nor­ma­len Schwan­ger­schafts­be­schwer­den. Auch mög­li­cher­wei­se ge­fähr­li­che Kom­pli­ka­tio­nen tre­ten häu­fi­ger auf als bei ei­ner Ein­lings­schwan­ger­schaft.

Übel­keit, Mü­dig­keit und Juck­reiz


Star­ke Übel­keit und Er­bre­chen durch die ho­hen Hor­mon­wer­te sind manch­mal schon ein sehr frü­hes Zei­chen für eine Mehr­lings­schwan­ger­schaft. Ge­le­gent­lich ist dann so­gar eine sta­tio­nä­re Auf­nah­me we­gen Hy­pere­me­sis gra­vi­dar­um not­wen­dig. Auch die für die Früh­schwan­ger­schaft so ty­pi­sche Mü­dig­keit ist aus­ge­präg­ter. Juck­reiz im Bauch­be­reich durch die Deh­nung der Haut be­ginnt meist schon im zwei­ten Mo­nat. Schwan­ger­schafts­strei­fen kön­nen sich frü­her und deut­li­cher ent­wi­ckeln.

Zu­we­nig Platz im Bauch


Im Ver­lauf der Schwan­ger­schaft wer­den dann die Be­schwer­den durch das zu­neh­men­de Ge­wicht und die Aus­deh­nung der Ge­bär­mut­ter im­mer läs­ti­ger. Ma­gen und Zwerch­fell wer­den noch mehr ein­ge­engt, was zu Ma­gen­bren­nen (Sod­bren­nen) und Kurz­at­mig­keit führt. Vie­le Schwan­ge­re kön­nen dann nur noch in ganz klei­nen Por­tio­nen es­sen, weil die Ba­bys auf den Ma­gen drü­cken. Auch der Druck auf die Bla­se und den Darm ist grös­ser. Öde­me und Krampf­adern ma­chen wer­den­den Zwil­lings­müt­tern mehr zu schaf­fen.

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Be­schwer­li­che letz­te Wo­chen


Die letz­ten Schwan­ger­schafts­wo­chen – wenn sie über­haupt er­reicht wer­den kön­nen, denn häu­fig be­gin­nen die We­hen schon deut­lich vor dem er­rech­ne­ten Ge­burts­ter­min – sind be­son­ders be­schwer­lich. Selbst das Lie­gen tut dann in je­der Po­si­ti­on weh. Ach­ten Sie dar­auf, im­mer auf der Sei­te und ab­ge­stützt durch Kis­sen zu lie­gen, aber nie­mals in Rü­cken­la­ge. Zu leicht kön­nen Sie da­bei Pro­ble­me mit dem Kreis­lauf be­kom­men. Vie­le Zwil­lings­schwan­ge­re ha­ben mit ei­nem Stütz­mie­der gute Er­fah­run­gen ge­macht.

Über­las­ten Sie sich nicht. An­stren­gen­de Tä­tig­kei­ten, so­wohl zu Hau­se als auch im Be­ruf, sind tabu. Vie­le Mehr­lings­schwan­ge­re kön­nen und soll­ten schon ab der 28. SSW nicht mehr ar­bei­ten. Be­spre­chen Sie mit Ih­rem Frau­en­arzt, Ih­rer Frau­en­ärz­tin, wie Sie sich am Ar­beits­platz ver­hal­ten sol­len, da­mit vor­zei­ti­ge We­hen durch Über­an­stren­gung nicht noch ge­för­dert wer­den.

Leich­te Schwan­ger­schafts­gym­nas­tik ist da­ge­gen mög­lich, aber na­tür­lich in Ab­spra­che mit Ih­rem Frau­en­arzt, Ih­rer Frau­en­ärz­tin oder Heb­am­me. Auf je­den Fall soll­ten Sie ei­nen Kurs zur Ge­burts­vor­be­rei­tung be­su­chen, da­mit sie Atem- und Ent­span­nungs­übun­gen ken­nen ler­nen.

Letzte Aktualisierung: 07.09.2022, BH

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