Ver­hal­te­ne Fehl­ge­burt: Das un­be­merk­te Ende ei­ner Schwan­ger­schaft

Wor­an Sie be­mer­ken könn­ten, dass Ihr Baby im Bauch nicht mehr lebt und was da­nach ge­schieht.

Frau hält sich den Unterbauch,Frau in Jeans hält sich den Unterbauch
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Von ei­nem ver­hal­te­nen Ab­ort – in der Fach­spra­che "mis­sed ab­or­ti­on" ge­nannt – spricht man, wenn der Em­bryo oder Fe­tus stirbt und un­be­merkt zu­sam­men mit der Pla­zen­ta in der Ge­bär­mut­ter ver­bleibt und nicht durch eine Blu­tung aus­ge­stos­sen wird.  Der ver­hal­te­ne Ab­ort macht etwa 90 Pro­zent al­ler Fehl­ge­bur­ten aus.

Hin­wei­se auf eine un­be­merk­te Fehl­ge­burt 


Ein ver­hal­te­ner Ab­ort geht eher sel­ten mit Blu­tun­gen oder Schmer­zen ein­her, wes­halb er in der Re­gel nicht be­merkt wird. Aber: Beim ver­hal­te­nen Ab­ort ver­schwin­den alle Sym­pto­me der Früh­schwan­ger­schaft. Das kann, muss aber nicht ein Zei­chen da­für sein, dass sich der Em­bryo nicht wei­ter­ent­wi­ckelt. Es kann näm­lich auch bei in­tak­ten Schwan­ger­schaf­ten ge­le­gent­lich so sein, dass re­la­tiv plötz­lich die Übel­keit, das Brust­span­nen oder an­de­re kör­per­li­che An­zei­chen der Schwan­ger­schaft am Ende des ers­ten Tri­me­non nach­las­sen. Viel­leicht be­mer­ken Sie erst viel spä­ter, dass sich Ihre Ge­bär­mut­ter nicht ver­grös­sert hat oder Sie sich nicht mehr schwan­ger füh­len.

Bei der heu­te üb­li­chen eng­ma­schi­gen Schwan­ger­schafts­vor­sor­ge wird die Fehl­ge­burt in der Re­gel zu­fäl­lig bei ei­ner Ul­tra­schall­un­ter­su­chung fest­ge­stellt. Der Un­ter­su­cher sieht für das Schwan­ger­schafts­al­ter zu klei­ne oder feh­len­de em­bryo­na­le Struk­tu­ren. Auf­fäl­lig ist häu­fig eine Dis­kre­panz zwi­schen sehr gros­ser Cho­ri­on­höh­le und ei­nem zu klei­nen Em­bryo mit feh­len­der Her­z­ak­ti­on.

Was ge­schieht nach ei­ner ver­hal­te­nen Fehl­ge­burt?


Wenn der Fe­tus und die Pla­zen­ta oder Res­te da­von in der Ge­bär­mut­ter ver­blei­ben, wird üb­li­cher­wei­se im ers­ten Schwan­ger­schafts­drit­tel eine Cu­ret­ta­ge vor­ge­nom­men. Oft wird die scho­nen­de­ren Me­tho­de der Saug­cu­ret­ta­ge ge­wählt. Da­bei wird der Ge­bär­mut­ter­in­halt nicht aus­ge­kratzt, son­dern ab­ge­saugt. Ist die ver­hal­te­ne Fehl­ge­burt spä­ter in der Schwan­ger­schaft er­folgt, wer­den künst­lich die We­hen ein­ge­lei­tet.

Bis zum Ende der 12. Schwan­ger­schafts­wo­che ist auch eine me­di­ka­men­tö­se The­ra­pie mög­lich, al­ler­dings nur, wenn kei­ne Blut­ar­mut, Ge­rin­nungs­stö­rung oder wei­te­re Ri­si­ko­fak­to­ren da­ge­gen spre­chen. Ein­ge­nom­men wird das Me­di­ka­ment Mi­so­pro­s­tol (Cy­to­tec) als Ein­mal­do­sis zu­sam­men mit ei­nem Schmerz­mit­tel. Nach zwei bis drei Ta­gen wird eine Ul­tra­schall­kon­trol­le durch­ge­führt. Ist dann noch Ge­we­be oder eine Frucht­bla­se sicht­bar, wird die Be­hand­lung wie­der­holt und nach ei­ni­gen Ta­gen wie­der per Ul­tra­schall kon­trol­liert. Ist die Ge­bär­mut­ter im­mer noch nicht ent­leert, muss schliess­lich doch eine Saug­cu­ret­ta­ge durch­ge­führt wer­den.

Ab­war­ten ohne Ein­griff, egal ob me­di­ka­men­tös oder ope­ra­tiv, ist nach An­sicht der Fach­leu­te nur bis zur 8. Schwan­ger­schafts­wo­che ver­tret­bar. Dies auch nur dann, wenn kein Rest­ge­we­be der Frucht­an­la­ge in der Ge­bär­mut­ter er­kenn­bar ist. Wenn Rest­ge­we­be  ver­bleibt, kann dies le­bens­be­droh­li­che Not­fäl­le (Blu­tun­gen, Blut­ver­gif­tung) nach sich zie­hen.

Heut­zu­ta­ge sind ver­hal­te­ne Ab­or­te, die meh­re­re Wo­chen in der Ge­bär­mut­ter ver­blei­ben, sel­ten ge­wor­den.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Schmerz­lo­se leich­te Schmier­blu­tun­gen in der Früh­schwan­ger­schaft sind recht häu­fig, schät­zungs­wei­se bei etwa ei­nem Vier­tel al­ler Schwan­ge­ren. Oft sind leich­te Blu­tun­gen nur ein Zei­chen da­für, dass Sie sich et­was mehr scho­nen soll­ten, und nach ein paar Ta­gen Ruhe ist fast im­mer al­les wie­der in …
In der Schwan­ger­schaft ist das Ge­we­be in der Schei­de und am äus­se­ren Mut­ter­mund sehr stark durch­blu­tet. Beim Ge­schlechts­ver­kehr, aber auch nach ei­ner va­gi­na­len Un­ter­su­chung kann es durch die Ver­let­zung fei­ner Blut­ge­fäs­se am Mut­ter­mund zu kurz­fris­ti­gen und harm­lo­sen Schmier­blu­tun­gen kom­men. Dies …
Letzte Aktualisierung: 08.05.2023, BH

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